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Räumliches Leitbild Karlsruhe

Wie plant man eine Planstadt weiter? Karlsruhe hat sich für ein in­no­va­ti­ves Verfahren entschie­den, bei dem der gesamte Prozess öf­fent­lich diskutiert wird.

Skizze zum Leitbild

2024: Monitoring

Mittlerweile wurden die Inhalte des Räumlichen Leitbildes überprüft – nicht nur, weil ein regelmäßiges Monitoring darin als feste Aufgabe verankert ist, sondern auch, weil sich die politischen, gesellschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen spürbar verändert haben. Der Gemeinderat nahm das erste Monitoring zum Räumlichen Leitbild im November 2024 zur Kenntnis und befürwortete, das Leitbild in enger Abstimmung mit dem „Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2040“ (ISEK 2040) weiterzuentwickeln.

Zentrale Erkenntnisse:

  • Das Grundgerüst des Leitbilds mit den sieben strategischen Stoßrichtungen und den 16 umsetzungsorientierten Vorhaben ist weiterhin zukunftsweisend.
  • Einzelne Themenbereiche haben an Bedeutung gewonnen (Wohnen, Innenstadt, Klimaanpassung, …).
  • Im Zuge der Aktualisierung sind die Vorhaben an neue Herausforderungen anzupassen (Energiewende, Verkehrswende, Digitalisierung, …).
  • Rund 90 Prozent der 2016 im Leitbild identifizierten Maßnahmen wurden gestartet, zur Daueraufgabe oder bereits umgesetzt.

Download Monitoring 2024 40 MB (PDF)

 

Räumliches Leitbild Karlsruhe

In Karlsruhe passiert viel: Die Innenstadt gleicht in weiten Bereichen einer großen Baustelle. Das Verkehrs­sys­tem wird umgebaut, Problem­fel­der­wer­den entschärft und die Stadt rüstet sich für die Zukunft. Warum braucht es neben den zahlrei­chen Einzel­pla­nun­gen und dem Integrier­ten Stadt­ent­wick­lungs­kon­zept (ISEK) 2020 nun noch ein Räum­li­ches Leitbild? Wie entsteht es? Und was ist überhaupt ein räumliches Leitbild?

In der Planungs­fachli­te­ra­tur wird ein Räumli­ches Leitbild definiert als „eine anschau­li­che, überge­ord­nete Zielvor­stel­lung von einem Raum, der von der Mehrheit der angespro­che­nen Menschen und Insti­tu­tio­nen mitge­tra­gen werden soll, das raumbe­deut­same Handeln Einzelner leiten und so die räumliche Entwick­lung lenken soll“. Es geht also um eine überge­ord­nete, räumliche Idee für Karls­ru­hes Zukunft.

Soll die bestehende Idee der Fächer­stadt weiter­ent­wi­ckelt werden oder bedarf es eines neuen Gegen­ent­wurfs zur streng formalen Stadt­struk­tur? Was könnte die (neue) konzep­tio­nelle Leitidee für die zukünftige Planung der wachsenden Stadt Karlsruhe sein? Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen Stadt und Freiraum? Diese und weitere grund­sätz­li­che Fragen sind der Ausgangs­punkt für die Entwick­lung des Leitbilds.

Karlsruhe ist eine wachsende Stadt. Wie alle großstäd­ti­schen Räume müssen sich die Stadt und die Region Karlsruhe zudem mit den Heraus­for­de­run­gen der Klimaan­pas­sung, der Alterung und weiteren Diffe­ren­zie­rung der Gesell­schaft sowie mit dem notwen­di­gen sparsamen Umgang mit Flächen ausein­an­der setzen.

Deshalb erarbei­tete die Stadt in den vergan­ge­nen Jahren diesbe­züg­li­che Grundlagen und Pläne, so liegt seit Ende ein „Karlsruhe 2020: Integrier­tes Stadt­ent­wick­lungs­kon­zept (ISEK)“ vor. Vor dem Hinter­grund, den beste­hen­den Entwick­lungs­druck mit den Vorgaben des Integrier­ten Stadt­ent­wick­lungs­kon­zep­tes ohne großes Flächen­wachs­tum zu einem zukunfts­fä­hi­gen räumli­chen Gerüst zu entwickeln, erscheint gerade die Konkre­ti­sie­rung der räumlichen Strategien in einem Leitbild notwendig. Mit der Erstellung eines Räum­li­chen Leitbil­des können einerseits die im Rahmen des ISEK angedeu­te­ten „Verräum­li­chun­gen/­Ver­or­tun­gen“ fortge­führt, aber auch weitere Frage­stel­lun­gen sowie mögliche zukünftige Potenziale und Impulse für die Stadt­ent­wick­lung erkundet werden.

Karlsruhe hat sich für ein außer­ge­wöhn­lich öffent­li­ches Leitbild­ver­fah­ren entschie­den. Begonnen wurde es mit der Vorun­ter­su­chung „Zehn Fragen an Karlsruhe“, welche als Grundlagen für eine Ausstel­lung im Sommer 2013 diente. Im Rahmen einer öffent­li­chen Planungs­werk­statt wurden von Januar bis Juni 2014 von drei inter­dis­zi­pli­nären Planer­teams drei Konzepte erarbeitet und verglei­chend diskutiert. Auf dieser Basis wurde dann an einem einheit­li­chen Leitbild-Entwurf weiter­ge­ar­bei­tet.

Zum Stadt­ju­bi­läum 2015 wurde der Prozess und seine Ergebnisse in einer Ausstel­lung mit umfas­sen­den Begleit­pro­gramm öffentlich vorge­stellt. Bis Ende 2016 folgte die Abstimmung und Ausar­bei­tung des Leitbil­des zu einem beschluss­fä­hi­gen Rahmenplan für Karlsruhe.

Auf die Planungswerkstatt folgte die „Synopse“ und die Erarbeitung des Entwurfs zum Leitbild unter dem Titel „Die Stadt neu denken“

Planungs­­werk­­statt 2014

Auf die Zehn Fragen an Karlsruhe folgen nun Ideen der drei ausge­wähl­ten Planungs­­teams. Der Doppel­­punkt, das neue grafische Leitmo­ti­v­­ für die Planungs­­werk­­statt, lässt viel Raum davor und dahinter.

Vorun­ter­­su­chung

Im Frühjahr 2013 wurde die Vorun­ter­­su­chung zum Räumlichen Leitbild 2015 abgeschlos­­sen und mit zehn Fragen Schlüs­sel­the­men für den weiteren Prozess formu­liert.

Ausstel­­lung im Stadt­­mu­­seum

Die Schlüs­sel­the­men der Vorun­ter­­su­chung wurden im Sommer 2013 im Stadt­­mu­­seum gezeigt.

Ungewöhn­lich früh wurden sowohl die Politik als auch die breite Öffent­lich­keit in den mehrstu­fi­gen Prozess einbezogen. Entgegen üblicher Verfahren wurden die Empfeh­lun­gen für ein Räumliches Leitbild nicht erst nach Abschluss der Fachpla­nun­gen im Stadtrat und in der Öffent­lich­keit präsen­tiert. Das Stadt­pla­nungs­amt Karlsruhe hat sich gemeinsam mit dem Fachgebiet Stadt­quar­tiers­pla­nung des Karlsruhe Instituts für Techno­lo­gie (KIT), das den Prozess begleitet, dazu entschie­den, bereits die Ausgangs­über­le­gun­gen und Zwischen­schrit­te öffentlich zu disku­tie­ren und weiter­zu­ent­wi­ckeln.

Begonnen hat der öffent­li­che Leitbild­pro­zess 2013 mit der Ausstel­lung „Die Stadt neu sehen – Zehn Fragen an Karlsruhe“ im Stadt­mu­seum. Die Findung der Schlüs­sel­the­men für das Räumliche Leitbild wurden als „Work-in-Progress“ in der Ausstel­lung vermittelt und im Rahmen eines Begleit­pro­gramms diskutiert. Die Erarbei­tung von drei Leitbild­kon­zep­ten fand im ersten Halbjahr 2014 mit der „Planungs­werk­statt Räumli­ches Leitbild Karlsruhe 2015“ ebenfalls öffentlich statt. Was im Rahmen der Planungs­werk­statt von den betei­lig­ten Teams, den invol­vier­ten Exper­tin­nen und Experten und inter­es­sier­ten Karls­ru­he­rin­nen und Karls­ru­hern zum Räumlichen Leitbild erarbeitet worden ist, dient nun als Basis für die Ausfor­mu­lie­rung des Leitbildes. Zum 300. Geburtstag der bekann­tes­ten Planstadt Deutsch­lands wird das Ergebnis im Rahmen einer Ausstel­lung 2015 gezeigt und dient als Grundlage für ein zukunfts­fä­hi­ges räumliches Gerüst der Stadt.

Vor Ort Mitreden

Der Leitbild­pro­zess bietet mit seinem umfang­rei­chen Veran­stal­tungs­pro­gramm vielfäl­tige Platt­for­men des öffent­li­chen Diskurses: unter anderem mit den Diskus­si­ons­for­ma­ten „Stadt­an­sich­ten 1+2“ (Begleit­pro­gramm 2013), den Workshops der Planungs­werk­statt 2014 und den Folge­ver­an­stal­tun­gen, die in Reflexion der Ergeb­nis­se der Planungs­werk­statt und in Vorbe­rei­tung auf die Ausstel­lung zum Stadt­ju­bi­läum 2015, im Herbst 2014 statt­fin­den werden. Im Rahmen der Ausstel­lung 2015 wurde das Begleit­pro­gramm nochmals um Stadt­spa­zier­gänge, spiele­ri­sche Heran­ge­hens­wei­sen durch Theater und Kinder-Projekte, sowie Vortrags­aben­de zum gemein­sa­men Disku­tie­ren erweitert (Begleit­pro­gramm 2015).

Online diskutieren

Seit Beginn der Planungs­werk­statt haben Bürge­rin­nen und Bürger die Möglich­keit, ihre Anregungen zur zukünf­ti­gen Entwick­lung Karlsruhes auf dem Facebook-Auftritt des Räumliche Leitbild Karlsruhe 2015 zu posten und zu disku­tie­ren. Zusätzlich werden immer wieder nach Bedarf Online-Werkzeuge zur Rückmel­dung und Kommen­tie­rung aufgesetzt.

Ideen und Kommentare einreichen

Ideen und Anregungen zum Räumlichen Leitbild konnten auf Komment­ar­kar­ten während der Ausstel­lung 2013 (208 Kommen­ta­re) und der Planungs­werk­statt 2014 (50 Kommen­ta­re) einge­reicht werden. Diese wurden den Planungs­teams zur Verfügung gestellt. Außerdem fließen sie in die Ausstel­lung 2015 und den weiteren Leitbild­pro­zess mit ein. Dort wurde die Komment­ar­mög­lich­keit wieder rege genutzt (102 Karten). Die Auswertung der nun sehr konkreten Rückmel­dun­gen zum Leitbild wird bei der Ausfor­mu­lie­rung des Leitbil­des nochmals die Schwer­punkte überprüfen können.

Auftrag­ge­be­rin des Verfahrens ist die Stadt Karlsruhe unter der Schirm­herr­schaft des Oberbür­ger­meis­ters Dr. Frank Mentrup. Die Verant­wor­tung für die Durch­füh­rung des Verfahrens liegt beim Stadt­pla­nungs­amt Karlsruhe in Zusam­men­ar­beit mit dem Lehrstuhl für Stadt­quar­tiers­pla­nung des KIT. Die inhalt­li­che Begleitung der Arbeit der Teams während der Planungs­werk­statt erfolgte durch ein Beurtei­lungs­gre­mium, bestehend aus externen Sachver­stän­di­gen und Fachex­per­ten und -exper­tin­nen der Stadt Karlsruhe sowie weitere Akteurinnen und Akteure.

Seit Dezember 2016 ist der Rahmenplan Räum­li­ches Leitbild ­be­schlos­sen und die Stadt arbeitet intensiv damit weiter.

Zum Thema Gewer­be­ent­wick­lung sind bereits zwei ganz unter­schied­li­che Pro­jekte entstanden: Reload Techno­lo­gie­park mit einer Nach­ver­dich­tung des Clusters durch einen neuen Bebau­ungs­plan ­so­wie der Rahmenplan Grünwinkel zur Aufwertung eines der äl­tes­ten Gewer­be­ge­biete, die Karlsruhe hat. Auch das Thema Hö­hen­ent­wick­lung wurde bereits in Form einer ersten Öf­fent­lich­keits­be­tei­li­gung zu der Frage „Wie hoch will Karls­ru­he hin­aus?“ angegangen. Zum Thema „Mehr Wohnen“ liegen für ver­schie­dene Wohnungs­bau-Quartiere sogar schon ausge­ar­bei­te­te Ent­würfe und Wettbe­w­erb­s­er­geb­nisse vor, die derzeit in die Fein­ab­stim­mung gehen.

 

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