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Räumliches Leitbild Karlsruhe

Wie plant man eine Planstadt weiter? Karlsruhe hat sich für ein in­no­va­ti­ves Verfahren entschie­den, bei dem der gesamte Prozess öf­fent­lich diskutiert wird.

Skizze zum Leitbild

Prozessüberblick

Was sonst ausschließ­lich in Ex­per­ten­gre­mien statt­fin­det, wird in Karlsruhe seit 2013 von einem umfang­rei­chen Veran­stal­tungs­pro­gramm für inter­es­sier­te ­Bür­ge­rin­nen und Bürger begleitet. Die Räumliche Zukunft von Stadt und Region sind Stadt­ge­spräch!

Im ersten Halbjahr 2014 haben drei ausge­wählte inter­dis­zi­pli­näre ­Pla­ner­teams aus dem In- und Ausland ihre Vorschläge für ein Räum­li­ches Leitbild für Karlsruhe erarbeitet – unter inten­si­ver­ öf­fent­li­cher Beobach­tung und Kommen­tie­rung.

Auf die Planungs­werk­statt folgte die Refle­xi­ons­phase „Synopse“: Was bedeuten die Konzepte im Einzelnen für aktuelle und zu­künf­tige Planungs­vor­ha­ben in Karlsruhe? Welche konkre­ten An­sätze liefern sie für ein robustes und zukunfts­wei­sen­des Räum­li­ches Leitbild für Karlsruhe? Unter Feder­füh­rung des Stadt­pla­nungs­am­tes wird an der Konkre­ti­sie­rung des Leitbilds ­ge­ar­bei­tet. Ziel des Leitbild­pro­zes­ses ist es, mit einem Leit­bild Räumliche Entwick­lungs­op­tio­nen für Karls­ru­he auf­zu­zei­gen und damit Entschei­dungs­pro­zesse zur Zukunft der Stadt zu unter­stüt­zen.

Ein wichtiger Meilen­stein war die große Ausstel­lung „Die Stadt neu denken“ im Rahmen des Stadt­ju­bi­lä­ums 2015. Hier wurden der ak­tu­elle Stand, der Entwurf zum Räumlichen Leitbild und somit die plane­ri­sche Zukunft für Karlsruhe vorge­stellt und inten­si­v ­dis­ku­tiert.

Blick über Karlsruhe von der Turmbergterrasse

Räumliches Leitbild Karlsruhe

In Karlsruhe passiert viel: Die Innenstadt gleicht in weiten Bereichen einer großen Baustelle. Das Verkehrs­sys­tem wird umgebaut, Problem­fel­der­wer­den entschärft und die Stadt rüstet sich für die Zukunft. Warum braucht es neben den zahlrei­chen Einzel­pla­nun­gen und dem Integrier­ten Stadt­ent­wick­lungs­kon­zept (ISEK) 2020 nun noch ein Räum­li­ches Leitbild? Wie entsteht es? Und was ist überhaupt ein räumliches Leitbild?

In der Planungs­fachli­te­ra­tur wird ein Räumli­ches Leitbild definiert als „eine anschau­li­che, überge­ord­nete Zielvor­stel­lung von einem Raum, der von der Mehrheit der angespro­che­nen Menschen und Insti­tu­tio­nen mitge­tra­gen werden soll, das raumbe­deut­same Handeln Einzelner leiten und so die räumliche Entwick­lung lenken soll“. Es geht also um eine überge­ord­nete, räumliche Idee für Karls­ru­hes Zukunft.

Soll die bestehende Idee der Fächer­stadt weiter­ent­wi­ckelt werden oder bedarf es eines neuen Gegen­ent­wurfs zur streng formalen Stadt­struk­tur? Was könnte die (neue) konzep­tio­nelle Leitidee für die zukünftige Planung der wachsenden Stadt Karlsruhe sein? Wie gestaltet sich das Verhältnis zwischen Stadt und Freiraum? Diese und weitere grund­sätz­li­che Fragen sind der Ausgangs­punkt für die Entwick­lung des Leitbilds.

Karlsruhe ist eine wachsende Stadt. Wie alle großstäd­ti­schen Räume müssen sich die Stadt und die Region Karlsruhe zudem mit den Heraus­for­de­run­gen der Klimaan­pas­sung, der Alterung und weiteren Diffe­ren­zie­rung der Gesell­schaft sowie mit dem notwen­di­gen sparsamen Umgang mit Flächen ausein­an­der setzen.

Deshalb erarbei­tete die Stadt in den vergan­ge­nen Jahren diesbe­züg­li­che Grundlagen und Pläne, so liegt seit Ende ein „Karlsruhe 2020: Integrier­tes Stadt­ent­wick­lungs­kon­zept (ISEK)“ vor. Vor dem Hinter­grund, den beste­hen­den Entwick­lungs­druck mit den Vorgaben des Integrier­ten Stadt­ent­wick­lungs­kon­zep­tes ohne großes Flächen­wachs­tum zu einem zukunfts­fä­hi­gen räumli­chen Gerüst zu entwickeln, erscheint gerade die Konkre­ti­sie­rung der räumlichen Strategien in einem Leitbild notwendig. Mit der Erstellung eines Räum­li­chen Leitbil­des können einerseits die im Rahmen des ISEK angedeu­te­ten „Verräum­li­chun­gen/­Ver­or­tun­gen“ fortge­führt, aber auch weitere Frage­stel­lun­gen sowie mögliche zukünftige Potenziale und Impulse für die Stadt­ent­wick­lung erkundet werden.

Karlsruhe hat sich für ein außer­ge­wöhn­lich öffent­li­ches Leitbild­ver­fah­ren entschie­den. Begonnen wurde es mit der Vorun­ter­su­chung „Zehn Fragen an Karlsruhe“, welche als Grundlagen für eine Ausstel­lung im Sommer 2013 diente. Im Rahmen einer öffent­li­chen Planungs­werk­statt wurden von Januar bis Juni 2014 von drei inter­dis­zi­pli­nären Planer­teams drei Konzepte erarbeitet und verglei­chend diskutiert. Auf dieser Basis wurde dann an einem einheit­li­chen Leitbild-Entwurf weiter­ge­ar­bei­tet.

Zum Stadt­ju­bi­läum 2015 wurde der Prozess und seine Ergebnisse in einer Ausstel­lung mit umfas­sen­den Begleit­pro­gramm öffentlich vorge­stellt. Bis Ende 2016 folgte die Abstimmung und Ausar­bei­tung des Leitbil­des zu einem beschluss­fä­hi­gen Rahmenplan für Karlsruhe.

Auf die Planungswerkstatt folgte die „Synopse“ und die Erarbeitung des Entwurfs zum Leitbild unter dem Titel „Die Stadt neu denken“

Planungs­­werk­­statt 2014

Auf die Zehn Fragen an Karlsruhe folgen nun Ideen der drei ausge­wähl­ten Planungs­­teams. Der Doppel­­punkt, das neue grafische Leitmo­ti­v­­ für die Planungs­­werk­­statt, lässt viel Raum davor und dahinter.

Vorun­ter­­su­chung

Im Frühjahr 2013 wurde die Vorun­ter­­su­chung zum Räumlichen Leitbild 2015 abgeschlos­­sen und mit zehn Fragen Schlüs­sel­the­men für den weiteren Prozess formu­liert.

Ausstel­­lung im Stadt­­mu­­seum

Die Schlüs­sel­the­men der Vorun­ter­­su­chung wurden im Sommer 2013 im Stadt­­mu­­seum gezeigt.

Ungewöhn­lich früh wurden sowohl die Politik als auch die breite Öffent­lich­keit in den mehrstu­fi­gen Prozess einbezogen. Entgegen üblicher Verfahren wurden die Empfeh­lun­gen für ein Räumliches Leitbild nicht erst nach Abschluss der Fachpla­nun­gen im Stadtrat und in der Öffent­lich­keit präsen­tiert. Das Stadt­pla­nungs­amt Karlsruhe hat sich gemeinsam mit dem Fachgebiet Stadt­quar­tiers­pla­nung des Karlsruhe Instituts für Techno­lo­gie (KIT), das den Prozess begleitet, dazu entschie­den, bereits die Ausgangs­über­le­gun­gen und Zwischen­schrit­te öffentlich zu disku­tie­ren und weiter­zu­ent­wi­ckeln.

Begonnen hat der öffent­li­che Leitbild­pro­zess 2013 mit der Ausstel­lung „Die Stadt neu sehen – Zehn Fragen an Karlsruhe“ im Stadt­mu­seum. Die Findung der Schlüs­sel­the­men für das Räumliche Leitbild wurden als „Work-in-Progress“ in der Ausstel­lung vermittelt und im Rahmen eines Begleit­pro­gramms diskutiert. Die Erarbei­tung von drei Leitbild­kon­zep­ten fand im ersten Halbjahr 2014 mit der „Planungs­werk­statt Räumli­ches Leitbild Karlsruhe 2015“ ebenfalls öffentlich statt. Was im Rahmen der Planungs­werk­statt von den betei­lig­ten Teams, den invol­vier­ten Exper­tin­nen und Experten und inter­es­sier­ten Karls­ru­he­rin­nen und Karls­ru­hern zum Räumlichen Leitbild erarbeitet worden ist, dient nun als Basis für die Ausfor­mu­lie­rung des Leitbildes. Zum 300. Geburtstag der bekann­tes­ten Planstadt Deutsch­lands wird das Ergebnis im Rahmen einer Ausstel­lung 2015 gezeigt und dient als Grundlage für ein zukunfts­fä­hi­ges räumliches Gerüst der Stadt.

Vor Ort Mitreden

Der Leitbild­pro­zess bietet mit seinem umfang­rei­chen Veran­stal­tungs­pro­gramm vielfäl­tige Platt­for­men des öffent­li­chen Diskurses: unter anderem mit den Diskus­si­ons­for­ma­ten „Stadt­an­sich­ten 1+2“ (Begleit­pro­gramm 2013), den Workshops der Planungs­werk­statt 2014 und den Folge­ver­an­stal­tun­gen, die in Reflexion der Ergeb­nis­se der Planungs­werk­statt und in Vorbe­rei­tung auf die Ausstel­lung zum Stadt­ju­bi­läum 2015, im Herbst 2014 statt­fin­den werden. Im Rahmen der Ausstel­lung 2015 wurde das Begleit­pro­gramm nochmals um Stadt­spa­zier­gänge, spiele­ri­sche Heran­ge­hens­wei­sen durch Theater und Kinder-Projekte, sowie Vortrags­aben­de zum gemein­sa­men Disku­tie­ren erweitert (Begleit­pro­gramm 2015).

Online diskutieren

Seit Beginn der Planungs­werk­statt haben Bürge­rin­nen und Bürger die Möglich­keit, ihre Anregungen zur zukünf­ti­gen Entwick­lung Karlsruhes auf dem Facebook-Auftritt des Räumliche Leitbild Karlsruhe 2015 zu posten und zu disku­tie­ren. Zusätzlich werden immer wieder nach Bedarf Online-Werkzeuge zur Rückmel­dung und Kommen­tie­rung aufgesetzt.

Ideen und Kommentare einreichen

Ideen und Anregungen zum Räumlichen Leitbild konnten auf Komment­ar­kar­ten während der Ausstel­lung 2013 (208 Kommen­ta­re) und der Planungs­werk­statt 2014 (50 Kommen­ta­re) einge­reicht werden. Diese wurden den Planungs­teams zur Verfügung gestellt. Außerdem fließen sie in die Ausstel­lung 2015 und den weiteren Leitbild­pro­zess mit ein. Dort wurde die Komment­ar­mög­lich­keit wieder rege genutzt (102 Karten). Die Auswertung der nun sehr konkreten Rückmel­dun­gen zum Leitbild wird bei der Ausfor­mu­lie­rung des Leitbil­des nochmals die Schwer­punkte überprüfen können.

Auftrag­ge­be­rin des Verfahrens ist die Stadt Karlsruhe unter der Schirm­herr­schaft des Oberbür­ger­meis­ters Dr. Frank Mentrup. Die Verant­wor­tung für die Durch­füh­rung des Verfahrens liegt beim Stadt­pla­nungs­amt Karlsruhe in Zusam­men­ar­beit mit dem Lehrstuhl für Stadt­quar­tiers­pla­nung des KIT. Die inhalt­li­che Begleitung der Arbeit der Teams während der Planungs­werk­statt erfolgte durch ein Beurtei­lungs­gre­mium, bestehend aus externen Sachver­stän­di­gen und Fachex­per­ten und -exper­tin­nen der Stadt Karlsruhe sowie weitere Akteurinnen und Akteure.

Seit Dezember 2016 ist der Rahmenplan Räum­li­ches Leitbild ­be­schlos­sen und die Stadt arbeitet intensiv damit weiter.

Zum Thema Gewer­be­ent­wick­lung sind bereits zwei ganz unter­schied­li­che Pro­jekte entstanden: Reload Techno­lo­gie­park mit einer Nach­ver­dich­tung des Clusters durch einen neuen Bebau­ungs­plan ­so­wie der Rahmenplan Grünwinkel zur Aufwertung eines der äl­tes­ten Gewer­be­ge­biete, die Karlsruhe hat. Auch das Thema Hö­hen­ent­wick­lung wurde bereits in Form einer ersten Öf­fent­lich­keits­be­tei­li­gung zu der Frage „Wie hoch will Karls­ru­he hin­aus?“ angegangen. Zum Thema „Mehr Wohnen“ liegen für ver­schie­dene Wohnungs­bau-Quartiere sogar schon ausge­ar­bei­te­te Ent­würfe und Wettbe­w­erb­s­er­geb­nisse vor, die derzeit in die Fein­ab­stim­mung gehen.

 

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