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Stoßrichtungen

Leitplan­ken für die künftige Entwick­lung zu wichti­gen The­men der Stadt­ge­sell­schaft. Mit eindrück­li­chen Titeln beschrei­ben die sieben Stoßrich­tun­gen ­des Räumlichen Leitbildes die überge­ord­ne­ten Leitlinien für die künf­tige Entwick­lung der Stadt.

Skizze zum Leitbild

Stoßrichtungen im Überblick

Die sieben Stoßrichtungen sind aus einer Aus­ein­an­der­set­zung mit den spezi­fi­schen Qualitäten und Rah­men­be­din­gun­gen Karlsruhes entstanden, angeregt von den Ideen der drei Teams der Planungs­werk­statt.

Sie bringen die wichtigs­ten Themen für die Zukunft Karls­ru­hes auf den Punkt und heben die Stärken der Stadt in Form klarer ­Ziel­set­zun­gen hervor. Es geht dabei um die Haupt­the­men Wohnen, Arbeiten, Freiraum, Klima und Mobilität, aber auch um die Stär­kung der Identität und um eine klare Haltung zur zukünf­ti­gen ­Ent­wick­lung der Stadt und zur Baukultur.

Abbildung Stadtplan Karlsruhe

Leitmotiv für die räumliche Stadt­ent­wick­lung

„Klare Konturen“ heißt, Ankom­men­den zu zeigen, wo Karls­ru­he wirk­lich beginnt. Karlsruhe bekennt sich zu einer klaren Linie, die die innere von der äußeren Stadt trennt, und legt damit Leit­mo­tive seiner räumlichen Entwick­lung fest:

  • Der äußere Landschafts­raum dient der Naher­ho­lung, dem Na­tur­schutz, der Landwirt­schaft und der Waldnut­zung. Im inneren ­Sied­lungs­be­reich liegen die entschei­den­den ­Ent­wick­lungs­po­ten­ziale der Stadt. Er wird quali­täts­voll ­aus­ge­baut.
  • Die Kontur als Stadtkante sowie die Eingangs­be­rei­che und Stadt­ein­gänge werden baulich oder landschafts­ar­chi­tek­to­nisch so ge­stal­tet, dass sie gute Orien­tie­rung bieten.
  • Die Ränder zwischen den Stadt­tei­len werden durch klare ­Ge­stal­tung sichtbar gemacht. Hier liegen auch Flächen für er­gän­zende bauliche Entwick­lun­gen.

Ein Schlüs­sel­ele­ment ist die gestal­te­ri­sche Qualifizierung und Ent­wick­lung der Räume zwischen den eigen­stän­di­gen Stadt­tei­len. Hier erleich­tern klare Konturen die bessere Nutzung vieler ­Ent­wick­lungs­po­ten­ziale. Neue Räume für Wohnen und Arbei­ten ­kön­nen in den „Zwischen­räu­men“ entstehen, aber auch neue Frei­räume zur Erholung. Die inneren Stadt­ein­gänge, zum Beispiel am Bahnhof, liegen meist am Ende räumlicher Korridore, die von der äußeren Kontur in die Stadt führen.

Ziele

  • Durch bauliche oder landschaft­li­che Elemente die Übergän­ge ­zwi­schen Stadt und Landschaft durch klar ablesbare Raumkan­ten ­aus­bil­den.
  • Das Wachstum der Stadt Karlsruhe auf Bereiche beschrän­ken, die innerhalb der Kontur liegen.
  • Die Übergänge zwischen den Stadt­tei­len funktional und äs­the­tisch aufwerten.
  • Wichtige Stadt­ein­gänge und leitende Korri­do­re un­ver­wech­sel­bar gestalten.
Grüne Adressen

Die Stadt in der Landschaft

Die Kultur­land­schaf­ten rund um die Stadt sowie die inneren ­Grün­räume tragen zur besonderen Lebens­qua­li­tät in Karlsruhe bei. Zwei Landschafts­räume ragen als zukünftige Handlungs­fel­der für die Stadt­ent­wick­lung heraus: der Hardtwald und der Rhein.

Die „Wald­fin­ger“ von Hardt- und Oberwald reichen tief in die Stadt hinein und ermög­li­chen der Stadt­be­völ­ke­rung den Zugang zur Land­schaft. In Abstimmung mit den Belangen von Forst- und Umwelt ist es zentrale Aufgabe, diese Landschaf­ten als Erholungs­räu­me ­der Stadt stärker zu qualifizieren – besonders den stadt­na­hen ­Teil des Hardt­wal­des.

Rheinanschluss

Die alte Idee, Karlsruhe an den Rhein anzuschlie­ßen, ist mit dem Pro­jekt des Landschaftsparks Rhein auf den Weg gebracht. Die Zen­tren dieses regionalen Freiraum­kon­zep­tes liegen im bereits rea­li­sier­ten Park um das Hofgut Maxau und im Rhein­park Rap­pen­wört, der am Hochwas­ser­rück­hal­te­raum Bellenkopf-Rappen­wör­t noch vor durch­grei­fen­den Verände rungen und Weiter­ent­wick­lun­gen ­steht. Es fehlt noch eine bauliche Anbindung der Stadt an den Rhein. Langfris­tig werden Entwick­lungs­po­ten­ziale über den Rhein­ha­fen erwartet. Der Anschluss Karlsruhes an den Rhein ­ge­lingt allerdings erst über eine verbes­serte Anbindung der Stadt an den großen Fluss.

Ziele

Stadt und Wald koexis­tie­ren, Karlsruhe gelangt an den Rhein:

  • Wei­ter­ent­wick­lung des Rheinparks zu einem neuen Erholungs- und Erleb­nis­raum, Schaffung neuer Zugänge aus der Stadt zum Rhein, insbe­son­dere über den Rheinhafen.
  • Weitere Ausge­stal­tung von Hardt- und Oberwald als Nah­er­ho­lungs­ge­biete und als Verbin­dungs­zo­nen zwischen den Stadt­tei­len.
  • Die bessere Verknüp­fung sozialer, ökono­mi­scher und öko­lo­gi­scher Belange in der Landschaft.
Starke Mitte

Mehr Karlsruhe für Karlsruhe

Karlsruhe soll seine Attrak­ti­vi­tät als Zentrum einer ­wirt­schafts­star­ken Region nicht nur bewahren, sondern ausbauen. Dazu muss die Karlsruher Mitte städte­bau­lich neue ­Ent­wick­lungs­spiel­räume nach Süden schaffen und die Kriegs­stra­ße als Barriere endlich überwinden. Ein breiter Stadt­kor­ri­dor, der das neue Staats­thea­ter und den Festplatz mit dem nördli­chen ­Zooein­gang als Attrak­tio­nen enthält, bietet der Innenstadt neue Mög­lich­kei­ten zur Entfaltung – bis zum Haupt­bahn­hof als at­trak­ti­vem südlichen Anzie­hungs­punkt. Die Ent­wick­lungs­po­ten­ziale am Karlsruher Haupt­bahn­hof sind ­deutsch­land­weit einzig­ar­tig. An diesem Stadt­ein­gang bietet sich die Chance, eine Landmarke zu schaffen.

Karlsruhe muss aber auch an anderen Orten Großstadt sein können – gerade für den wachsenden Dienst­leis­tungs­sek­tor und bevor­zug­t an den großstäd­ti­schen Straßen. Die beiden Ost-West-Magis­tra­len ­Kai­ser­stra­ße/Dur­la­cher Allee und die Kriegs­straße sind daher als „Bou­le­vards von morgen“ zu sehen. Entlang dieser Straßen können ­sich neue städte­bau­li­che Qualitäten entwickeln.

Ziele

Die Kernstadt als dichtes, gemischtes und reprä­sen­ta­ti­ve­s ­Zen­trum von Karlsruhe weiter­den­ken:

  • Die Innenstadt als Korridor nach Süden erweitern und die Kriegs­straße überwinden.
  • Die „Boule­vards von morgen“ als reprä­sen­ta­tive Elemente für groß­städ­ti­sche Entwick­lun­gen und Nutzungen ausbauen.
  • Das Bahnhofs­quar­tier als Stadt­ein­gang und Adresse für Ge­werbe und Dienst­leis­tun­gen städte­bau­lich entwickeln.
  • Die Innenstadt als Ort der Identi­fi­ka­tion, der Integra­tion, als Publi­kums­ma­gnet, als Einzel­han­dels-, Wirtschafts-, Kultur-, und Wohnstand­ort stärken.
Mehr Wohnen

Karlsruhe wächst mit inneren Werten

Karlsruhe wächst und benötigt Flächen für das Wohnen im Innern der Stadt. Diese zu entwickeln ist beschlos­se­nes Ziel sowie Her­aus­for­de­rung und Chance zugleich. Wo Neues entsteht, bietet ­sich die Gelegen­heit, Altes aufzu­wer­ten. Daher stehen die Sa­nie­rung älterer Quartiere sowie Weiter­ent­wick­lung und städ­te­bau­li­che Ergänzung beste­hen­der Stadtteile im Mittel­punk­t ­des Interesses. Das wird für ganz Karlsruhe viele positi­ve ­Ver­än­de­run­gen bringen, vor allem für die Stadtteile nördlich der K­ern­stadt.

Im Bereich zwischen Nordstadt, Nordwest­stadt und Neureut liegen die größten Reserven für neuen Wohnraum, aber auch ­städ­te­bau­li­che Defizite. Der gemeinsame Umbau kann neue, starke Nach­bar­schaf­ten entstehen lassen. Die Oststadt ist der am meisten heterogene Stadtteil Karlsruhes, geprägt von In­dus­trie­his­to­rie, Hochschu­len, studen­ti­schem Wohnen, Tech­no­lo­gie­park und Altem Schlacht­hof. Hier schlummern Reser­ve­n­ ­für die Bereiche Wohnen und Arbeiten. Sie lassen sich am besten ­mo­bi­li­sie­ren, wenn eine gemeinsame Identität für das Stadt­quar­tier entwickelt wird.

Ziele

Quartiere mit lebendigen Nachbar­schaf­ten schaffen und innova­ti­ve ­Lö­sun­gen für den Bevöl­ke­rungs­zu­wachs suchen:

  • Vor­han­dene Quartiere an moderne Anfor­de­run­gen an Wohnraum und Freiflä­chen anpassen.
  • Beste­hende Quartiere behutsam weiter­ent­wi­ckeln, auch im Hin­blick auf die Klimaan­pas­sung.
  • Stand­ort­qua­li­tä­ten für Freiräume, Infra­struk­tur und Mo­bi­li­tät nutzen.
  • Neue und bestehende Quartiere rund um den Flugplatz und in Neureut zeitgleich mit urbanen Freiräumen entwickeln.
  • „Oststadt plus“ als Stadt­vier­tel und Labor für die Durch­mi­schung von Forschung, Techno­lo­gie und Lebens­raum wei­ter­den­ken.
Coole Quartiere

Klimaan­pas­sung geschieht im Quartier

Die progno­s­ti­zierte Zunahme von Hitze­pe­ri­oden ist eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung für die Karlsruher Stadt­ent­wick­lung und deren ­Pla­nung.

Besonders wichtig in den Quartieren sind genügend Flächen zur Küh­lung. Daher muss sorgfältig geprüft werden, ob und wie ver­dich­tet wird und welche Grünund Freiflächen erhalten werden ­müs­sen. Entschei­dend sind die Vernetzung von Freiflächen und der Beitrag begrünter Straßen­räume zur Reduktion der Aufheizung. Alle Straßen, Plätze und unbebauten Flächen sind „Frei­räu­me" und als kühlende Elemente in der Stadt wirksam. Wo neu gebaut wird, dürfen keine weiteren „Hitzein­seln“ entstehen.

Für die zukünftige Stadt­ent­wick­lung müssen neue Energie­quel­len ­ge­fun­den werden. Die Nutzung von Kohle und Öl zur Raumhei­zung und im Verkehr wird langfris­tig zurück­ge­hen. Damit werden ­Flä­chen, die aktuell eine zentrale Bedeutung für die Ener­gie­ver­sor­gung der Stadt haben im postfos­si­len Zeitalter eine neue Rolle einnehmen. Sie sollen als "Perspek­tiv­flä­chen" für die Er­zeu­gung erneu­er­ba­rer Energien gesichert werden.

Ziele

Klimaan­pas­sung muss maßge­schnei­dert sein:

  • Den öffent­li­chen Raum und die Aufent­halts­be­rei­che im Freien kühlen und verschat­ten, bei Neubau und Weiter­ent­wick­lung ­der beste­hen­den Quartiere auf Klimaan­pas­sung achten und er­gän­zend entspre­chende Maßnahmen in den Freiflä­chen umsetzen.
  • Das innere Grünsystem durch Sicherung von Kalt­luft­leit­bah­nen und Verbindung der Freiräume stärken.
  • Bei der Entwick­lung neuer Flächen auch neue Formen der Kli­maan­pas­sung einplanen.
  • Eine neue Energie­ver­sor­gung für die postfos­sile Zeit ­mit­den­ken.
Dynamisches Band

Verbin­dun­gen und Wachs­tumspole für Gewerbe

Wo sich heute die großen Infra­struk­tu­ren, Gewer­be­ge­biete und un­ge­nutz­ten Außenräume zu einem undefi­nier­ba­ren Raum verbinden, liegen Karlsruhes Wachs­tumspole der Zukunft. Die Gewer­be­ge­bie­te ­bil­den neben den Dienst­leis­tungs­zo­nen das ökono­mi­sche Rückgrat ­Karls­ru­hes, das zu Wachstum und Trans­for­ma­tion stimuliert werden ­soll.

Der Bereich entlang der Südtan­gente und der Bahn entwickelt sich zu einer verbin­den­den Struktur. Sie bietet der Forschung und dem Ge­werbe viele Spielräume und gute Erreich­bar­kei­ten, um sich wei­ter­ent­wi­ckeln zu können. Es ist schon fast alles da, es muss nur gemeinsam entwickelt werden: Südtan­gente und Stadt­zu­fahr­ten, Bahn- und Straßen­bahn­li­nien, ausbau­fä­hige Halte­punkte, Flächen­po­ten­ziale für das Gewerbe, und Freiräume, die darauf war­ten, vernetzt zu werden.

Für überra­schende Neuent­wick­lun­gen ist genügend Platz. Was fehlt, sind Verbin­dun­gen und Start­punkte, um den Prozess der Trans­for­ma­tion in Gang zu bringen und neue Wachs­tumspole an den Ver­knüp­fungs­punk­ten der Mobilität entstehen zu lassen.

Ziele

  • Die beste­hen­den Flächen und Reserven aktiv entwickeln und Ent­wick­lungs­spiel­räume schaffen, auch hinsicht­lich der Kli­maan­pas­sung.
  • Poten­ziale an Stadt­ein­gän­gen und Verknüp­fungs­punk­ten der Mo­bi­li­tät für die Entwick­lung von Wachs­tumspo­len nutzen.
  • Die Stadtbahn mit multi­mo­da­len Knoten und Verknüp­fun­gen zum Stra­ßen­bahn­netz als Entwick­lungs­mo­tor der Zukunft weiter­den­ken.
  • Bauliche und räumliche Nischen erkennen und quali­fi­zie­ren, um Klein­ge­werbe und Startups zu fördern.
  • Gemein­sam mit der Region Adressen und Schwer­punkte für For­schungs-, Produk­ti­ons-, und Logis­tik­stand­orte ausbilden.
Urbane Nähe

Neue Wege der Erreich­bar­keit

Karlsruhe ist eine der Mobili­täts­haupt­städte Deutsch­lands. In wenigen anderen Städten stehen so viele verschie­dene Arten der ver­netz­ten Mobilität zur Verfügung wie hier. Das ist ein Trumpf, den es weiter­zu­ent­wi­ckeln gilt. Karlsruhe schlägt dabei neue Wege ein: Erreich­bar­keit und Vernetzung werden zu neuen ­Maß­stä­ben für Lebens­qua­li­tät und zu Impulsen für die Quar­tier­s­ent­wick­lung.

Jeder soll innerhalb kurzer Zeit die Einrich­tun­gen für den täg­li­chen Bedarf sowie Freiräume und Parks erreichen können, bevorzugt zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Ist dies nicht der Fall, müssen neue Verbin­dun­gen gebaut oder neue Versor­gungs­mög­lich­kei­ten geschaffen werden, und zwar an den Ver­knüp­fungs­punk­ten der unter­schied­li­chen Verkehrs­sys­teme.

Das Prinzip funktio­niert auch umgekehrt. Flächen, die vom Haupt­bahn­hof, von der Autobahn oder vom Marktplatz aus in kurzer ­Zeit gut erreichbar sind, eignen sich besonders für weite­re ­Ent­wick­lun­gen.

Ziele

Erreich­bar­keit ist Maßstab der Mobilitäts- und Stadt­ent­wick­lung:

  • Ausbau der Fahrrad- und Fußwe­ge­netze, so dass die Deckung ­des täglichen Bedarfs erleich­tert wird.
  • Stadt­bahn- und Straßen­bahn­halte mit Fahrrad- und Fuß­we­ge­net­zen und zusätz­li­chen Mobili­täts­for­men wie Carsha­ring ­ver­bin­den und Gestaltung wichtiger Verknüp­fungs­punkte als Orte der Begegnung und des Austau­sches fördern.
  • Ver­bin­dung von Orten der Nahver­sor­gung und sozia­len In­fra­struk­tu­ren der Stadtteile mit den zentra­len ­Ver­knüp­fungs­punk­ten, um neue Treff­punkte im Quartier zu schaf­fen.
  • Impulse nutzen, die von den Verknüp­fungs­punk­ten für die Quar­tier­s­ent­wick­lung ausgehen können.

Kontakt

Stadtplanungsamt

Generalplanung und Stadtsanierung

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