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Biodiversität durch Naturraumvielfalt

Naturschutzgebiete sichern natürliche Lebensräume, Ressourcen sowie Pflanzen- und Tierarten. Sie dienen dem Erhalt der biologischen Vielfalt. Rund 40 Prozent des Karlsruher Stadt­ge­bie­ts besteht aus geschützten Flächen: dazu zählen zahlreiche Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete, gesetzlich geschützte Biotope oder flächenhafte Naturdenkmale und auch der Naturpark.

Schutzgebiete

Mit der Unterschutzstellung von bestimmten Gebieten können herausragende oder einmalige Flächen hinsichtlich ihres Landschaftsbildes, ihrer Artenausstattung, ihrer Bedeutung im europäischen Schutzgebietsnetz oder der Bedeutung für den Verbund von Arten- und Biotopschutzflächen gesetzlich geschützt werden.

Es gibt verschiedene Arten von Schutzgebieten, welche sich sowohl in der Größe als auch in ihren Schutzzielen und rechtlichen Vorgaben unterscheiden.

Interaktive Karte: Geschützte Gebiete in Karlsruhe

Externer Inhalt: https://geoportal.karlsruhe.de/stadtplan_mini/?webmap=464094a89ef540bc8d4a2947e144a8a6&showLayers=Schutzgebiete_4244;Schutzgebiete_4244_1;Schutzgebiete_4244_3;Schutzgebiete_4244_11;Schutzgebiete_4244_12

Biotopverbund

Im Rahmen des Biotopverbunds soll ein Netz von Biotopen geschaffen werden, welches das Überleben von Arten sichert und den Austausch zwischen einzelnen Populationen ermöglicht.

Mit dem Inkrafttreten des neuen Bundesnaturschutzgesetzes am 1. März 2010 wird das Thema Biotopverbund aufgegriffen und gesetzlich geregelt.

Unter einem Biotopverbund versteht man alle räumlichen und funktionalen Bedingungen, die ein langfristiges Überleben von Pflanzen- und Tierarten ermöglichen. Dahinter steht die Erkenntnis, dass der isolierte Schutz von Biotopen und Schutzgebieten nicht ausreicht, um die biologische Vielfalt zu erhalten.

Das Bundesnaturschutzgesetz legt in § 21 fest, dass

  • auf 10 % der Landesfläche ein Biotopverbund zu entwickeln und zu erhalten ist.
  • der Biotopverbund der nachhaltigen Sicherung von heimischen Tier- und Pflanzenarten und deren Populationen (Gesamtheit der Individuen einer Art) sowie der Bewahrung, Wiederherstellung und Entwicklung funktionsfähiger ökologischer Wechselbeziehungen dient.
  • der Biotopverbund das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000 unterstützt.
  • der Biotopverbund Kernflächen, Verbindungsflächen und Verbindungselemente vorsieht, die aus rechtlich geschützten und nicht geschützten Biotopen bestehen.
  • die wesentlichen Planungsinhalte in die übergeordneten Planwerke einfließen.

Für die Biotopverbundplanung besteht eine landesweit einheitliche, bundesweit abgestimmte Systematik.

Die Stadt Karlsruhe ist die erste Stadt in Baden-Württemberg, die nach neuer Vorgehensweise eine Biotopverbundplanung erarbeiten ließ. Dem Karlsruher Biotopverbund liegen 34 Gutachten und Kartierungen zu Grunde. Für die Auswertung und Klassifizierung wurden 13 Leitbiotoptypen definiert. Für eine übersichtliche Darstellung wurden diese zu sechs Hauptbiotoptypen zusammengefasst, die sich hinsichtlich Struktur, Feuchtigkeit und Nährstoffverfügbarkeit unterscheiden.

Die Entwicklung und Dokumentation des Biotopverbunds erfolgte in drei Schritten:

  • Identifizierung der bestehenden Kernflächen und untergeordneten Flächen
  • Beurteilung der Verbundsituation anhand von Größe, Lage und Qualität der Flächen und ihrer Erreichbarkeit für ausgewählte Zielarten
  • Maßnahmen

Die Biotopverbundplanung ist ein zentrales fachliches Grundlagenwerk und ermöglicht die Optimierung der

  • räumlichen Lage bei der Neuanlage bzw. Aufwertung von Biotopen einschließlich des Flächenerwerbs
  • fachlichen Qualität von Biotopschutz und -pflegemaßnahmen
  • Förderung ausgewählter Arten des Naturraumes
  • Prioritätensetzung beim Einsatz begrenzter Mittel
  • Bewertung von Eingriffen
  • Suche nach Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen
  • Flächenkonzeption, z.B. bei der Fortschreibung des Flächennutzungsplans

Nachfragen zum Thema Biotop­ver­bund in Karlsruhe richten Sie bitte an:

Weitere Infor­ma­tio­nen zum Biotop­ver­bund Karlsruhe finden Sie hier:

Biotopverbund Stadt Karlsruhe Abgabefassung (PDF, 2.31 MB)

Legende Zielkarte (PDF, 227 KB)

Zielkarte (PDF, 13.22 MB)

 

Karlsruher Naturräume

Im Stadt­ge­biet von Karlsruhe finden sich fünf Naturräume mit sehr unter­schied­li­chen Eigenarten.

Die Rheinniederung befindet sich im westlichen Teil Karlsruhes entlang des Rheins. Sie ist geprägt von Auwäldern, Röhrichten und Feuchtwiesen in den tieferliegenden und feuchten Bereichen, Kiefernwäldern und Halbtrockenrasen auf trockenen Kiesrücken und Bruchwäldern in der Randsenke.
Neben dem Rhein und seinen Altrheinarmen befinden sich in der Rheinniederung zahlreiche Baggerseen, Gräben, Druckwassersenken und Tümpel. Auch landwirtschaftliche Flächen und Streuobstwiesen sind in der Rheinniederung zu finden. Neben Wäldern gibt es zahlreiche Gehölzstrukturen, bestehend aus Einzelbäumen, Grabengehölzen und Feldhecken, die vielen Tieren als Lebensraum dienen.

Ganz typisch für die Rheinniederung sind die Auwälder. Diese findet man nur in den Überschwemmungbereichen von Flüssen. Dort ist der Boden besonders reich an Nährstoffen und beherbergt eine vielfältige Flora und Fauna. Die Zonierung der Vegetation ist von der Dauer der Überschwemmungen der einzelnen Bereiche abhängig: In den häufig und langanhaltend überfluteten Bereichen befindet sich die „Weichholzaue“ mit Silberweiden und Schwarzpappeln, während in den seltener überschwemmten Gebieten die langsam wachsenden „Harthölzer"wie Stieleichen, Eschen, Ulmen und Bergahorn gedeihen. Eine Besonderheit dieser Wälder ist der sogenannte „Frühblüheraspekt": Schon zu Beginn des Frühlings verwandelt sich der Waldboden in ein Blütenmeer.

Ebenso wie vom Pflanzenreichtum sind diese Gebiete auch von einer enormen Vielfalt an tierischen Bewohnern geprägt. Der Mittelspecht hat hier sein Hauptvorkommen, ebenso wie zahlreiche weitere Tierarten, etwa der Schwarzmilan, der Eisvogel oder der Hirschkäfer.

Tipp:
Schöne Hardtholzauenwälder finden Sie im Kastenwört oder auf Rappenwört.
Weitere Gebiete der Rheinniederung sind die Neureuter Niederung, die Knielinger Feldflur und Niederung, die Burgau und die Fritschlach.

Die Hardtebene schließt an die Rheinniederung an. Der Untergrund besteht aus Kies und Sand und ist zum Teil mit entkalkten Braunerden überdeckt. Die Biotope der Hardtebene zeichnen sich aufgrund des sandigen Untergrunds durch Trockenheit und geringe Nährstoffverfügbarkeit aus. Neben Kiefernwäldern mit Laubholzunterbau, bodensauren Eichenwäldern und Eichen-Buchenwäldern findet sich hier die blütenreiche Vegetation trockener Ödländer, Sand- und Sandmagerrasen. Auch Ackerbau und Streuobstwiesen sowie einige Gewässer wie der Pfinzentlastungskanal oder Baggerseen sind hier zu finden.

Ein charakteristischer Biotoptyp der Hardtebene ist der Sandrasen. Dies ist ein niederwüchsiger, lückiger Rasen, der von Spezialisten besiedelt wird, die an die schwierigen Lebensbedingungen auf Sandböden angepasst sind. Die Tiere und Pflanzen, die hier leben sind wahre Hungerkünstler, Wassersparer und Wärmeliebhaber.

Eine charakteristische Pflanzenart ist beispielsweise das Silbergras. Die Tierwelt ist so reichhaltig wie selten, da sie an diesen speziellen Lebensraum gebunden ist. Das wohl am leichtesten zu entdeckende Tier ist das Wildkaninchen, welches durch seine ausgedehnten Höhlenbauten den Boden stets auflockert und offen hält. Bedeutend sind die offenen Sandböden insbesondere für Bienen, Wespen, und Hummel. Auch Käfer und Spinnen sind reichlich vertreten.

Tipp:
Der größte und ausgeprägteste Sandrasen in Karlsruhe befindet sich auf dem Alten Flugplatz.
Weitere Gebiete der Hardtebene sind der Hardtwald und die Oberreuter Hardt sowie die Neureuter Heide.

Die Kinzig-Murg-Rinne schließt im Osten an die Hardtebene an. Sie ist ein feuchtes Schwemmland, indem sich die Flüsse der angrenzenden Schwarzwald- und Kraichgauhügel sammeln. Hier wechseln sich moorige und anmoorige Böden mit trockenen Sand- und Kiesrücken ab. Neben Bruchwäldern, Eichen-Hainbuchenwäldern und trockeneren Eichen-Buchenwäldern finden sich hier Schilfgebiete, Feuchtwiesen und Äcker. Charakteristisch für die Kinzig-Murg-Rinne sind auch ausgedehnte Grabensysteme, feuchte Senken und Tümpel, Moore, Fließgewässer und Seen.

Ein ganz typischer Biotoptyp ist der naturnahe Erlenbruchwald. Dieser bildet sich auf vernässten Bereichen und zum Teil mächtigen Moorböden aus. In diesen lichten Wäldern kommt vor allem die Schwarzerle vor, die lang anstehende Nässe tolerieren kann. Auch die Strauch- und Krautschicht ist von Feuchte- und Nässezeigern geprägt. In Erlenbruchwäldern leben zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die hochspezialisiert und an feuchte Lebensräume angepasst sind. Eine Besonderheit dieser Wälder ist die reichhaltige Amphibienfauna. Molche, Gelbbauchunken, Erdkröten, Laubfrösche und viele andere Arten leben hier. Sogar der seltene Moorfrosch ist hier zu finden.

Tipp:
Die schönsten Erlenbruchwälder befinden sich beim Weingartener Moor.          
Weitere Gebiete der Kinzig-Murg-Rinne sind:   

  • Albwiesen bei Rüppurr
  • Weiherwald und Forstlach
  • Oberwald
  • Feldflur bei Wolfartsweier
  • Elfmorgenbruch
  • Füllbruch-Vokkenau   

Der Kraichgau schließt im Osten an die Kinzig-Murg-Rinne an. Das hügelige Land ist von Hohlwegen und Trockenmauern geprägt. Auch kleine Bäche gibt es dort. Der Untergrund ist vorrangig aus Muschelkalk mit Löß- und Lößlehmüberdeckung.

Neben Buchenwäldern, Hecken, Halbtrockenrasen, Glatthaferwiesen und kleinen Streuobstbeständen findet sich hier auch eine ausgeprägte Acker- und Weinbergbegleitflora.

Ganz typisch für den Kraichgau sind die Hohlwege. Die schmalen Wege waren einst wichtige Verbindungswege. Sie gruben sich durch die Beanspruchung mit Vieh und Fuhrwerk sowie durch abfließendes Regenwasser immer tiefer in den lockeren Lößboden ein. Ein jahrhundertelanger Prozess bildete die Wege mit ihren heute teilweise mehreren Metern hohen Flanken aus.         
Sie sind heute als geomorphologischer Biotoptyp geschützt, sind aber auch ökologisch ein ganz spezieller Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Innerhalb dieser Hohlen herrscht ein ganz eigenes Klima. Je nach Lage im Hohlweg bilden sich ganz unterschiedliche Vegetationstypen aus. Diese vielfältigen Ausprägungen bieten dann auch unterschiedlichsten tierischen Ansprüchen Lebensraum, zum Beispiel zahlreiche Insekten, Mäuse, Fledermäuse, Eidechsen, Spinnen und eine große Anzahl an Vögeln.

Tipp:
Ein sehr schön ausgeprägter Hohlweg ist die Ringelberghohl bei Grötzingen.     
Weitere Gebiete des Kraichgaus sind der Grötzinger Bergwald, Turmberg und Rittnert sowie die Feldflur zwischen Hohenwettersbach und Stupferich.

Das hügelige Land der Schwarzwald-Vorhügel und -Randplatten liegt im Südosten Karlsruhes. Hier liegen Braunerden über Bundsandstein. Neben Buchenwäldern, Hecken, Streuobst- und Glatthaferwiesen finden sich hier zahlreiche kleine Bäche und Gräben.

Ein charakteristischer Biotoptyp der Schwarzwald-Randplatten ist die Magere Flachland-Mähwiese. Im Gebiet der Streuobstwiesen hat sich dieser Wiesentyp durch eine jahrelange extensive Nutzung entwickelt. Die sogenannte Flachlandmähwiese ist nach europäischem Recht (FFH-Richtlinie) geschützt. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft wird sie immer seltener. Ihr europaweiter Schwerpunkt der Verbreitung liegt in Südwestdeutschland.

Die Wiesen sind blütenreich, wenig gedüngt und werden nicht vor der Hauptblütezeit der Gräser gemäht. Ihre Nutzung dient der Heugewinnung. Typische Pflanzenarten sind beispielsweise Glatthafer, Wiesen-Fuchsschwanz, Wilde Möhre, Wiesen-Bocksbart und Wiesen-Glockenblume. Neben trockenen Ausbildungen, wie der Salbei-Glatthaferwiese, gibt es auch frische bis feuchte Untertypen mit beispielsweise dem Großen Wiesenknopf, der die Lebensgrundlage für den besonderen Wiesenknopf- Ameisenbläuling darstellt.

Tipp:
Besonders schön ausgeprägte Magere Flachland-Mähwiesen finden Sie um Wettersbach.
Weitere Gebiete der Schwarzwald-Randplatten und -Vorhügel sind der Wolfartsweierer Bergwald und die Landschaft zwischen Grünwettersbach und Palmbach.

Naturschutzgebiete

Die sechs Karlsruher Natur­schutz­ge­biete liegen in den Natur­räu­men Rhein­nie­de­rung, Hardt­plat­ten und Kinzig-Murg-Rinne. An den Schwarzwald-Randplatten tangiert ein weiteres Schutzgebiet die Karlsruher Gemarkung. Für die Karlsruher Natur­schutz­ge­biete sind Informationsbroschüren beim Umwelt- und Arbeit­schutz erhältlich.

Schrägluftbild vom Knielinger See mit Blick nach Nordost

Status: Kombi­nier­tes Natur- und Landschafts­schutz­ge­biet und Natur­schutz­ge­biet

Fläche: 289 Hektar und 35 Hektar (ha)

Besteht seit: 1989 und 1980

Die ehemalige Überflu­tung­saue des Rheins wurde von mehreren alten Rhein­sch­lin­gen geformt und stellt heute eine abwechs­lungs­rei­che Landschaft mit zahlrei­chen Landschafts­for­men und Bioto­pty­pen dar.
Neben ausgedehnten Auwäldern sind trockene Kiesrücken eine Besonderheit des Naturschutzgebiets. Diese sind mit Buchen, Kiefern und trockenen Säumen bewachsen und stehen im Kontrast zu den überwiegend feuchten Bereichen.Vor allem die Gewanne Burgau und Ackerheck beinhal­ten größere Wiesen­flä­chen. Das 16 Hektar (ha) große Schilf­ge­biet inmitten des Schutz­ge­bie­tes liegt in einer ehema­li­gen Rhein­sch­linge und ist das größte in der Umgebung. In seinen Randbe­rei­chen finden sich typische Großseg­gen­riede. Auch die Gewässer des Schutz­ge­bie­tes sind vielfältig: Der Rhein als stark überform­tes Fließ­ge­wäs­ser ist prägend, ebenso wie der Knielinger See, eine der größten Abbau­stät­ten der Umgebung. Der Federbach durch­fließt einen früheren Altarm und verleiht diesem einen naturnahen Charakter. Die Alb markiert im Osten die Grenze des Schutz­ge­bie­tes. Das Gebiet wird zudem von einigen, vor allem faunis­tisch bedeu­ten­den Gräben durchzogen. Besonders im Gewann Kirchau findet man zudem Streu­obst­be­stände. Die Äcker unter­lie­gen der üblichen landwirt­schaft­li­chen Nutzung. Auf tiefer liegenden Flächen steht im Sommer Druck­was­ser, was bei Feuch­tig­keit zum Ausfall der Ernte führt. Diese vegeta­ti­ons­lo­sen Flächen genießen eine hohe Bedeutung für Flora und Fauna.

Zur Verrin­ge­rung der vielfäl­ti­gen Konflikte des stadtnahen Natur­schutz­ge­bie­tes wurde der Runde Tisch Burgau ins Leben gerufen, in dem zahlrei­che Maßnahmen abgestimmt wurden.

Nähere Infor­ma­tio­nen über das Schutz­ge­biet geben die Faltblät­ter "Natur- und Landschafts­schutz­ge­biet Burgau, Natur­schutz­ge­biet Altrhein Maxau" des Regie­rungs­prä­si­di­ums Karlsruhe, Ref, 56 (siehe unten: PDF-Dokument) und der Natur­füh­rer "Rhein­nie­de­rung Burgau" des Umwelt- und Arbeits­schut­zes der Stadt Karlsruhe, erhältlich beim Umwelt- und Arbeits­schutz der Stadt Karlsruhe oder auf unseren Inter­netsei­ten.

Blick durch die Ufervegetation auf den Erlachsee

Status: Natur­schutz­ge­biet

Fläche: 14,4 Hektar (ha)

Besteht seit: 30.11.1983

Der Erlachsee ist ein vom Menschen geschaf­fe­ner Lebensraum. Noch vor dem zweiten Weltkrieg wurde die Waldfläche gerodet und Kies abgebaut, den man zum Bau der A5 verwendete. Die Wieder­be­wal­dung der Ausbeu­tungs­flä­che scheiterte und in den 80er Jahren wurde der See ganz gezielt als Biotop umgestal­tet. Um die Vielfalt zu fördern wurden zahlreiche Elemente wie Flach­was­ser­zo­nen, Steilufer und Kiesinseln geschaffen. Um im vielbe­gan­ge­nen Oberwald die intensive Nutzung des Sees, insbe­son­dere das Baden, zu unter­bin­den, wurde der See eingezäunt. Nur an zwei Stellen ist der Zugang zum Ufer möglich. Dort stehen Beobach­tungs­hüt­ten.
Neben seiner Bedeutung für Brutvögel wie Eisvogel und Zwerg­tau­cher ist der Erlachsee auch wichtig für durch­zie­hende Arten und Winter­gäste. Besonders erwäh­nens­wert ist auch die reiche Amphi­bi­en­fauna. Der Erlen-Eschenwald um den See rundet das Natur­schutz­ge­biet ab.

Nähere Infor­ma­tio­nen über das Schutz­ge­biet gibt das Faltblatt "Natur­schutz­ge­biet Erlachsee" des Regie­rungs­prä­si­di­ums Karlsruhe, Ref. 56, dort erhältlich oder beim Umwelt- und Arbeits­schutz der Stadt Karlsruhe.

Nähere Informationen finden Sie hier:

Schutzgebietsverordnung NSG Erlachsee

Steckbrief NSG Erlachsee

Ein Bohlensteg führt durch das Weingartener Moor

Status: Natur­schutz­ge­biet

Fläche: 256,5 Hektar (ha), 149 ha auf Karlsruher Gemar­kung

Besteht: teilweise seit 1940, gesamt seit 27.07.1984

Das großflä­chi­ge Waldgebiet mit hohen Grund­was­ser­stän­den befindet sich in der Kinzig-Murg-Rinne. Es handelt sich um einen grund­was­ser­be­ein­flus­s­ten, zeitweise überstau­ten Bruch- und Sumpfwald, der in seiner Größe und naturnahen Ausprägung einmalig in Südwest­deutsch­land ist. Das Gebiet zeichnet sich durch sein Mosaik verschie­de­ner Wälder nasser bis frischer Standorte aus:
Vom Schwar­zer­len-Bruchwald auf den tiefer­ge­le­ge­nen besonders nassen beziehungsweise zeitweise überstau­ten Stellen, über den Trauben­kir­schen-Erlen-Eschenwald und Waldziest-Hainbuchen-Stielei­chen-Wald an nassen Stellen bis zum Hainbuchen-Stielei­chen­wald frischer Standorte.
An der tiefsten Stelle des Gebiets (auf Weingar­te­ner Gemarkung) befindet sich ein Niedermoor mit offenen Wasser­flä­chen an Stelle eines ehemaligen Torfsti­ches, mit Röhrichten und Rieden.
Das Gebiet ist Rückzugs­ort für zahlrei­che gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Insbe­son­dere für Amphibien gilt es als Gebiet von europäi­schem Rang.

Das Gebiet wird durch eine Bahnlinie zerschnitten. Durch die verkehrsreiche B3 entstehen zudem hohe Amphibienverluste bei der Wanderung dieser Tiere. Aus diesem Grund wurde ein dauerhaftes Amphibienleitsystem mit Tunneln unter der Straße errichtet.

Im Kernbe­reich des Moores befindet sich ein Bohlenweg mit einer Aussichts­platt­form. Nähere Infor­ma­tio­nen über das Schutz­ge­biet geben die Faltblät­ter "Natur­schutz­ge­biet Weingar­te­ner Moor-Bruchwald Grötzin­gen" des Regie­rungs­prä­si­di­ums Karlsruhe, Re. 56 und der Natur­füh­rer "Bruch­wald" des Umwelt- und Arbeits­schut­zes der Stadt Karlsruhe, dort erhältlich.

Kleiner Bodensee mit Uferbewuchs im Hintergrund

Status: Natur­schutz­ge­biet

Fläche: 204,70 Hektar (ha), 71 ha Gemarkung Karlsruhe

Besteht seit: 13.06.1985

Das Naturschutzgebiet ist Bestand­teil des auf europäischer Ebene geschützten Natura 2000 - Gebietes "6816-341 Rhein­nie­de­rung von Karlsruhe bis Philipps­bur­g". Es handelt sich um eine ehemalige Überflu­tung­saue des Rheins mit einem Altrhein­arm, einem Baggersee, dem Unterlauf der Alb und verschie­den­ar­ti­gen Wäldern.
Der Altrhein entstand bereits um 1780 durch eine natürliche Verla­ge­rung des damals noch nicht korri­gier­ten Haupt­stroms. Heute ist der Altrhein mit seinen Röhricht­zo­nen und zeitweise trocken­fal­len­den Schlamm­flä­chen ein wichtiger Lebensraum für seltene Wasser­pflan­zen und Vögel. Der benachbarte ehemalige Baggersee mit Kiesinseln und Flach­was­ser­zo­nen beherbergt heute besonders Amphibien- und Vogelarten, die auf Rohböden und Steilufer angewiesen sind.
Die Seen sind von naturnahen Wäldern umgeben, in denen mehrere Specht­ar­ten und der Pirol zu Hause sind. Auf den am tiefsten gelegenen Stellen am Ufer von Alb und Althrein stocken Silber­wei­den-Wälder, auf etwas höheren, seltener überschwemm­ten Flächen steht Hartholzaue-Wald. Auf höher gelegenen Standorten wachsen alte Eichen-Hainbu­chen­wäl­der, die früher als Mittel­wäl­der genutzt wurden. Der Damm des Haupt­sam­mel­ka­nals ist ein wertvoller Lebensraum trockener und halbtro­ckener Standorte.

Nähere Infor­ma­tio­nen über das Schutz­ge­biet gibt das unten als PDF-Dokument angefügte Faltblatt "Natur­schutz­ge­biet Altrhein Kleiner Bodensee" des Regie­rungs­prä­si­di­ums Karlsruhe, Ref. 56 und der Natur­füh­rer "Neureuter Niederung" des Umwelt- und Arbeits­schut­zes der Stadt Karlsruhe. Der Altrhein Kleiner Bodensee war Bestand­teil des 2010 abgeschlos­se­nen Life-Projektes "Lebendige Rheinaue bei Karlsruhe". In dem Rahmen wurden einige Maßnahmen durch­ge­führt, die insbe­son­dere die Durch­gän­gig­keit des Gebietes für Fische gefördert haben. Nähere Infor­ma­tio­nen sind auf den Inter­netsei­ten des Regie­rungs­prä­si­di­ums Karlsruhe zu finden.  

Schrägluftbild von Daxlanden und der Fritschlach

Status: Natur­schutz­ge­biet

Fläche: 83 Hektar

Besteht seit: 29.12.1986

Das Schutz­ge­biet liegt in einem ehema­li­gen Rheinbogen, der noch im 17. Jahrhun­dert an Daxlanden vorbei verlief. Nach einer katastro­pha­len Überschwem­mung, die den Ort zerstörte, wurde der Rhein Mitte des 17. Jahrhun­derts künstlich verlegt. Der alte Rhein verlandete und vermoorte. Typische Verlan­dungs­ge­sell­schaf­ten wie Schilf­flä­chen und Weiden­be­stände prägen noch heute das Bild. Dazwischen liegen nasse und feuchte Wiesen und in Randlagen auch Halbtro­cken­ra­sen.

Durch Ton- und Kiesge­win­nung entstanden zahlreiche kleinere Seen. Im alten Rheinbogen fließt der Alte Federbach. Das Gebiet ist auf verschie­dene Weise vom Wasser geprägt und so sind als besondere Pflanzen und Tierarten auch vorwie­gend wasseräb­hän­gige Arten zu nennen wie der Moorfrosch oder die in Baden-Württem­berg hochgradig bedrohte Libelle „Zierliche Moosjung­fer". Um deren Bestand nach einer Verwirk­li­chung des geplanten Polders Rappenwört zu sichern, wurde im Winter 2005/2006 im NSG „Frit­schlach" ein Gewässer angelegt, dass exakt den Lebens­rau­man­sprü­chen der Art entspricht.

Schrägluftbild vom Alten Flugplatz Karlsruhe

Status: Durch die Verordnung des Regie­rungs­prä­si­di­ums Karlsruhe 2010 als Natur­schutz­ge­biet geschützt, im Südosten gilt die Allgmein­ver­fü­gung der Stadt aus dem Jahre 2003.

Fläche: 69  Hektar (ha) Natur­schutz­ge­biet

Besteht seit: 2003 Allge­mein­ver­fü­gung der Stadt, 2010 Natur­schutz­ge­biets­ver­ord­nung des Regie­rungs­prä­si­di­ums Karlsruhe

Der Alte Flugplatz ist ein weitgehend ebenes Sandgebiet der Karlsruher Hardt bestehend aus kiesigem Grobsand. Im Nordosten werden die Nie­der­ter­ras­sen­se­di­mente von einer Binnendüne sowie einer Flug­sand­de­cke aus Mittelsand überdeckt.

Die Geschichte des Alten Flugplat­zes ist durch überwie­gen­d ­mi­li­tä­ri­sche Nutzung geprägt. Um 1820 erscheint er erstmals als "­Großer Exercier­platz" in den Plänen der Stadt Karlsruhe. Seit ­An­fang des 20. Jahrhun­derts bis zum Abzug der ameri­ka­ni­schen Streit­kräfte wurde das Gelände in unter­schied­li­cher Inten­si­tät als Militär­flug­platz genutzt. Zur Offen­hal­tung wurden die Flächen sehr unregel­mä­ßig gemäht o­der beweidet, im Nordteil erfolgten immer wieder­ ­Bo­denum­la­ge­run­gen. Da Boden­ver­bes­se­rungs­maß­nah­men nie statt­ge­fun­den haben, blieben die von Natur aus nährstoff­ar­men ­Ver­hält­nisse bis heute erhalten. Die nur extensive Bewirt­schaf­tung führte in Kombi­na­tion mit Nähr­stoff­ar­mut und Trocken­heit zu einem Lebens­raum­kom­plex, wie er in vergleich­ba­rer Charak­te­ris­tik und Größe in der gesam­ten nörd­li­chen Oberrhei­ne­bene nur noch an sehr wenigen Stellen vor­kommt, teilweise sogar einzig­ar­tig ist.

Auf dem Alten Flugplatz spielen Bioto­pty­pen des Heide- und Ex­ten­siv­grün­lan­des eine entschei­dende Rolle. Besonders im Süden des Gebietes finden wir ausge­dehnte Magerrasen der bodensau­ren ­Stand­orte. Sand-, Mager- und Borst­gras­ra­sen beher­ber­gen etliche im Naturraum gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Die weiten, zum Teil schütteren Grasflä­chen, in Verbin­dung ­mit einzelnen, unter­schied­lich struk­tu­rier­ten Gehölzen sind hoch­wer­tige Habitate zahlrei­cher seltener und gefähr­de­ter ­Brut­vo­gel­ar­ten; für Zugvögel haben die ausge­dehn­ten Of­fen­land­flä­chen höchste Bedeutung. Sehr bemer­kens­wert ist die Stechim­men­fauna des Alten Flug­plat­zes, die großteils eng an Trocken­stand­orte gebunden ist.
Zur Offen­hal­tung der wertvollen Sand- und Magerrasen werden die südlichen Gebiets­teile von einem Neureuter Landwirt gemäht, die nördlichen werden seit 2004 von Eseln, Schafen und Ziegen ­be­wei­det. Esel sind als Steppen­tiere auf den mageren Flächen die idea­len Weidetiere, sie bevorzugen das karge Futter und ertra­gen ­Tro­cken­heit und Wärme ohne Probleme. Die Esel dürfen nicht ­ge­füt­tert werden.

Im Rahmen des Pro­jek­tes "Schüler erleben Natur­schutz" erhalten Schülerinnen und Schüler der dritten o­der vierten Klasse eine Unter­richts­ein­heit über das Gebiet und dürfen aktiv auf dem Alten Flugplatz tätig werden, indem sie Brom­bee­ren und Trauben-Kirschen entfernen.
Der südöst­li­che Teil des Areals "Alter Flugplatz" wurde ­nicht zum Natur­schutz­ge­biet erklärt. Für diese Flächen wird eine ­öko­lo­gisch verträg­li­che Bebauung geprüft. Hier gilt weiter­hin ­die Allge­mein­ver­fü­gung der Stadt.

Dieses Schutzgebiet hat nur geringe Teile auf Karlsruher Gemarkung.
Nähere Informationen finden Sie auf der Seite der LUBW.

Natura 2000

Die Natura 2000-Gebiete stellen ein europäi­sches Schutz­ge­biets­netz aus FFH-Gebieten und Vogel­schutz­ge­bie­ten dar. Die schon 1992 von der EU verab­schie­dete Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) legt gemeinsam mit der europäi­schen Vogel­schutz­richt­li­nie den Schutz für europa­weit relevante Tier- und Pflan­zen­ar­ten sowie Lebens­raum­ty­pen fest. Durch den Anteil an fünf Natur­räu­men ist Karlsruhe an neun Natura 2000-Gebieten beteiligt.

Die Umsetzung der Ziele der FFH-Richtlinie erfolgt mit der Verpflich­tung, einen günstigen Erhal­tungs­zu­stand einer Art oder eines Lebens­raum­ty­pes zu erhalten und einen schlech­ten durch geeignete Maßnahmen zu verbessern. Der Natur­schutz­ver­wal­tung wird hierdurch die Möglich­keit der kreativen Gestaltung gegeben. Diese wird in Form der für die einzelnen Gebiete vorlie­gen­den Manage­ment­pläne genutzt.

Die Natura 2000-Gebiete überlagern in der Regel die Natur- und Landschafts­schutz­ge­biete.

Näheres zu Natura 2000 in Baden-Württem­berg ist auf den Inter­netsei­ten des Minis­te­ri­ums für Umwelt, Natur­schutz und Verkehr zu finden, unter anderem finden sich dort Beschrei­bun­gen der einzelnen Gebiete und Links zu den in der Planung befind­li­chen und den abgeschlos­se­nen Manage­ment­plä­nen.

Im angefügten Faltblatt 1,22 MB (PDF) werden die Natura 2000-Gebiete in Karlsruhe vorge­stellt.

Weitere Informationen zum Thema Natura 2000 finden Sie auf der Seite der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg.

  • Rheinniederung Karlsruhe-Rheinsheim
  • Hardtwald nördlich von Karlsruhe
  • Rheinniederung Elchesheim-Karlsruhe
  • Kälberklamm und Hasenklamm (nur kleine Teile in Karlsruhe)

Informationen zu den Vogelschutzgebieten mit Steckbriefen und Verordnungen finden Sie auf dem interaktiven Kartendienst der LUBW.

FFH-Gebiete:

  • Hardtwald zwischen Graben und Karlsruhe
  • Alter Flugplatz Karlsruhe
  • Rheinniederung von Karlsruhe bis Philippsburg
  • Kinzig-Murg-Rinne und Kraichgau bei Bruchsal
  • Pfinzgau West
  • Wiesen und Wälder bei Ettlingen
  • Oberwald und Alb in Karlsruhe
  • Hardtwald zwischen Karlsruhe und Muggensturm
  • Rheinniederung zwischen Wintersdorf und Karlsruhe

Informationen zu den FFH-Gebieten mit Steckbriefen und Verordnungen finden Sie auf dem interaktiven Kartendienst der LUBW.

Magere Flachland-Mähwiesen (FHH Mähwiesen)

Magere Flachland-Mähwiesen – kurz FFH Mähwiesen – sind sehr arten- und blütenreiche, extensiv bewirtschaftete Mähwiesen. Sie sind durch eine jahrzehntelange Nutzung als Heuwiese entstanden. Diese wurden im Jahr nur ein- bis zweimal gemäht und nur sehr wenig gedüngt.

Die Mageren Flachland-Mähwiesen besitzen im Vergleich zu intensiv genutztem Grünland eine wesentlich höhere Anzahl an Pflanzenarten. Diese dienen zahlreichen, zum Teil stark bedrohten Insekten und insektenfressenden Tierarten als Lebensgrundlage. Darüber hinaus tragen Mähwiesen mit ihrem Blütenreichtum auch zu einer Bereicherung des Landschaftsbildes bei.

Abnehmendes Vorkommen der Mähwiesen   
Der Schwerpunkt der Mähwiesen-Vorkommen in Europa liegt in Südwestdeutschland. Die baden-württembergischen Mähwiesen sind somit sehr bedeutend. Leider ist ein zunehmender Rückgang dieser besonderen Flächen beobachtbar. Gründe sind beispielsweise Nutzungsänderung und -intensivierung, zunehmende Düngung und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Die traditionelle Nutzung als Heuwiese ist heute ohne Förderung oft nicht mehr rentabel.

Wie können wir die Mähwiesen erhalten?
Mähwiesen sind aufgrund ihrer naturschutzfachlichen Bedeutung durch die FFH-Richtlinie (Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie) auf europäischer Ebene geschützt. Durch diesen Schutz besteht ein Verschlechterungsverbot, das heißt jeder Bewirtschafter einer solchen Wiese ist verpflichtet, den günstigen Zustand der Wiese zu erhalten. Zur Erhaltung der Mähwiesen ist es wichtig, die Wiesen nicht zu düngen, nicht dauerhaft zu beweiden und regelmäßig, aber nicht zu oft zu mähen. Zudem sollte das Schnittgut immer abgeräumt werden.

Ist meine Wiese eine FFH-Mähwiese?

Sie besitzen oder pachten ein Wiesengrundstück und möchten wissen, ob es sich um eine FFH-Mähwiese handelt?

Dann hilft Ihnen der interaktive Geodatensserver der LUBW weiter.

Für FFH-Mähwiesen besteht ein Verschlechterungsverbot. Sie müssen so bewirtschaftet werden, dass keine Verschlechterung eintritt.

Sie besitzen oder pachten eine FFH-Mähwiese?
Wenden Sie sich an den der Stadt Karlsruhe.
Hier berät man Sie gerne in Sachen Mähwiesenpflege.

Flächenhafte Naturdenkmale

Kleine Einzel­schöp­fun­gen der Natur, wie einzelne Bäume oder ­Fels­vor­sprünge können zu Natur­denk­ma­len (ND) oder ­öko­lo­gisch bedeutende, aber kleine Landschafts­teile zu flä­chen­haf­ten Natur­denk­ma­len (FND) ausge­wie­sen wer­den. Derzeit gibt es in Karlsruhe eine Reihe von Natur­denk­malen (Bäume) sowie fünf Flächen­hafte Natur­denk­male. Informationen zu den Naturdenkmalen und Flächenhaften Naturdenkmalen in Karlsruhe und Baden-Württemberg finden Sie im interaktiven Kartendienst der LUBW.

Die Neureuter "Toskana", wie das Gebiet bei den Neureutern genannt wird, wurde im Dezember 2019 als flächen­haf­tes Natur­denk­mal ausge­wie­sen. Es be­fin­det sich im Stadtteil Neureut-Heide neben dem flächen­haf­ten Natur­denk­mal "Sandgrube Grüner Weg - West" und ist ca. 5 ha groß.

Die Fläche wird aus mehreren Gründen geschützt.
Neben eiszeitlich entstandenen Flugsanddecken sollen auch die darauf entstandenen Sand- und Sandma­ger­ra­sen, die an trockene und nähr­stoff­arme Standorte angepasst sind und viele seltene Arten beherbergen, erhalten werden. Die tro­ckenen, kurzra­si­gen Freiflä­chen in Kombi­na­tion mit halbof­fe­nen Flächen mit einzelnen Gehölz­be­stän­den und Hecken bieten zudem ver­schie­de­nen Vogelarten Raum zum Leben. Hinzu kommt die Bio­top­ver­bund­funk­tio­n des Gebietes, vor allem im Zusam­men­hang mit dem Na­tur­schutz­ge­biet "Alter Flugplatz Karlsruhe" und der Erhalt des typischen Landschaftsbildes mit markanten Kiefern und Eichen.

Das flächenhafte Naturdenkmal „Sandgrube Grüner Weg - West" wurde im Mai 2019 ausgewiesen, ist ca. 1,1 Hektar (ha) groß und befindet sich im Stadt­teil Neureut-Heide.

Die Sand­grube ist ein geologisch inter­essan­ter Gelän­deauf­schluss. Sie bietet mit ihren Mager- und Sandra­sen­flä­chen sowie daran an­gren­zen­den Puffer­zo­nen Lebensraum für Pflanzen- und Tier­ge­sell­schaf­ten, die speziell an den Standort angepasst und somit schüt­zens­wert sind. Des Weiteren sollen naturnahe Gehöl­ze als Brut- und Nährgehölz für Vögel erhalten werden. Auch dieses Gebiet ist eine wichtige Kernfläche im Biotop­ver­bund der Mager- und Roh­bo­den­bio­tope von Trocken­le­bens­räu­men.
In diesem Natur­denk­mal wurde im Rahmen des Grüne Stadt-Projekts „Land­schafts­schutz am Heide­see" ­bür­ger­schaft­li­ches Engagement und natur­schutz­fach­li­che und -rechtliche Ambitionen mitein­an­der verbunden. Durch großes ehrenamtliches Engagement konnte das Gebiet bisher geschützt und gepflegt werden.
Ab 2022 soll eine Beweidung der Fläche dabei helfen, die zunehmende Verbuschung der Fläche einzudämmen.

Dieses flächen­hafte Natur­denk­mal liegt auf der Gemar­kung Dur­lach und hat eine Größe von ca. 1,5 Hektar (ha). Die Unterschutzstellung erfolgte 1993.
Wesentlicher Schutzzweck des flächenhaften Naturdenkmals ist die Erhaltung eines Steinbruchs des oberen Buntsandsteins im Bereich der Verwerfungszone des Oberrheingrabens in seiner hervorragenden geologisch-tektonischen und stadtgeschichtlichen Bedeutung sowie als Standort einer üppigen Vegetation in hoher Luftfeuchtigkeit.

Das flächen­hafte Natur­denk­mal Brurain-Kolben­gra­ben liegt auf der Ge­mar­kung Karlsruhe im Stadtteil Knielingen und ist ca. 1,3 Hektar (ha) groß. Es wurde 1993 unter Schutz gestellt.
Wesentlicher Schutzzweck des flächenhaften Naturdenkmals ist die Erhaltung einer langgestreckten, erhöht liegenden Geländeausformung als lückiger Sandtrockenrasen mit typischem und artenreichem Pflanzenvorkommen und als Lebensraum wärmeliebender Tierarten, insbesondere einer artenreichen Insektenfauna, auch im Hinblick auf die Bedeutung des Naturdenkmals für ein Biotopverbundsystem.

Das flächen­hafte Natur­denk­mal Schol­len­acker liegt ebenso wie das Na­tur­denk­mal „Auf dem Lerchen­berg" auf der Gemar­kung Dur­lach. Es wurde 1993 unter Schutz gestellt und ist circa 0,8 Hektar (ha) groß.
Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung eines ehemaligen Buntsandsteinbruchs mit Wald-, Waldrand-, Wiesen-, Felsen- und Sickerquellbereichen und der dort vorhandenen artenreichen Tier- und Pflanzenwelt.

Landschaftsschutzgebiete

Dem Schutz der Einzig­ar­tig­keit und des Charakters der Landschaft sowie als Ergänzung zu den Natur­schutz­ge­bie­ten dienen die weitläu­fi­gen Landschafts­schutz­ge­biete in Karlsruhe. Eine Übersicht über die Karlsruher Gebiete mit jeweiliger Kurzbeschreibung und weiterführenden Links finden Sie unten.

Informationen über das kombinierte Natur- und Landschaftsschutzgebiet Burgau finden Sie bei den Naturschutzgebieten [Nr. 01/ 07].

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 49 ha

Besteht seit: 08.01.1962

Das Landschaftsschutz­ge­biet Vorderau umfasst einen rund 200 Meter breiten Streifen Überflu­tung­saue auf Höhe der Raffi­ne­rien. Der größte Teil besteht aus Wald, in den ein Altwasser einge­bet­tet ist. Den Abschluss bildet eine große Feucht­wiese. Südlich schließen sich ausge­dehnte Obstwiesen an, die extensiv bewirt­schaf­tet werden. Im Kontrast zu diesem feuchten Lebensraum steht der Hochwasserdamm, der das Gebiet im Osten begren­zt. Er ist mager, trocken und reich an Pflan­zen­ar­ten. Diese trockenen Wiesen und Halbtro­cken­ra­sen sind ein besonderer Lebensraum für wärme­lie­bende Insekten.

Das Gebiet liegt besonders ruhig, da es abseits und durch Ölhafen und Raffi­ne­rien abgetrennt liegt und eine Sackgasse bildet.

Nähere Informationen finden Sie hier:

Schutzgebietsverordnung LSG Vorderau

Steckbrief LSG Vorderau

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 636,8 ha

Besteht seit: 09.09.1975

Das Landschafts­schutz­ge­biet umfasst unter­schied­lichste Waldstand­orte der Rheinaue wie zum Beispiel die regel­mä­ßi­gen Überschwem­mun­gen ausge­setzte Weich­holzaue, die seltener überflu­te­te Hartholzaue, ursprüng­lich überflu­tete, heute nur noch durch Druck­was­ser vernässte Wälder ehema­li­ger Mittel­wald­nut­zung sowie Trocken­wäl­der auf Kiesrücken. Das Gebiet beinhaltet fließende Gewässer wie zum Beispiel den neuen Federbach und den Rappen­wör­ter Altrhein, aber auch stehende wie den Enten­teich (ehemalige Kiesent­nah­me) oder nicht mehr an das Überschwem­mungs­re­gime des Rheins angebun­de­ne Schluten. Gerade die Gewässer bilden Lebens­räume einiger vom Aussterben bedrohter Tierarten. Eine Berei­che­rung des Gebietes bilden die halbtro­ckenen tier- und pflan­zen­rei­chen Standorte der Dämme und Wegränder auf den Kiesrücken.

Das Gebiet ist akut betroffen durch die Planung des Polders Rappenwört sowie den Bau eines Wasser­wer­kes, innerhalb des Gebietes liegen wesent­li­che Erholungs­ein­rich­tun­gen der Stadt: so das beliebte Rhein­strand­bad, zahlreiche namhafte Vereins­ge­bäu­de sowie das Natur­schutz­zen­trum Karlsruhe-Rappenwört. Die Forst­di­rek­tion Karlsruhe hat 1988 den 160 ha großen ­Schon­wald "Rappen­wört-Großgrund" mit dem Ziel der "Erhaltung und För­de­rung der an das unter­schied­li­che Mosaik der Stromauen-Standorte angepass­ten Waldge­sell­schaf­ten" ausge­wie­sen. Teil des Landschafts­schutz­ge­bie­tes ist auch der Schon­wald ­Bel­len­kopf (zwei Hektar auf Karlsruher Gemarkung). Das Natur­schutz­ge­biet "Frit­schlach" (siehe oben) umfasst ­circa 83 ha des Landschafts­schutz­ge­bie­tes.

Nähere Informationen finden Sie hier:

Schutzgebietsverordnung LSG Rheinaue

Steckbrief LSG Rheinaue

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 10 ha

Besteht seit: 1962

Das im Westen der Stadt relativ isoliert liegende Gebiet erstreckt sich von der Überflutungsaue der Alb bis zur Niederterrasse.
Es ist größtenteils bewaldet und von unterschiedlichen Höhenlagen und Überschwemmungsregimen geprägt.
Vor einigen Jahren wurden die Hybrid­pap­peln geschlagen, die den Wald beherrsch­ten, so dass sich nun ein naturnaher Auwald entwickeln kann.

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 501 ha

Besteht seit: 22.08.1983

Das LSG Südliche Hardt zieht sich als breites Band an der Südgrenze Karlsruhes durch die Landschafts­räu­me Nieder­ter­rasse und Kinzig-Murg-Rinne. Entspre­chend vielfältig ist seine Ausstat­tung. Auf den sandigen und trockenen Böden der Nieder­ter­rasse stehen vor allem kiefern­rei­che Wälder. Dieser Bereich wurde vom Orkan Lothar stark in Mitlei­den­schaft gezogen, was aber eine Umstruk­tu­rie­rung zu mehr Laubholz­wald beschleu­nigt.
Das Waldgebiet Forstlach auf einem Kiesrücken der Kinzig-Murg-Rinne besteht aus Laubwald, teilweise mit Altholz­be­stän­den von Eichen, die zumindest teilweise vom Heldbock besiedelt sind. Es ist von Gräben durchzogen, die auch einen Weiher speisen. Die westlich angren­zen­den Wiesen liegen in einer ehemaligen Fluss­nie­de­rung. Neben Ackerland bestehen noch frische und feuchte Wiesen, teilweise exten­si­viert und brach gefallen. Das Gebiet ist besonders bedeutsam für Amphibien und Pionierve­ge­ta­tion feuchter Rohböden und ist teilweise Überflu­tungs­raum der Alb.

Bäume im Hardtwald

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 1.858 ha

Besteht seit: 03.10.1980 (Änderung der VO am 15.06.2015)

Die Nördliche Hardt ist ein Waldgebiet auf der Nieder­ter­rasse. Ursprüng­lich herrschte ein Buchen-Eichenwald vor.
Zu finden sind hier unter anderem bedeutsame Bestände von Alteichen mit einer speziellen und seltenen Insek­ten­fauna, unter anderem zahlreiche hochgradig gefährdete Käferarten wie zum Beispiel der in alten Eichen lebende Heldbock.
Auf dem trocken-sandigen Boden wurde seit über 300 Jahren die genügsame Kiefer angebaut, die auch heute noch den Wald beherrscht. Der lockere, warme Wald und besonders Blößen und Schläge sind Lebensraum vom Aussterben bedrohter Vogelarten. Seit rund zwei Jahrzehn­ten sukzes­si­ver Umbau des Waldbe­stan­des zu mehr Laubwald. Botanisch inter­essant ist die Saumve­ge­ta­tion der mageren Standorte, besonders schön erhalten an alten Sandwegen.
14,4 Hektar (ha) alter Eichen­be­stände wurden von der Forst­di­rek­tion als Schonwald ausge­wie­sen.

Status: Land­schafts­schutz­ge­biet

Fläche: 771 ha

Besteht seit: 09.11.2018

Das im Landschafts­raum der Kinzig-Murg-Rinne gelegene Schutz­ge­biet ­beinhaltet Waldflä­chen und offene Feldflur. Innerhalb des Waldes ­lie­gen das Natur­schutz­ge­biet „Erlach­see" und der „Tier­park O­ber­wald". Das seit 1977 ausge­wie­sene Landschafts­schutz­ge­biet „Ober­wald" wurde 2018 um die offenen Feldfluren bei Wolfarts­weier und Dur­lach-Aue erweitert.

Der Oberwald ist ein ausge­dehn­tes Waldgebiet mit unter­schied­li­chen Baumbe­stän­den und großer standört­li­cher Vielfalt (wech­sel­feuchte Böden, nasse ­Stand­orte, trockene Kiesrücken). Von ganz besonderer Bedeu­tung ­sind die „Mittel­wäl­der" mit alten Eichen. Zahl­rei­che Bomben­t­rich­ter und Tümpel bieten Amphibien einen Le­bens­raum, zum Beispiel dem Kammmolch. Alte Eichen dienen selte­nen ­Kä­fern und Vögeln als Habitaträume, zum Beispiel dem Heldbock und dem Mittel­specht.
Innerhalb des Oberwaldes befinden sich zwei Bagger­seen („Er­lach­see (NSG)" und "Ober­wald­see") sowie die Wald­schutz­ge­biete „Bannwald Rißnert" und „Schon­wald O­ber­wald-Rißnert".

Die Feldflur Wolfarts­wei­er/Durlach-Aue ist eine vom Gemüse­an­bau geprägte Feldflur auf wüchsigen Lehmböden. Anteilig finden sich Wiesen und Streu­obst­wie­sen, Hecken und Feld­ge­hölze, Obstbäume, Brachen sowie der von Bäumen gesäum­te Hau­sen­gra­ben. Die Blick­be­zie­hun­gen zum Bergwald und zum Turmber­g prä­gen die offene Feldflur in besonderer Weise.

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 89 ha

Besteht seit: 12.12.1980

Das Landschafts­schutz­ge­biet umfasst die nassen Standorte eines Bruch­wal­des innerhalb der Kinzig-Murg-Rinne, dem feuchten Naturraum zwischen den Hardt­plat­ten und der Vorber­g­zo­ne/ ­dem Kraichgau. Im Erlen­bruch­wald wachsen viele Hybrid­pap­peln. Durch Windwurf wurden in den letzen Jahren zahlreiche Hybrid­pap­peln nieder­ge­legt und durch Erlen­pflan­zun­gen ersetzt.

Das relativ isoliert gelegene Gebiet wird von der Autobahn durchschnitten und stark durch den Autover­kehr der Autobahn sowie der Elfmor­gen­bruch­straße belastet.

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 372 ha

Besteht seit: 19.01.1988

Das in der Kinzig-Murg-Rinne gelegene Schutzgebiet beinhaltet den „Füllbruch" und die „Vokkenau".
Der „Füllbruch" ist ein Feuchtwald mit Ausprä­gun­gen des Erlenbruch-Waldes, Erlen-, Eschen- und Hainbu­chen­wal­des.
Die „Vokkenau" hingegen ist geprägt durch Offenland mit Wiesen, Streu­obst­wie­sen, Äckern und Gärten.
Das gesamte Schutz­ge­biet wird von zahlrei­chen, von Süden nach Norden verlau­fen­den, natür­li­chen und künst­li­chen Gewässern gegliedert. Dies sind die Alte Bach und die Pfinz sowie der Pfinz-Entlas­tungs­ka­nal, der Beungraben, der Weidgraben, der Füllbruch­gra­ben und einige weitere. Dadurch sind zahlreiche Übergangs­be­rei­che zwischen Gewässern, bachbe­glei­ten­der Uferve­ge­ta­tion, Feucht­wie­sen bezie­hungs­weise Wäldern als wertvolle Lebens­räu­me seltener Pflanzen- und Tierarten entstanden.

Der Füllbruch wurde von der Forst­di­rek­tion Karlsruhe als Schonwald ausge­wie­sen.

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 39 ha

Besteht seit: 08.01.1962

Das Gebiet grenzt an das Natur­schutz­ge­biet Weingar­te­ner Moor an und rundet dieses ab. Es umfasst den Südteil des Grötzinger Baggersees (der Nordteil liegt im Natur­schutz­ge­biet) und die im Süden und Südwesten angren­zen­den Waldflä­chen mit alten Erlen und Eschen.
In den vergangenen Jahren hat sich die Wasserqualität durch die große Zahl an Badegästen stark verschlechtert. Die fehlenden Flachwasserzonen begünstigen die Probleme durch ausgedehnte, sauerstofffreie Tiefenzonen im Sommer.

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 6,65 ha auf Karlsruher Gemarkung

Besteht seit: 15.10.1962

Es handelt sich um einen feuchten Gelän­de­strei­fen der Kinzig-Murg-Rinne zwischen Weidgraben und A5. Der größte Teil des Landschafts­schutz­ge­bie­tes liegt außerhalb der Stadt Karlsruhe im Landkreis Karlsruhe.

Knittelberg im Herbst

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 278 ha

Besteht seit: 19.01.1988

Großes zusam­men­hän­gen­des Waldgebiet der Karlsruher Berghang­zone mit noch in natur­na­her Ausprägung vorhan­de­nen arten­rei­chen Buchen­wäl­dern auf Löss und Lösslehm über Muschel­kalk. Auch die hier zu findende Kultur­land­schaft ist von hoher ökolo­gi­scher Bedeutung. Die Geologie und das bewegte Relief (hügeliges "Plateau" mit unter­schied­lich dicken Lössbe­de­ckun­gen und Exposi­tio­nen, relativ steile Hänge mit süd- bis südwest­ex­po­nier­ten flach­grün­di­gen Standorten über Muschel­kalk zum Pfinz- und Rheintal hin) sowie die Vielfalt klein­tei­li­ger Nutzungen und Landschafts­ele­men­te (Äcker, frische Wiesen - Halbtro­cken­ra­sen, zahlreiche Brachen verschie­de­nen Alters, Hecken, Feldge­hölze, Hohlen, Felsköpfe- und Bänder) sind Habitate für zahlreiche Arten gefähr­de­ter und vom Ausster­ben bedrohter Tier- und Pflan­zen­ar­ten.

Das Gebiet ist ein Naher­ho­lungs­ge­biet, insbe­son­dere für die stille Erholung.
Nur durch großen Pflege­auf­wand, der teilweise von Privat­per­so­nen geleistet wird, ist dieses Gebiet in seiner Vielsei­tig­keit zu erhalten.

Vielfalt erleben am Knittelberg

Für alle, die gerne mehr über Biodiversität und den hohen Wert strukturierter Kulturlandschaften für die Artenvielfalt erfahren möchten, ist der Biodiversitätspfad Karlsruhe-Grötzingen der ideale Anlaufpunkt.

Schachbrettfalter Thea führt die Besucherinnen und Besucher über einen Rundwanderweg mit zahlreichen Stationen, die zum Mitmachen und Entdecken einladen.

Mehr Informationen gibt es im Flyer des Biodiversitätspfades 1,01 MB (PDF).

Bild vom Turmberg

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 293,8 Hektar (ha)

Besteht seit: 08.01.1962, Neufassung vom 15.01.2010

Im Landschaftsschutzgebiet Turmberg-Augustenberg befindet sich im Süden ein großflä­chi­ger Waldbe­stand, teilweise noch in naturnaher Ausbildung vorhan­de­ner Buchen­wald­ty­pen auf Löss und Lösslehm über Buntsand­stein, auch geschützt als FFH-Gebiet "Pfinzgau". Im Norden, um den Turmberg, liegt neben den Buchen- und Trocken­wäl­dern eine offene Kultur­land­schaft mit Streu­obst­wie­sen, Hecken und Waldrän­dern.
Ökologisch und als kultur­his­to­ri­sche Zeugen besonders inter­essant und eindrucks­voll sind mehrere alte Hohlwege, die sich zum Teil mehrere Meter tief in den Löss einge­schnit­ten haben.
Vor allem der Norden stellt ein bedeu­ten­des stadt­na­hes Naher­ho­lungs­ge­biet dar.

Das Bild zeigt einen Ausschnitt eines Bergwalds.

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 202 Hektar (ha)

Besteht seit: 19.01.1988

Das Schutzgebiet liegt in einer bewaldeten Berghang­zone mit naturnahen, mäßig arten­rei­chen bis artenarmen Buchen­wäl­dern und besonders schönen Übergängen zwischen Wald und Offenland durch teilweise üppige Saumve­ge­ta­tion. Auch der Ausblick auf das Rheintal ist besonders schön.
Eine Besonderheit ist auch der ökologisch gefähr­de­te Kultur­land­schaft­s­typ mit extensiv genutzten Wiesen unter­schied­lichs­ter Mahdrhyth­men, Streu­obst­wie­sen, Gärten und Feldhecken.

Blick auf die Taglöhnergärten

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 10 Hektar (ha)

Besteht seit: 27.11.1985

Das LSG Taglöhnergärten ist ein kleines, extensiv genutztes Streu­obst­ge­biet mit zum Teil waldnahen Wiesen, enger Verzahnung des offenen Geländes mit dem alten Waldbe­stand des Bergwaldes und Lebens­raum zahlrei­cher vom Aussterben bedrohter Brutvögel.

Obstbäume prägen in Grünwettersbach das Landschaftsbild

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 441 Hektar (ha)

Besteht seit: 01.09.1997

Das Landschafts­schutz­ge­biet umfasst große Waldbe­stände im Hangbe­reich des Rhein­gra­bens. Großenteils handelt es sich dabei um Buchen­wäl­der.

Ebenso gehören die Feldflur­be­rei­che südlich von Wetters­bach zum Schutzgebiet. Dies sind bedeutende Wiesen­flä­chen, vielfach mit Obstbäumen und Glatt­ha­fer­wie­sen. Das Gebiet ist von langen Hecken­strei­fen durchzogen. Besonders um den Hatzen­gra­ben sind großflä­chi­ge Wiesen­be­stände vorhanden, im Unterlauf des Grabens auch mit wechsel­feuch­ten Wiesen.

Bäume säumen die Alte Landstraße in Stupferich

Status: Landschafts­schutz­ge­biet

Fläche: 402 Hektar (ha)

Besteht seit: 01.09.1994

Hügelland am Übergang zwischen Kraichgau und Schwarz­wald­aus­läu­fern mit südex­po­nier­ten trocken-warmen Hanglagen und feuchteren Tallagen. Besonders ist die alte Kultur­land­schaft mit dem Verbund aus Wald, Äckern, Weiden und Wiesen mit Gehölzen. Hinzu kommt eine große Spann­brei­te verschie­de­ner Glatt­ha­fer­wie­sen. Besonders die trockenen Glatt­ha­fer­wie­sen beher­ber­gen zahlreiche bemer­kens­werte Falter­ar­ten.

Die Streuobstwiesen im Gebiet sind durch den Wegfall der Pflege und die Intensivierung der Nutzung besonders gefährdet.

Status: Land­schafts­schutz­ge­biet

Fläche: 331 Hektar (ha)

Besteht seit: 24.11.2015

Das Gebiet umfasst die letzte große zusam­men­hän­gen­de Of­fen­land-Feldflur­flä­che in der Kinzig-Murg-Rinne auf Karls­ru­her ­Ge­mar­kung.

Der Bereich östlich des Gießbachs ist vor allem durch eine klein­tei­lige und abwechs­lungs­rei­che Struk­tu­rie­rung geprägt (Streu­obst­wie­sen, Gärten, Bäume, kleinere Äcker und Wiesen). Östlich des Gießbachs liegen großflä­chige Acker­schläge, durch­zo­gen mit Gräben, die von Schilf­säu­men und Weiden­ge­bü­schen ­be­glei­tet werden. Die Offenheit der Landschaft bietet weite Blick­be­zie­hun­gen zu den Randhöhen des Rheintales oder den um­ge­ben­den Wäldern.
Der Gießbach ist Vernet­zungs­achse für Feucht­le­bens­räume und ver­mit­telt zum Bruchwald.
Das Gebiet dient als Brut- und Winter­quar­tier für gefähr­de­te Vo­gel­ar­ten und als Trittstein für Zugvo­gel­ar­ten.
 

Weitere Informationen

Schutzgebietsverordnung LSG Gießbachniederung - Im Brühl

Steckbrief LSG Gießbachniederung - Im Brühl

Blick auf die Düne am Heidesee im LSG Neureuter Feldflur, im Hintergrund: die Bebauung Neureuts

Status: Land­schafts­schutz­ge­biet

Fläche: 81 Hektar (ha)

Besteht seit: 13.02.2021

Das Landschafts­schutz­ge­biet "Neureuter Feldflur" liegt im Nord­wes­ten der Stadt Karlsruhe. Das etwa 81 ha große ­Schutz­ge­biet grenzt überwie­gend an Wohnbe­bau­ung. Es umfasst eine für den Naturraum typische Offen­land­flä­che und stellt somit ei­nen charak­te­ris­ti­schen Teil der Kultur­land­schaft dar. Auf den ty­pi­schen Sandstand­orten - zum Teil auf einer Binnendüne - haben sich Sand- und Sandma­ger­ra­sen mit seltenen und gefähr­de­ten ­Pflan­zen­ar­ten entwickelt. Diese werden ergänzt durch den Hei­de­see mit seinen steilen Sandbö­schun­gen und U­fer­schilf­röh­rich­ten sowie zahlrei­chen, das Gebiet randlich ­glie­dern­den Gehölz­strei­fen und flächigen Feldge­höl­zen. Das Mosaik verschie­de­ner Bioto­pty­pen bietet vielen Pflanzen- und Tier­ar­ten Lebensraum.

Die Neureuter Feldflur besitzt eine hohe Bedeutung für den Bio­top­ver­bund, insbe­son­dere für das südlich angren­zen­de Na­tur­schutz­ge­biet "Alter Flugplatz Karlsruhe" sowie die im Osten an­gren­zen­den flächen­haf­ten Natur­denk­male am Grünen Weg.
Das Gebiet nimmt aufgrund seiner Lage und reizvollen Landschaft als Erholungs­raum einen hohen Stellen­wert ein.

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