Derzeit stehen wir als Gesellschaft vor enormen Transformationen. Große Herausforderungen sind die Gleichzeitigkeit von Krisenbewältigung und Transformationsprozessen. Die Corona- und die auf den Angriffskrieg auf die Ukraine zurückzuführende Energiekrise sind globale Ereignisse, die uns lokal beeinflussen und unseren Alltag berühren.
Was heißt das für uns als Stadt Karlsruhe und ihre soziale Landschaft? Welche möglichen Antworten, Lösungsvorschläge oder Ideen des kommunalen Handelns sehen wir als Stadtverwaltung aber auch als Zivilgesellschaft? Das 1. Symposium Sozialökologische Transformation Faltblatt am 17. Februar 2023 in Karlsruhe richtete hierbei sein Augenmerk insbesondere auf zwei Facetten: Die erste Facette war der Lokalbezug, die zweite Facette war der Bezug auf das Soziale. Eine klimaverträgliche und sozial gerechte Stadt nachhaltig weiterzuentwickeln – das ist eine lokale, aber selbstverständlich auf keinen Fall eine lokal begrenzte Aufgabe.
Der sozialökologische Wandel betrifft uns alle – aber nicht alle auf gleiche Weise. Vor allem sind nachfolgende Generationen und vulnerable Gruppen betroffen. Menschen, die über weniger Ressourcen verfügen, sind deutlich vulnerabler hinsichtlich der sozialen und ökologischen Folgen. Preisentwicklung und Verknappung bewirken, dass sozioökonomisch benachteiligte Personengruppen übermäßig belastet sind. Eine Frage, die sich stellt, ist, inwieweit Exklusion durch soziale Ungleichheit und Klimakrise verstärkt wird.
Auch angesichts der aktuellen Energiepreiskrise ist die Frage, welche Auswirkungen die Preissteigerungen für alltägliche Güter oder die exorbitanten Erhöhungen der Heiz- und Nebenkosten auf die sie betreffenden Menschen und auf die soziale Beratungslandschaft haben. Innerhalb der städtischen Sozial- und Jugendbehörde hat sich in Zeiten der Energiekrise eine AG Energie gegründet. Aus multiprofessioneller Perspektive von Sozialem Dienst, Wohnungslosenhilfe, Jobcenter, Beratung und Prävention sind Schwerpunkte der AG Informationsaustausch und mögliche Bedarfe rechtzeitig zu erkennen. Dies in enger Vernetzung und Kooperation mit den Stadtwerken, Studierendenwerk, Wohngeldstelle oder der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK). Ziel ist es, die vorhandene Beratungslandschaft und Hilfen auch sichtbar zu machen für Menschen, die diese bisher nicht in Anspruch genommen haben, zum Beispiel über Internet und Flyer, beziehungsweise dort wo nötig auszubauen.
Wie können wir die sozialökologische Transformation gerecht gestalten – was sagt die Wissenschaft dazu? Wie können wir Sozial- und Klimapolitik so verbinden, dass die ökologische Transformation nicht zu politischen Spaltungsprozessen führt?
Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup eröffnete das Symposium mit einer Grußrede.
Der Impulsvortrag des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge beschäftigte sich mit dem Verhältnis von Sozial- und Klimapolitik. Dessen Vorstand Michael Löher zeigte Ansätze zugunsten einer sozialökologischen Balance auf. Vortrag Michael Löher