Gestaltungsbeirat Karlsruhe stellt sich vor

Der Gestaltungsbeirat wurde auf Beschluss des Gemeinderats im April 2007 eingeführt, mit den Zielen das Stadtbild zu verbessern sowie architektonische und gestalterische Qualitäten in Städtebau, Architektur und Freiraum zu fördern und die Baukultur in der Stadt Karlsruhe zu stärken.
Ausstellungseröffnung 3. Dezember 2024
„Architektur ist eine öffentliche Angelegenheit. Die Qualität der Architektur der Stadt kann nur dann gesteigert werden, wenn dies als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden wird.“
Professor Zvonko Turkali, Professor für Entwerfen und Gebäudelehre an der Universität Hannover, Mitglied in Gestaltungsbeiräten Lübeck, Freiburg und Mannheim
4. Dezember 2024 bis
28. Februar 2025
Architekturschaufenster, Waldstraße 8, Karlsruhe
Gemeinschaft ist ebenso ein Bedürfnis wie atmen und essen. Bei immer mehr Einpersonenhaushalten braucht es also Orte um sich zu begegnen. Eine Lösung sind gemeinschaftliche Wohnmodelle.
Verschiedene Grade und Modelle des Teilens können sicherstellen, dass gemeinschaftliches Wohnen für viele verschiedene Ansprüche funktioniert. Sei es in Clusterwohnungen oder in einer ganzen Siedlung, sei es genossenschaftlich, als Baugruppe oder als Verein organisiert.
Die Ausstellung stellt gemeinschaftliches Wohnen als spannende und bedenkenswerte Alternative zu Einfamilienhaus oder Eigentumswohnung vor und zeigt an Hand von Best-Practice-Beispielen wie es aussehen kann.
VERNISSAGE 03.12.24, 19 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr.-Ing. Anke Karmann-Woessner, Amtsleitung Stadtplanungsamt Karlsruhe
Vortrag Einführung zum gemeinschaftlichen Wohnen
Prof. Dipl.-Ing. Susanne Dürr, Hochschule Karlsruhe, Vizepräsidentin AKBW
Diskussion
Anke Karmann-Woessner
Susanne Dürr
Ass. Iur. Jonathan Faller, Liegenschaftsamt Karlsruhe, Abteilungsleitung Liegenschaften
Dipl. Ing. Markus Müller, Vorsitzender Gestaltungsbeirat Karlsruhe, Präsident der AKBW
In Kooperation mit dem Gestaltungsbeirat Karlsruhe. Die Veranstaltung wird gefördert durch das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg.
Presseinformation zur Ausstellung 1,69 MB (PDF)
Sitzungsbeginn ab 13 Uhr
Sitzungsbeginn ab 13 Uhr
Sitzungsbeginn ab 13 Uhr
Sitzungsbeginn ab 13 Uhr
Sitzungsbeginn ab 13 Uhr
"Woher resultiert das große Interesse von Städten und Kommunen, von Politikern und Verwaltungsfachleuten, freiwillig und ohne Bindung an gesetzliche Regelwerke einen Gestaltungsbeirat in Fragen der Architektur und Stadtplanung zu konsultieren?
Die Antwort liegt in den überzeugenden Argumenten, mit denen Gestaltungsbeiräte Offenheit, Transparenz und vor allem Qualität in das Baugeschehen einer Stadt einbringen. Damit sind immanent politische Ziele und Aufgaben angesprochen: Gerade weil immer mehr Städte ihr Stadtbild als Kulturgut schätzen, mit dem sich Bürger identifizieren, das den Tourismus befördert und das Unternehmen als Standortfaktor gilt, ist eine unabhängige Beratungsinstanz für qualitätvolle Architektur und Stadtplanung so entscheidend."
Michael Frielinghaus, ehemaliger Präsident des Bundes Deutscher Architekten BDA (2007-2013)
Der Gestaltungsbeirat der Stadt Karlsruhe hat seit April 2007 die Aufgabe, die ihm vorgelegten Bauvorhaben im Hinblick auf ihre städtebauliche, architektonische und gestalterische Qualität zu prüfen und ihre Auswirkungen auf das Stadt- und Landschaftsbild zu beurteilen. Grundlage dieser Zielsetzung sind §§ 11, Absatz 1 und Absatz 2 sowie 47, Absatz 2 der Landesbauordnung Baden-Württemberg.
In öffentlichen Diskussionen begleitet der Gestaltungsbeirat in einer kritischen, fachorientierten Auseinandersetzung die Planungsprozesse in der Stadt Karlsruhe. Seine Empfehlungen sind wesentliches Instrument zur Weiterentwicklung der Baukultur in unserer Stadt.
Die in der Regel öffentlichen Sitzungen des Gestaltungsbeirats sind Basis eines gemeinsamen Dialogs um die Bedeutung und die Qualität von guter Architektur und zukunftsweisendem Städtebau sowie auch in Hinblick auf die Fragestellungen Soziale Stadt, Ressourcenverbrauch, Klimaschutz und Klimaanpassung, Energie, Mobilität und Inklusion.
Der Gestaltungsbeirat unterstützt als unabhängiges Sachverständigengremium sowohl die kulturelle, soziale und ästhetische Verantwortung der privaten und öffentlichen Entscheidungsträger*innen als auch den Oberbürgermeister, den Gemeinderat und die Verwaltung. Der Beirat vermittelt in seinen Stellungnahmen die baukulturellen Ansprüche der Stadt selbst.
„Wie kann die Qualität der gesamten, gebauten Umwelt verbessert werden, wenn nahezu alle Landesbauordnungen eine gute Baugestaltung so gut wie gar nicht einfordern und neben der technisch-ökologischen Aktualität von Neubauten lediglich verlangen, dass sie nicht verunstaltend wirken?
Die Qualität dieser Architektur kann nur dann gesteigert werden, wenn dies als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden wird. Architektur ist eine öffentliche Angelegenheit, und alle Beteiligten, seien es Politiker oder Mitarbeiter der Verwaltung, seien es Bauherren oder Architekten, sollten ein großes Interesse daran haben, dass die Bedeutung guter Architektur von der breiten Öffentlichkeit anerkannt wird.“
Professor Zvonko Turkali, Professor für Entwerfen und Gebäudelehre an der Universität Hannover, Mitglied in Gestaltungsbeiräten Lübeck, Freiburg und Mannheim
Für alle Vorhaben, die aufgrund ihrer Größenordnung und Bedeutung für das Stadtbild prägend in Erscheinung treten, ist die Beurteilung durch den Gestaltungsbeirat obligatorisch.
Die Sitzungen des Gestaltungsbeirats finden etwa fünfmal im Jahr statt.
Die Verwaltung schlägt dem Baudezernat Vorhaben von Bedeutung für das Stadtbild, zur Beratung im Gestaltungsbeirat in einem möglichst frühzeitigen Planungsstadium, vor. Außerdem befasst sich der Gestaltungsbeirat auf Antrag von Bauherr*innen mit deren Vorhaben. Ebenso haben gemeinderätliche Ausschüsse die Möglichkeit, Vorhaben in den Gestaltungsbeirat zur Beratung zu verweisen.
Nach nicht-öffentlicher Ortsbesichtigung der Projektstandorte und interner Vorberatung erfolgt die öffentliche Projektdarstellung und Projektdiskussion mit abschließender öffentlich ausgesprochener Empfehlung.
Der Gestaltungsbeirat hat empfehlenden Charakter und ist kein Beschlussorgan im Sinne der Gemeindeordnung. Er gibt den Bauherr*innen und deren Architekt*innen Hinweise und Kriterien zur Verbesserung der städtebaulichen, architektonischen und landschaftsarchitektonischen Qualität des präsentierten Projekts.
Der Gestaltungsbeirat verfasst als Ergebnis der Beratungen zu jedem Projekt jeweils eine Empfehlung in Form einer schriftlichen Stellungnahme.
Wer ist der Gestaltungsbeirat?
Fünf Expert*innen aus den Bereichen Architektur, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung unterstützen als unabhängiges Sachverständigengremium den Oberbürgermeister, den Baudezernenten, den Gemeinderat und die Verwaltung in Fragen der Architektur und des Stadtbildes, der Freiraumgestaltung und der Stadtplanung.
Unser Gremium ist sehr an neuen Perspektiven und Informationen interessiert, möchte sich mit anderen Positionen bewusst auseinandersetzen, wohlwissend, dass nur ein gesellschaftlicher und interdisziplinärer Dialog wirksam Problemlösungen antreiben kann.
Prof. Anett-Maud Joppien
Mitglied im Gestaltungsbeirat von Juli 2010 bis Juli 2014 und seit Juni 2021
Ein wichtiges Beurteilungskriterium stellt die Frage dar, ob ein vorgelegter Entwurf auch einen Mehrwert für sein Umfeld bietet.
Diese Maßnahmen stehen mitunter im Widerspruch zu überkommenen Architekturauffassungen, insbesondere dann, wenn sie nicht von Beginn an in den Entwurf integriert, sondern nachträglich adaptiert werden.
Prof. Dr. Frank Lohrberg
Mitglied im Gestaltungsbeirat seit April 2020
Die stadtgestalterische Frage, welche Relevanz diese Erkenntnis für den Planungsalltag haben muss, ist – je konkreter über Projekte zu entscheiden ist – anspruchsvoll.
„Stadt“ ist aber mehr, als diese idealtypischen, weitgehend homogenen Stadt-Bausteine.
Dipl. Ing. Markus Müller
Mitglied im Gestaltungsbeirat seit April 2019
Aus französischer Sicht ist ein Gremium wie der Gestaltungsbeirat beneidenswert. Ein Gestaltungsbeirat ist ein Ort der Diskussion und des Austauschs auf Augenhöhe.
Der Gestaltungsbeirat ist ein grundlegend demokratisches Instrument.
Prof. Pascale Richter
Mitglied im Gestaltungsbeirat seit April 2020
„Die Stadt muss schön sein… Baukultur ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Baukultur gibt Impulse für Wachstum – in Zeiten, in denen es überall Alles gibt, werden baulichen Qualitäten zu strukturpolitischen Instrumenten.“ (Leipzig Charta)
Auch die allerprivateste architektonische Angelegenheit ist eben nicht nur Sache des jeweiligen Bauherrn, sondern immer auch Sache der Öffentlichkeit.
Dipl. Ing. Wolfgang Riehle
Mitglied im Gestaltungsbeirat seit Juni 2021
Im folgenden finden Sie zurückliegende Veranstaltungen und Sitzungen.
Architekturgespräch 26. September 2024
Eine spannende Diskussion mit Fachleuten.
Une discussion passionnante avec les experts.
Prof. Dr.-Ing. Anke Karmann-Woessner, Amtsleiterin Stadtplanungsamt Karlsruhe | Directrice du service d'urbanisme de Karlsruhe
Prof. Pascale Richter, Strasbourg, Beirätin Gestaltungsbeirat | Architecte-conseil de Gestaltungsbeirat Karlsruhe
Jan Lange, Leiter Büro für Mitwirkung und Engagement Karlsruhe | Directeur du Bureau pour la participation et l’engagement de Karlsruhe
Simon Joa, Architekt, Vorsitzender Kammergruppe AKBW Karlsruhe-Stadt | Architecte, Président de la Chambre des architectes, Section Karlsruhe-Ville
Dr. Dorothee Schlegel, Geschäftsführerin Karlsruher Forum für Kultur, Recht und Technik e.V. | Directrice générale du Forum de Karlsruhe de la Culture, du Droit et de la Technologie
und weitere Gäste
Dialog der Erneuerung mit Architektenkammer Baden-Württemberg
Die Architektenkammer Baden Württemberg, Kammergruppe Karlsruhe-Stadt, in Kooperation mit dem Gestaltungsbeirat der Stadt Karlsruhe, bot anlässlich eines Architekturgesprächs eine exklusive Gelegenheit zur Erkundung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe vor Beginn der Baumaßnahmen. Direkt nach dem Spatenstich am 18. Juni erhielten die Teilnehmer seltene Einblicke in die leeren Räumlichkeiten dieses bedeutenden Gebäudes.
Frei nach dem Motto „Baukultur der Kultur“ versammelten sich zahlreiche Interessierte, um an der gelungenen Veranstaltung „Staatliche Kunsthalle Karlsruhe“ teilzunehmen. Die bevorstehende Sanierung und geplante Erweiterung der Kunsthalle versprechen eine spannende Weiterentwicklung eines für die Stadt und die breite Öffentlichkeit bedeutsamen Gebäudes.
Herr Trott, Kaufmännischer Geschäftsführer der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, und Frau Orth, Amtsleiterin von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Karlsruhe, führten die Besucher*innen durch die Kunsthalle und präsentierten dabei die Planungen von Staab Architekten sowie die verschiedenen baulichen Epochen des Gebäudes.
„Diese Baumaßnahme hat auf verschiedenen Ebenen wirklich große Beachtung verdient“, betonte Architekt Markus Müller, Vorsitzender des Gestaltungsbeirats Karlsruhe und Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, zum Abschluss des Abends.
Zukünftige Veranstaltungen des Gestaltungsbeirats Karlsruhe versprechen weiterhin spannende Einblicke und Diskussionsmöglichkeiten. So laden wir Sie herzlich ein, am Donnerstag, den 26. September von 17 bis 20 Uhr an der Veranstaltung „Baukultur und Öffentlichkeitsbeteiligung im deutsch-französischen Vergleich“ teilzunehmen. Diese findet im Rahmen des Karlsruher Forums in Kooperation mit dem Gestaltungsbeirat Karlsruhe statt. Weitere Informationen und das Programm sind ab September unter www.karlsruher-forum.de sowie auf dieser Webseite verfügbar.
Dialog der Perspektiven mit Bund Deutscher Architektinnen und Architekten
Das Thema „Umbaukultur in Karlsruhe“ und seine Perspektiven begleitet immer mehr den aktuellen Bau- und Planungssektor. Anlass genug dem baukulturellen Umgang mit dem Bestand einen ganzen Abend mit öffentlichem Dialog zu widmen. Am Donnerstagabend, den 23. November, versammelten sich deshalb interessierte Bürger*innen und Vertreter*innen der Fachwelt, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Architekturgespräch“ des Gestaltungsbeirats (GBR) der Stadt Karlsruhe zusammen mit dem Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) im Architekturschaufenster in der Waldstraße.
Frau Prof. Anett-Maud Joppien (Beirätin des GBR), leitete den Abend mit dem Verweis auf einen notwendigen Paradigmenwechsel der Baukultur ein. Übergeordnete Klimaziele würde man nicht nur mit einem Bewusstsein für die Verantwortlichkeit jedes Einzelnen erreichen, sondern müssten diese Ziele auch souverän nach außen getragen und vertreten werden. Eine neue Gestaltsprache ist dabei nur eine der vielen resultierenden positiven Begleiterscheinungen einer gestärkten Umbaukultur.
Im Anschluss stellte Frau Caroline Reich (Vorsitzende Kreisgruppe BDA Karlsruhe + Stellvertretende Landesvorsitzende BDA-Baden-Württemberg) den BDA und deren Kernkompetenzen vor und wies auf die vielen Regularien hin, die Umbauprozesse oft hemmen. Der Juror des diesjährigen Hugo-Häring-Preises Herr Klaus Elliger präsentierte die prämierten Projekte und die immer stärker werdende notwendige Auseinandersetzung mit dem Bestand.
Abgerundet wurden die Vorträge durch Frau Prof. Dr.-Ing. Anke Karmann-Woessner, Leiterin des Stadtplanungsamtes. Sie stellte die städtischen Ziele und Sichtweisen im Bezug zur Umbaukultur vor und bekräftigte nochmal die hohe Bedeutung des angemessenen Bauens mit dem Bestand in der Stadt.
In dem abschließenden offenen Dialog wurde deutlich, dass inzwischen genauer hingeschaut und zunehmend eine neue Handhabe gefordert wird. Gewisse Prozesse im Umgang mit dem Bestand gehen noch immer nicht mit vielen aktuellen Regelungen und Gesetzestexten einher, so dass eine gelungene Weiterentwicklung der neuen Umbaukultur gewisse Anpassungen mit sich bringen würde.
Hoffnung auf ein allgemeines Umdenken geben unter anderem der aktuelle Baukultur Bericht 2022/23 „Neue Umbaukultur“ und der Staatspreis des Landes Baden-Württemberg, der zum ersten Mal unter dem Motto Umbau steht und eine allgemeine Neuausrichtung eingeleitet hat.
Umbauprojekte rücken also nicht nur in der Fachwelt, sondern auch beim Land, in den Kommunen und in der Öffentlichkeit immer stärker in den Fokus. Alle Teilnehmenden am Abend waren sich in einem Punkt besonders einig: die Umbaukultur ist ein wichtiger Schritt für die Umsetzung des Klimaschutzes.
Dialog der Entwicklung mit Architektenkammer Baden-Württemberg
Die städtebauliche Entwicklung rund um das Ettlinger Tor hat wiederholt die öffentliche Diskussion beherrscht: Längst sind Baukräne und Baumaschinen im Einsatz. Voriges Jahr starteten Sanierung und bauliche Erweiterung des Badischen Staatstheaters – einen Steinwurf entfernt geht es um den Neubau des Landratsamts. Zu einem offenen Dialog der Baukultur hatten jüngst der Gestaltungsbeirat der Stadt und die Kammergruppe Karlsruhe der Architektenkammer eingeladen: Rund 70 Interessierte waren zugegen.
Ursula Orth, Leiterin des Landesbetriebs „Vermögen und Bau“, der in Karlsruhe für Bauten der Hochschulen und Kultureinrichtungen zuständig ist, nannte die Baupläne rund um das Staatstheater „einen neuen Stadtbaustein inmitten einer bestehenden Struktur“. Nach Volumen und „Fußabdruck“ werde der Theaterbau etwa 50 Prozent größer. Projektleiterin Dagmar Menzenbach erwähnte wichtige Details des baulichen Entwurfs der Architekten Delugan-Meissl, „das Gebäude räumlich zur Stadt hin zu öffnen“. Seit Jahresbeginn wird am Westflügel des bestehenden Baus am Fundament des neuen Theaterhaus gebaut – eine offizielle Grundsteinlegung, wie ursprünglich geplant, scheiterte offenbar am Desinteresse des Staatsministeriums in Stuttgart, war beiläufig zu erfahren. Nur wenige Meter weiter westlich, vor dem Landratsamt, stellte Projektleiter Leonardo Sartori vom Büro Wittfoht-Architekten, den Stand des Bauprojekts Landratsamt Areal des Landkreises vor. Das neu geplante Hochhaus in Holz-Hybrid-Bauweise werde 90 Meter hoch – für Oktober erwartet Sartori den Baubeschluss. Derzeit ziehen gerade letzte Mitarbeiter aus dem einstigen Badenwerk-Bau aus. Auch das Hotel, Wohn- und Bürogebäude in der Kriegstraße, für welches das Büro Wittforth den Wettbewerb gewonnen hat, wurde am Abend präsentiert.
Am Ende des Spaziergangs bot sich die exklusive Möglichkeit, das Areal rund um das Ettlinger Tor von oben, aus der im Bau befindlichen Skybar des Motel One zu betrachten. Markus Müller, der Vorsitzende des Gestaltungsbeirats - und Präsident der Architektenkammer im Südwesten - will, wie er sagte, nicht "die Oberhoheit für sädtebauliche Geschmacksfragen" beanspruchen. Doch er halte es für wichtig, die Öffentlichkeit bei Gestaltungsfragen einzubeziehen. Stellungnahmen des Beirats seien vor allem dort zu erwarten, wo es "keine qualifizierten Wettbewerbe" gebe - so wie etwa jüngst bei der Sanierung und Erweiterung der Turmbergbahn. (Quelle: Stadtzeitung 29.09.2023)
Gestaltungsbeirat feiert
Anlässlich des Jubiläums zu 15 Jahren Gestaltungsbeirat der Stadt Karlsruhe fand im Juni 2023 der Auftakt zur öffentlichkeitswirksamen Begleitung des Gestaltungsbeirats (GbR) der Stadt Karlsruhe durch das Land Baden-Württemberg statt.
Die Veranstaltung im Raum der Kinemathek mit dem Titel „Jubiläum & Offenes Gespräch“ war gut besucht. Sie zielte auf den interaktiven Dialog ab zwischen allen beteiligten Akteuren von Öffentlichkeit, Gestaltungsbeirat, Politik, Vorhabentragenden sowie Architektenkammer und Bund Deutscher Architekten und Architektinnen. Außerdem gab es umfassende Einblicke in die Arbeit und Hintergründe der Beteiligten.
Im gemeinsamen Gespräch, moderiert von Prof. Riklef Rambow vom Karlsruher Institut für Technologie, hatten sich die Mitglieder des Gestaltungsbeirats vorgestellt und ebenso konnten die Gesprächspartner unterschiedlichen Blickwinkel einer Weiterentwicklung der Stadt und ihrer Umgebung beleuchten.
Im Rahmen des regen Austauschs analysierten sie, wie die Arbeit des GbR zukünftig noch stärker öffentlich wirksam werden kann. Der Gestaltungsbeirat hat das Potenzial, durch aktive, offensive Kommunikationsarbeit an der Schnittstelle von Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit baukulturelle Themen auf hohem Niveau und mit großer Kontinuität zu verhandeln. Zusammenfassend soll die städtebauliche und architektonische Weiterentwicklung unserer Stadt künftig noch transparenter und im Dialog mit einem breiten und diversen Spektrum Karlsruher Bürgerinnen und Bürger sein.
Die Veröffentlichung der Jubiläumsbroschüre 27 MB (PDF) und einem Informationsflyer 549 KB (PDF) gibt Einblicke über diese wichtige Tätigkeit und deren Bedeutung für Karlsruhe.
Der Gestaltungsbeirat der Stadt Karlsruhe befasst sich mit unterschiedlichen Projekten. Der Themenkomplex Wohnen beinhaltet Neubau, Umbau, Erweiterung sowie den Abbruch / Neubau von Wohnanlagen, Wohn- und Geschäftshäusern und Mehrgenerationen-Projekten. Das Themenfeld Gewerbe dreht sich um reine Geschäftshäuser, aber auch um Büro- und Firmengebäude aus Industrie, Verwaltung und Hotellerie, sowie Planungskonzepte für Gewerbegebiete. Unter Soziales werden Sozialeinrichtungen wie Krankenhäuser, Kinderbetreuung und Seniorenzentren betreut. Des Weiteren finden Sie Informationen zu Projekten aus den Themengebieten Bildung, Kultur und Sport. Unter Öffentlicher Raum, Diverses werden Sonderbauten und Projekte im Öffentlichen Raum dargestellt.