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Altlasten

Die Industrialisierung hat der Menschheit nicht nur Fortschritt gebracht, sondern durch den oft sorglosen Umgang mit umweltgefährdenden Stoffen zum Teil auch zu Boden- und Grundwasserverunreinigungen geführt. Altlasten können sowohl für die Umwelt als auch für den Menschen eine Gefahr darstellen.

Das Bild steht thematisch für Altlasten, es zeigt ein Fasslager.
Das Bild zeigt gestapelte Schrottautos.
Das Bild steht thematisch für Altlasten, es zeigt eine Großlochbohrung.

Unter dem Begriff Altlasten werden Altlablagerungen (ehemalige Deponien) und Altstandorte (stillgelegte Industrie- und Gewerbestandorte, die mit wassergefähr­denden Flüssigkeiten umgegangen sind) zusammengefasst. Altlastenverdächtige Flächen sind dagegen noch nicht untersuchte Flächen, bei denen auf Grund der früheren Nutzung jedoch der Verdacht auf eine Gefährdung der betroffenen Umweltmedien besteht.

Bei schädlichen Bodenveränderungen handelt es sich um noch aktive Standorte oder Schadensfälle, bei denen es durch einen unsachgemäßen Umgang mit umweltgefährdenden Stoffen zu Untergrundverunreinigungen gekommen ist.

Darüber hinaus gibt es Flächen, die auf Grund bekannter oder vermuteter tolerierbarer Untergrundbelastungen (zum Beispiel Auffüllungen mit Trümmerschutt) bei Aushubmaßnahmen eine abfallrechtliche Betrachtung erfordern beziehungsweise bei einer Überführung in eine höherwertige Nachfolgenutzung (zum Beispiel einer ehemaligen Gewerbefläche in ein Wohngebiet) erneut überprüft werden müssen.

Im Bodenschutz- und Altlastenkataster werden alle bekannten Altlasten und altlastverdächtigen Flächen sowie Schädlichen Bodenveränderungen dokumentiert. Derzeit sind für das Stadtgebiet Karlsruhe über 2000 derartiger Flächen erfasst. Sobald im Zuge einer Betriebsstilllegung oder eines Schadensfalles von einer neuen Altlast, altlastverdächtigen Fläche oder schädlichen Bodenveränderung Erkenntnisse vorliegen, werden die das jeweilige Objekt betreffenden Daten kontinuierlich in dieses System eingepflegt.

Darüber hinaus ist in regelmäßigen zeitlichen Abständen eine systematische Erhebung von altlastverdächtigen Flächen im Stadtkreis vorgesehen. Dies geschieht zunächst durch die Auswertung aller im Erhebungszeitraum erfolgten Gewerbeum- und -abmeldungen. Für die altlastenrelevanten Flächen erfolgt eine umfangreiche Akten- und Archivrecherche, hier vor allem die Auswertung historischer Bau- und Betriebsakten. Wichtige Informationen werden aber auch durch die Begehung des Grundstücks oder die Befragung von Zeitzeugen (wie Betreiberinnen und Betreiber, Angestellte, Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer) gewonnen. Die durch die Recherche erhobenen Informationen werden nach landeseinheitlichen Standards bewertet um im Bodenschutz- und Altlastenkataster dokumentiert.

Die im Bodenschutz- und Altlastenkataster enthaltenen Informationen stellen nicht nur eine wichtige Grundlage für die Bauleitplanung dar, sondern sind auch für Käuferinnen und Käufer, Bauleute, Planerinnen und Planer sowie Investoreninnen und Investoren von großer Bedeutung. Die altlastenbedingte Wertminderung eines Grundstücks beziehungsweise altlastbedingte Mehrkosten bei Baumaßnahmen können unter Umständen zu einem nicht kalkulierbaren finanziellen Risiko führen. Die Einholung einer Auskunft aus dem Bodenschutz- und Altlastenkataster im Vorfeld beim Umwelt- und Arbeitsschutz der Stadt Karlsruhe kann dieses Risiko erheblich mindern.


Vorliegende Informationen

Im Bodenschutz- und Altlastenkataster der Stadt Karlsruhe sind gemäß § 9, Absatz 1 Landes-Bodenschutz- und Altlastengesetz die zum jeweils aktuellen Erhebungsstand bekannten schädlichen Bodenveränderungen, altlastverdächtigen Flächen und Altlasten dokumentiert.

Im Rahmen einer Auskunft aus dem Bodenschutz- und Altlastenkataster informieren wir über den jeweiligen Kenntnis- und Bearbeitungsstand der angefragten Fläche.

Weitergehende allgemeine Informationen zum Umgang mit Altlastenrisiken im Grundstücksverkehr finden Sie im Faltblatt „Altlasten – Chancen und Risiken“ der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg


Auskunftsberechtigte

Grundsätzlich können alle Interessierten eine Auskunft aus dem Bodenschutz- und Altlastenkataster beantragen. Personen, die jedoch nicht Eigentümerin beziehungsweise Eigentümer des angefragten Grundstücks sind, benötigen aus datenschutzrechtlichen Gründen eine entsprechende Einverständniserklärung der Eigentümerin oder des Eigentümers.


Kosten und Bearbeitungsdauer

Die Auskunft ist bis zu einem Bearbeitungsaufwand von drei Stunden gebührenfrei. Bei einem höheren Aufwand wird eine Gebühr gemäß Umweltverwaltungsgesetz Baden-Württemberg erhoben.

Aufgrund der Vielzahl der eingehenden Anfragen sowie in Abhängigkeit der im Einzelfall vorliegenden Aktenlage und des Prüfumfangs ist mit einer Bearbeitungszeit von mehreren Tagen zu rechnen. Der Umwelt- und Arbeitsschutz empfiehlt dringend, die Anfrage mit einem entsprechenden zeitlichen Vorlauf zu beantragen (zum Beispiel vor einem Notartermin).


Antragsmöglichkeiten

Eine Auskunft aus dem Bodenschutz- und Altlastenkataster können Sie über folgendes Formular anfordern:

Antrag auf Auskunft aus dem Bodenschutz- und Altlastenkataster 105 KB (PDF)

Übermittlung per Fax 0721 133-3109 oder per E-Mail

Neben der Adresse und der Flurstücknummer ist auch anzugeben, ob sich das angefragte Grundstück im Eigentum der Antragstellerin beziehungsweise des Antragstellers befindet. Gegebenenfalls ist eine Einverständniserklärung der Eigentümerin beziehungsweise des Eigentümers beizufügen.

 

Im Zuge der Umsetzung von Maßnahmen im Zusammenhang mit Untersuchungs- oder auch mit Entsorgungsfragen werden die Mitarbeitenden des Umwelt- und Arbeitsschutzes häufig gebeten, entsprechende Sachverständigenbüros oder Fachfirmen zu nennen.

Aus Gründen des fairen Wettbewerbs können wir in dieser Frage keine Empfehlungen abgeben.

Um allen Personen, die nicht täglich mit Fragestellungen hinsichtlich Abfall, Altlasten und Bodenschutz befasst sind, eine Hilfestellung bieten zu können, haben wir – ohne Anspruch auf Wertung oder Vollständigkeit – einige Quellen zur Auswahl von Ingenieurbüros, chemischen Labors, Bohrfirmen und Entsorgungsfachbetrieben zusammengestellt.

Recherchesystem Messstellen und Sachverständige

Firmenmitglieder im altlastenforum Baden-Württemberg e. V.

Entsorgergemeinschaft der Deutschen Entsorgungswirtschaft e. V.

Gelbe Seiten - (Suchbegriff beispielsweise Altlasten)

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