Für die Entwicklung der Karlsruher Stadtteile werden gemeinsam mit den Akteuren vor Ort Lösungen für die aktuellen und künftigen Herausforderungen entwickelt. Das Büro für Mitwirkung und Engagement arbeitet hierbei eng mit anderen Dienststellen, Vereinen, Initiativen, sozialen Trägern und Bürgerinnen und Bürgern zusammen.
Als Grundlage einer zukunftsfähigen Weiterentwicklung der Karlsruher Stadtteile werden seit 2001 Integrierte Stadtteilentwicklungskonzepte (STEK) im Rahmen von Stadtteilentwicklungsprozessen erstellt. Diese sind in das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) Karlsruhe 2020 eingebunden. Die STEKs bilden eine konzeptionelle Handlungsgrundlage für alle Akteurinnen und Akteure der Stadt und umfassen sowohl städtebauliche und infrastrukturelle Handlungsempfehlungen, als auch soziale und kulturelle Aspekte, wie beispielsweise Bildung und Beschäftigung, die Förderung von Teilhabe, sozialen Miteinander und Integration sowie die Stärkung von Dialog- und Engagementstrukturen.
Die wesentlichen Elemente eines Stadtteilentwicklungsprozesses sind die Aktivierung und Mobilisierung des Erfahrungswissens, der Kenntnisse, der Problemsicht und der Einsatzbereitschaft der in den Stadtteilen lebenden und tätigen Bürgerinnen und Bürger. Diese werden über einen parallel laufenden, breit angelegten Bürgerbeteiligungsprozess in Erfahrung gebracht, in dem alle relevanten Akteurinnen und Akteure sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtteil mitwirken. Zudem werden durch ämterübergreifende Zusammenarbeit verschiedene Planungen der einzelnen Ämter und Dienststellen verknüpft und synchronisiert.
In der Vergangenheit hat es in Karlsruhe bereits zahlreiche Stadtteilentwicklungsprozesse gegeben.
Der Karlsruher Gemeinderat gab am 26. Juli 2022 den Startschuss für das Stadtteilentwicklungskonzept Daxlanden und beauftrage die Stadtverwaltung mit der Durchführung des Beteiligungsprozesses.
Analog zu vergangen Stadtteilentwicklungsprozessen, wird auch für den Stadtteil Daxlanden zu Beginn des Prozesses eine SWOT-Analyse (Analyse von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken) erstellt. Diese setzt sich zusammen aus der Befragung der Bürgerinnen und Bürger sowie einer stadt- und sozialräumlichen Analyse.
Aufbauend auf den Ergebnissen der SWOT-Analyse erfolgt im zweiten Prozessabschnitt die Erarbeitung von Zielen und Maßnahmen für die Weiterentwicklung des Stadtteils unter breiter Beteiligung der Einwohnerschaft sowie Akteurinnen und Akteuren des Stadtteils.
Ende 2024 wird das erarbeitete Stadtteilentwicklungskonzept im Rahmen einer Abschlussveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt und vorbehaltlich einer Zustimmung durch den Gemeinderat in den Folgejahren sukzessive umgesetzt.
Am 23. Oktober 2018 wurde das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept (STEK) Oberreut vom Gemeinderat zu Weiterentwicklung des Stadtteils in Auftrag gegeben. Dafür wurde im ersten Halbjahr 2019 eine SWOT-Analyse (Analyse von Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken) zu Oberreut erstellt.
Parallel dazu startet im Frühjahr 2019 ein umfangreicher Bürgerbeteiligungsprozess mit Veranstaltungen in ganz unterschiedlichen Formaten. Der Stadtteil Oberreut war zudem der erste Stadtteil, in dem der Bürgerbeteiligungsprozess in Kooperation mit dem IQ-Projekt „Bunte Stadt“ ablief. Dies erhöhte die Vielfältigkeit der Veranstaltungen und setzte einen kulturellen Schwerpunkt im Stadtteil von dem auch der Beteiligungsprozess profitierte.
Im Rahmen einer öffentlichen Abschlussveranstaltung im Oktober 2021 wurde allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Akteurinnen und Akteuren das am 28. September 2021 vom Gemeinderat beschlossene STEK Oberreut vorgestellt.
Eingeleitet wurde das Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept (STEK) Knielingen mit dem Beschluss des Hauptausschusses vom 23. Februar 2015. In einer ersten Phase der Bestandsaufnahme wurden Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung analysiert, eine Umfrage zur Wohn- und Lebensqualität in Knielingen durchgeführt.
Mit einem Ideenworkshop und einem Stadtteilspaziergang im Juli 2015 startete eine intensive Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung. Knielingerinnen und Knielinger konnten in mehreren Arbeits- und Fachgruppensitzungen ihre Ideen und Vorschläge für die künftige Entwicklung des Stadtteils einbringen und gemeinsam vertiefen.
Alle im Rahmen der Bestandsaufnahme und Öffentlichkeitsbeteiligung aufgenommenen Themen, Anregungen und erarbeiteten Projekte flossen in das STEK ein. Dieses war auch Voraussetzung für die Beantragung von Städtebaufördermitteln für das Sanierungsgebiet Alt-Knielingen Ortskern.
Am 16. Juli 2013 gab der Ortschaftsrat den Startschuss für die „Stadtteilentwicklung Neureut 2020“. Den Auftakt bildete eine Zukunftskonferenz am 18. Januar 2014. Grundlage des Prozesses bilden erste Überlegungen aus dem Jahr 2000 sowie eine umfassende Bestandsanalyse zur Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung sowie Ergebnisse verschiedener Bürgerumfragen der letzten Jahre.
Der Neureuter Ortschaftsrat sowie der Karlsruher Gemeinderat haben in ihrer Sitzung im September 2015 das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept Neureut 2020 als Orientierungsrahmen für die künftige Entwicklung beschlossen.
Am 23. September 2008 gab der Gemeinderat den Startschuss für einen umfassenden Stadtteilentwicklungsprozess. Am 20. Oktober 2009 beschloss er, das Rintheimer Feld für das Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt" anzumelden und für den südlichen Teil Alt-Rintheims Fördermittel aus dem Landessanierungsprogramm zu beantragen. Seit 2010 standen für das Rintheimer Feld Fördermittel von Bund und Land sowie der Stadt Karlsruhe zur Verfügung, die zielgerichtet in verschiedene städtebauliche Maßnahmen einflossen.
Bereits im Vorfeld der Antragstellung wurde die Bürgerbeteiligung eingeleitet. Zahlreiche Interessierte brachten seither in mehreren Veranstaltungen im Rahmen des Beteiligungsprozesses ihre Ideen und Vorschläge für die künftige Entwicklung des Stadtteils ein. Der Beteiligungsprozess endete im Dezember 2012. Viele der entwickelten Ideen und Maßnahmen wurden in den folgenden Jahren im Rahmen der Sanierung bis 2018 umgesetzt.
Nachdem Mühlburg im Jahr 2007 in das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" aufgenommen wurde, hat die Stadt Karlsruhe einen intensiven Bürgerbeteiligungsprozess initiiert: Bürgerinnen und Bürger, Gewerbetreibende, Einrichtungen und Initiativen beteiligten sich über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren an allen Überlegungen für ihren Stadtteil, konnten eigene Ideen und Vorstellungen einbringen oder erhielten Unterstützung, diese in Eigeninitiative selbst umzusetzen.
Nach intensiven Beratungen im Stadtteil und in den städtischen Gremien wurden sowohl bauliche als auch soziale Projekte realisiert. Weitere bereits abgestimmte Projekte folgten. Die Öffentlichkeit wurde bei Stadtteilkonferenzen über den weiteren Projektfortgang informiert.
Das Sanierungsgebiet "City-West" wurde von 2006 bis 2014 im Rahmen des Städtebaulichen Sanierungs- und Entwicklungsprogramms (SEP) gefördert. Ziel war es, die westliche Innenstadt als attraktiven Standort für Einzelhandel, Gewerbe, Freizeit und Wohnen weiterzuentwickeln. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Aufwertung der innerstädtischen Lieferhöfe. Dies war bereits eine Empfehlung aus dem Beteiligungsverfahren "City 2015" und ist als Leitprojekt im "Karlsruhe Masterplan 2015" verankert.
Im Rahmen der Bürgerbeteiligung im Sanierungsgebiet City-West von Herbst 2006 bis Sommer 2007 haben Anwohnerinnen und Anwohner, Gewerbetreibende, Eigentümerinnen und Eigentümer sowie weitere interessierte Bürgerinnen und Bürger Planungskonzepte für die Lieferhöfe sowie für die westliche Kaiserstraße erarbeitet.
Der Gemeinderat der Stadt Karlsruhe hat am 27. April 2004 beschlossen, die Innenstadt-West in das Bund-Länder-Programm "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die soziale Stadt" aufzunehmen. Mit diesem Förderprogramm wurde ein Stadtteilentwicklungsprozess mit dem Ziel gestartet, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität im Quartier zu erreichen. Der moderierte Bürgerbeteiligungsprozess lief bis April 2006.
In den Jahren 2002 bis 2004 führte die Stadt Karlsruhe einen breiten Bürgerbeteiligungsprozess in der Südstadt durch. Viele Projekte konnten in Kooperation mit Akteurinnen und Akteuren im Stadtteil umgesetzt und dauerhaft etabliert werden.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich über bestehende Netzwerke und Vereine aktiv in das Stadtteilgeschehen einzubringen. Jeweils einmal im Quartal tag das Stadtteilgremium „Miteinander für die Südstadt“ bestehend aus verschiedenen Institutionen, Vereinen, Verbänden und Initiativen des Stadtteils.
In den Jahren 2001 bis 2003 hat die Stadt Karlsruhe ein umfassendes Projekt der Sanierung und Bürgerbeteiligung durchgeführt. Die beiden Sanierungsgebiete LSP Oststadt-Nordost und SSP Oststadt-West wurden 2010 abgeschlossen.
Das Büro für Mitwirkung und Engagement unterstützt Initiativen bei der Verwirklichung von Projektideen durch die Weitergabe von Kontakten oder Informationen zu Fördermöglichkeiten sowie durch Workshops. Zudem fördert es den Aufbau von Netzwerken, das Miteinander im Stadtteil und die Stadtteilgesellschaft. Durch dezentrale Beratungsangebote für Engagement und Ehrenamt, persönliche Beratungen sowie die MitMachZentrale ist es in Karlsruhe leicht möglich, den Weg ins Ehrenamt zu finden. Zudem bietet das Büro für Mitwirkung und Engagement ein breit aufgestelltes Fortbildungsprogramm sowie eine Ausbildung BürgermentorInnen an, die das Wissen und die Möglichkeiten der Aktiven stärken und auch dem stadtteilbezogenen Engagement zu Gute kommen.
Bürgerzentren
Bürgerzentren sind offene Begegnungsstätten und Zentren des bürgerschaftlichen Engagements. Das Angebotsspektrum sowie die Dienstleistungen der Bürgerzentren ermöglichen Teilhabe, Partizipation und Begegnung und stärken das Miteinander im und die Identifikation mit dem Stadtteil.
Als Teil der Stadtteilentwicklung bauen Bürgerzentren Brücken zwischen Menschen und stellen ein wichtiges Element im gesamtstädtischen Konzept der sozialen Quartiersentwicklung dar. Insbesondere dienen sie als Kristallisationspunkte des bürgerschaftlichen Engagements im Stadtteil zur Bewältigung des demografischen Wandels, indem sie Eigenverantwortung und -initiative, gegenseitige Hilfeleistungen, Integration und Teilhabe stärken.
Bürgerzentren sind erfüllt von Leben und Lachen. Sie bieten Raum für Bildung, Beratung und ein kulturübergreifendes Miteinander. Alter, Konfession und Herkunft spielen keine Rolle. Sie sind offen für alle EinwohnerInnen eines Stadtteils. Besonderes Augenmerk wird auf die Einbeziehung von Familien, Kindern, Alleinstehenden, älteren Menschen sowie Personen mit Migrationshintergrund gelegt.
In den Räumlichkeiten der Bürgerzentren finden nicht nur selbst organisierte, bürgerschaftliche Aktivitäten statt, sondern auch professionelle Angebote wie Sozialberatungen und Frühe Hilfen. Sie sind kostenlos oder gegen einen geringen Kostenbeitrag zugänglich.
Die Stadt Karlsruhe unterstützt den Aufbau von Bürgerzentren und fördert diese auch im laufenden Betrieb durch Zuschüsse für die Erstausstattung, Mietkosten, Betriebskosten und Reinigungskosten.
In folgenden Stadtteilen gibt es bereits von der Stadt geförderte Bürgerzentren: