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Modernisierung der Karlsruher Stadthalle

Sie gilt als Herzstück des Karlsruher Kongresszentrums: Die Stadthalle. Ihre umfassende technische und auch optische Modernisierung stärkt den Kongressstandort und macht ihn fit für die Zukunft. Die Fertigstellung ist für Ende 2024 geplant.

© Stadt Karlsruhe, Monika Müller-Gmelin

Die Karlsruher Stadthalle ist Teil eines Ensembles von vier Veranstaltungshallen um den Karlsruher Festplatz – das Kongresszentrum mitten in Karlsruhe.

Nach über 30 Jahren Betrieb ist der beliebte Veranstaltungsort technisch und optisch in die Jahre gekommen: Veraltete Oberflächen, Mängel im Bereich der Haustechnik und des Brandschutzes erfordern eine Modernisierung. Das zugrunde liegende neue Technikkonzept setzt auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Die Fertigstellung der Stadthalle ist für Ende 2024 geplant mit anschließender Eröffnungsphase mit nicht-öffentlichen und kleineren öffentlichen Formaten in 2025. Der Regelbetrieb ist ab 2026 vorgesehen.

Auf einen Blick: Was wird umgesetzt?

  • Modernisierung der Foyers mit neuem Digitalen Leitsystem
  • Modernisierung der Säle und der Seminarräume
  • Sanierung Küche
  • Neue Lichtplanung als maßgebliches gestalterisches Konzept
  • Erfüllung der Brandschutzanforderungen
  • Ein Technikkonzept, das auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit setzt

Modernisierung im Fokus des IQ-Leitprojekts „Ausbau Kongressstandort"

Die Modernisierung der Stadthalle ist der erste Baustein im Leitprojekt „Ausbau Kongressstandort Karlsruhe". Das Leitprojekt ist Teil des städtischen IQ-Korridorthemas Wirtschafts- und Wissenschaftsstadt.

Die Modernisierung gilt als wesentliche Voraussetzung, um die Wettbewerbsfähigkeit des Karlsruher Kongress- und Veranstaltungsstandorts zu stärken. Denn mit ihrer zentralen Lage in der Innenstadt ist die Stadthalle ein wichtiger Treffpunkt für die Bürger*innen und ein wesentlicher Baustein für das Veranstaltungsgeschäft der Messe Karlsruhe.

Modernisierung Stadthalle – Drei Fragen an Gabriele Luczak-Schwarz, Erste Bürgermeisterin

Die grundlegende Erneuerung der Stadthalle ist ein Meilenstein für den Ausbau des Kongressstandorts Karlsruhe. Gabriele Luczak-Schwarz, Erste Bürgermeisterin der Stadt, gibt Einblick in das Baugeschehen und verrät, worauf sich die Bürgerinnen und Bürger freuen dürfen.

Was war die Ausgangslage für die Rundum-Erneuerung der Stadthalle?

Mit ihrer zentralen Innenstadtlage ist die Stadthalle ein wichtiger Treffpunkt für die Bürger*innen und zugleich das Herzstück des Ensembles am Festplatz. Ihr Raumkonzept ist attraktiv und unverwechselbar. Da das Gebäude optisch und technisch in die Jahre gekommen ist, Karlsruhe aber auch künftig mit facettenreichen Veranstaltungen für Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Kultur punkten will, ist eine umfassende Modernisierung unumgänglich.

Die modernisierte Stadthalle wird eine Visitenkarte unserer Stadt und zugleich ein Ort sein, an dem die Menschen sich wohlfühlen können.

Gabriele Luczak-Schwarz

Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz

Das Baustellengeschehen im Zeitraffer: Was wird gemacht?

Die Stadthalle wurde entkernt, Schadstoffe wurden beseitigt. Nun werden Oberflächen erneuert, Haustechnik ertüchtigt und Brandschutzmängel beseitigt. Ein großes Thema ist Nachhaltigkeit mit begrüntem Dach, Photovoltaikanlage und geothermisch genutztem Brunnenwasser für Heiz- und Kühlenergie.

Worauf können sich die Karlsruherinnen und Karlsruher und die Gäste der Fächerstadt freuen?

Bürgerinnen und Bürger können sich auf ein perfektes Zusammenspiel von Optik und Funktionalität freuen, mit der sich die Stadthalle je nach Veranstaltungsformat und Publikum in Szene setzt. Ich freue mich auf das modernisierte Herzstück des Festplatz-Ensembles. Der Kongressstandort Karlsruhe wird nachhaltig und zukunftsorientiert gestärkt.

Korridorthema Wirtschafts- und Wissenschaftsstadt

Die Stadt fördert, nutzt und kommuniziert neue und innovative Entwicklungen in Wirtschaft und Wissenschaft. So stärkt sie die effiziente Verzahnung von Politik, Verwaltung, Verbänden, Wirtschaft und Wissenschaft. Insgesamt fünf Leitprojekte positionieren Karlsruhe als „Ort der Möglichkeiten“.

Technische Konzeption im Detail

Mit umfassenden Konzepten wurde die Haustechnik neu geplant. Diese trägt den Vorgaben der Bestandsplanung Rechnung.

Die Konzeption der Lüftung konnte durch optimierte Bedarfsanpassung über intelligente Regelungstechnik vereinfacht werden, sodass insgesamt weniger Lüftungsanlagen erforderlich sein werden. In Folge der verkleinerten Lüftungstechnik kann der Sprinklertank anstatt im Außenbereich jetzt innerhalb des Gebäudes untergebracht werden.

Auch die Aufstellung großer Lüftungsanlagen auf der Dachfläche ist nicht mehr erforderlich. Dafür kann die Dachfläche begrünt und im südlichen Teil eine Photovoltaikanlage aufgestellt werden.

Für das Kühlen und Heizen der Stadthalle ist als Hauptbestandteil das System der oberflächennahen Geothermie geplant. Das ist nachhaltig, rechnet sich bereits nach etwa sechs Jahren und schont die Umwelt. Mittels sieben Brunnenanlagen, die in etwa 20 Meter Tiefe Wasser über die Jahresbilanz temperaturneutral entnehmen und zurückgeben, kann die Deckung der Grundlast für das Heizen im Winter und das Kühlen im Sommer gewährleistet werden.

Auf dem Dach der Stadthalle wird eine flächige Photovoltaik-Anlage auf einem neuen Gründach installiert werden. Die Anlage ermöglicht mit der Leistung von 198 kWp eine Abdeckung eines Teils der Grundlast des zu erwartenden Stromverbrauchs und spart ein Äquivalent von etwa 90 Tonnen CO² pro Jahr ein. Die Amortisation ist schon nach wenigen Jahren zu erwarten. Das mit der Photovoltaikanlage korrespondierende Gründach hilft bei der Kühlung der Anlage und erhöht deren Effektivität. Noch wesentlicher ist das Biodiversitätsdach in sogenannten Hitzesommern im Sinne der Klimaresilienz für die Umgebung und die Bereicherung der Biodiversität im Innenstadtbereich.

Mit der LED-Technik, mit der fast die gesamte Beleuchtung im Gebäude betrieben wird, spart der Betrieb der Stadthalle deutlich Energie ein. Das schlägt bei den Kosten für den Betrieb ebenso zu Buche wie bei der Einsparung von CO². Zusätzlich entsteht ein deutlicher Komfort-Gewinn, der so bisher nicht gegeben war: Lichtatmosphären können vielfältiger, je nach gewünschtem Veranstaltungskonzept, auf die zukünftigen Kunden eingestellt werden. Mit der Farbwahl der Großleuchten im Weinbrennersaal lässt sich zum Beispiel ein breites Spektrum an Veranstaltungen maßgeschneidert designen: von einer hellen und produktunterstützenden Messeveranstaltung bis zu einem warmen und festlichen Rahmen ist hier alles möglich. Dies bietet den zukünftigen Kunden der Stadthalle ein besonderes Erlebnis.

In Ergänzung zu den regenerativen Systemen werden auch passive Systeme ertüchtigt.

Ein Beispiel: die rundum laufende Schrägverglasung über dem Ringfoyer, die eine schöne natürliche Lichtatmosphäre im Gebäude schafft, war bisher im Sommer durch den starken Wärmeeintrag problematisch für die Nutzung im Foyer. Und es musste mit Hilfe der technischen Anlagen stark dagegen gekühlt werden. Die aktuelle Planung sieht vor, auf den Gläsern eine für den Nutzer nicht sichtbare Sonnenschutzfolie anbringen lassen, die die Lichtausbeute nur sehr geringfügig mindert. Der Nutzen ist eine deutliche Reduzierung des Wärmeeintrags. Das führt wiederum zu einem geringeren Energieaufwand für die Kühlung des Gebäudes.

Alle technischen Anlagen sind, anders als bisher, deutlich effizienter, vielmehr vernetzt und die neue Regelungstechnik führt dazu, dass der jeweiligen Veranstaltung die optimale Behaglichkeit ermöglicht wird, statt Wärme, Kühlung und Beleuchtung wie mit einer „Gießkanne gleichförmig im Gebäude auszuschütten“.

Mit den verschiedenen integralen Maßnahmen, der Effizienzsteigerung der neuen technischen Anlagen, der Nutzung von Synergien, dem konsequenten Einsatz von regenerativen Energien und dem zielgerichteten Energieeinsatz je Veranstaltungsart sparen wir deutlich Folge-/Energiekosten ein und erhalten eine signifikante Einsparung des CO2-Fußabdrucks: etwa 300-400 Tonnen CO² pro Jahr gegenüber dem Bestandsgebäude, das bis 2017 im Betrieb war. Allein die Nutzung der oberflächennahen Geothermie für das Heizen und Kühlen spart im Jahr etwa 120 Tonnen CO² ein.

Das Kongresszentrum Karlsruhe ist eines der größten innerstädtischen Kongresszentren Deutschlands und wird von der Messe Karlsruhe betrieben. Es umfasst etwa 20.000 m² Ausstellungsfläche in vier Hallen, die um den Festplatz angeordnet sind.

Eine der Veranstaltungshallen ist die Stadthalle, die im nördlichen Festplatzbereich verortet ist. Die Stadthalle wurde 1979 bis 1985 nach Plänen von Hermann Rotermund und Christine Rotermund-Lehmbruck neu erbaut. Von der früheren Stadthalle von 1915 ist lediglich der denkmalgeschützte Säulengang an der Südseite erhalten.

Stadthalle der Messe Karlsruhe

Die Stadthalle ist das Herzstück im Kongresszentrum Karlsruhe, eines der größten innerstädtischen Kongresszentren in Deutschland. Weitere Informationen zu deren Modernisierung finden Sie auf der Internetseite der Messe Karlsruhe.

27. Juli 2023, Stadt Karlsruhe

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