Für das Kühlen und Heizen der Stadthalle ist als Hauptbestandteil das System der oberflächennahen Geothermie geplant. Das ist nachhaltig, rechnet sich bereits nach etwa sechs Jahren und schont die Umwelt. Mittels sieben Brunnenanlagen, die in etwa 20 Meter Tiefe Wasser über die Jahresbilanz temperaturneutral entnehmen und zurückgeben, kann die Deckung der Grundlast für das Heizen im Winter und das Kühlen im Sommer gewährleistet werden.
Auf dem Dach der Stadthalle wird eine flächige Photovoltaik-Anlage auf einem neuen Gründach installiert werden. Die Anlage ermöglicht mit der Leistung von 198 kWp eine Abdeckung eines Teils der Grundlast des zu erwartenden Stromverbrauchs und spart ein Äquivalent von etwa 90 Tonnen CO² pro Jahr ein. Die Amortisation ist schon nach wenigen Jahren zu erwarten. Das mit der Photovoltaikanlage korrespondierende Gründach hilft bei der Kühlung der Anlage und erhöht deren Effektivität. Noch wesentlicher ist das Biodiversitätsdach in sogenannten Hitzesommern im Sinne der Klimaresilienz für die Umgebung und die Bereicherung der Biodiversität im Innenstadtbereich.
Mit der LED-Technik, mit der fast die gesamte Beleuchtung im Gebäude betrieben wird, spart der Betrieb der Stadthalle deutlich Energie ein. Das schlägt bei den Kosten für den Betrieb ebenso zu Buche wie bei der Einsparung von CO². Zusätzlich entsteht ein deutlicher Komfort-Gewinn, der so bisher nicht gegeben war: Lichtatmosphären können vielfältiger, je nach gewünschtem Veranstaltungskonzept, auf die zukünftigen Kunden eingestellt werden. Mit der Farbwahl der Großleuchten im Weinbrennersaal lässt sich zum Beispiel ein breites Spektrum an Veranstaltungen maßgeschneidert designen: von einer hellen und produktunterstützenden Messeveranstaltung bis zu einem warmen und festlichen Rahmen ist hier alles möglich. Dies bietet den zukünftigen Kunden der Stadthalle ein besonderes Erlebnis.
In Ergänzung zu den regenerativen Systemen werden auch passive Systeme ertüchtigt.
Ein Beispiel: die rundum laufende Schrägverglasung über dem Ringfoyer, die eine schöne natürliche Lichtatmosphäre im Gebäude schafft, war bisher im Sommer durch den starken Wärmeeintrag problematisch für die Nutzung im Foyer. Und es musste mit Hilfe der technischen Anlagen stark dagegen gekühlt werden. Die aktuelle Planung sieht vor, auf den Gläsern eine für den Nutzer nicht sichtbare Sonnenschutzfolie anbringen lassen, die die Lichtausbeute nur sehr geringfügig mindert. Der Nutzen ist eine deutliche Reduzierung des Wärmeeintrags. Das führt wiederum zu einem geringeren Energieaufwand für die Kühlung des Gebäudes.
Alle technischen Anlagen sind, anders als bisher, deutlich effizienter, vielmehr vernetzt und die neue Regelungstechnik führt dazu, dass der jeweiligen Veranstaltung die optimale Behaglichkeit ermöglicht wird, statt Wärme, Kühlung und Beleuchtung wie mit einer „Gießkanne gleichförmig im Gebäude auszuschütten“.
Mit den verschiedenen integralen Maßnahmen, der Effizienzsteigerung der neuen technischen Anlagen, der Nutzung von Synergien, dem konsequenten Einsatz von regenerativen Energien und dem zielgerichteten Energieeinsatz je Veranstaltungsart sparen wir deutlich Folge-/Energiekosten ein und erhalten eine signifikante Einsparung des CO2-Fußabdrucks: etwa 300-400 Tonnen CO² pro Jahr gegenüber dem Bestandsgebäude, das bis 2017 im Betrieb war. Allein die Nutzung der oberflächennahen Geothermie für das Heizen und Kühlen spart im Jahr etwa 120 Tonnen CO² ein.