„Alle Risikofaktoren sind hier eingetreten. Unvermeidbare und vermeidbare“. Auf diesen Nenner brachte Bürgermeister Daniel Fluhrer im Bauausschuss die Problematik bei der Stadthalle.
Drei Faktoren verzögern Modernisierung
Um insbesondere den neuen Mitgliedern des Gremiums den Sachverhalt zu verdeutlichen, nutzte Fluhrer die letzte Kosten- und Projektinformation für eine grundsätzliche Einordnung, warum sich die Modernisierung des Gebäudes über einen erheblich längeren Zeitraum als ursprünglich geplant erstreckte und die Kosten deutlich anstiegen. Im Wesentlichen hätten drei Faktoren diese Entwicklung beeinflusst: Zum einen wirkten die marktbedingten Preissteigerungen und Lieferschwierigkeiten, die alle Bauprojekte unabhängig vom jeweiligen Bauherrn derzeit belasten. Zum anderen verzögerte die komplexe Haustechnik, verbunden mit der fehlenden Leistungskompetenz des verantwortlichen Ingenieurbüros, eine zeitnahe Lösung. Dies führte zu einem besonderen und ungewöhnlichen Risikofaktor, der von der Stadt nicht zu regulieren war.
BM Fluhrer: "Müssen diesen Risikofaktor zukünftig sicher anders gewichten"
Allerdings wurde als dritte Komponente ein Risiko bewusst eingegangen: Parallel zur Planung schon einzelne Gewerke zu beauftragen, um den Einnahmeausfall bei der Messe möglichst gering zu halten. In der Verkettung mit dem damit verbundenen Zeitdruck und der Nichtleistung des Technikbüros traten ein Verzug und erhebliche Mehrkosten bei fast allen Gewerken ein. „Diesen vermeidbaren Risikofaktor wird man zukünftig sicher anders gewichten müssen“, so der Baudezernent. Er versprach, die Systematik und Analyse von Kostenentwicklungen bei Karlsruher Bauprojekten im kommenden Jahr für die Mitglieder des Gemeinderates grundsätzlich aufzubereiten. Somit könne das Gremium zukünftig Entscheidungen treffen, die weniger Risikofelder erzeugen.
Nach der kompletten Neujustierung des Projekts Stadthalle „läuft es weitestgehend nach Plan“, betonte Prof. Anne Sick, Leiterin des Amtes für Hochbau und Gebäudewirtschaft, ergänzend. Der auf 147 Millionen Euro angepasste Kostenvoranschlag werde aller Voraussicht nach um weniger als ein Prozent überschritten.