Spätestens mit dem Reallabor im Passagehof und dessen gerade angelaufenen Nachfolger in der Karlstraße ist das Leitprojekt "Öffentlicher Raum und Mobilität Innenstadt" (ÖRMI) in der Wahrnehmung der Bevölkerung angekommen. Für die Stadtverwaltung stellt dies indessen erst den Anfang dar, "mit ÖRMI schlagen wir ein neues Kapitel auf", unterstrich Bürgermeister Daniel Fluhrer vor dem Planungsausschuss des Gemeinderats. Diese Ansicht teilten die Mitglieder des Gremiums, indem sie mit großer Mehrheit den Ergebnisbericht und die vorgeschlagenen Maßnahmen befürworteten. Nun sind die beteiligten Büros am Zug, um bis zum Herbst die Endfassung vorzulegen.
"Der Mensch im Mittelpunkt" lautet die Prämisse, unter der im bisherigen Prozess von ÖRMI drei Fokusbereiche herausgebildet wurden: Platz für mehr gesunde Mobilität, Platz für mehr Grün und Platz für mehr öffentliches Leben. Die umfangreiche Maßnahmenliste beinhaltet neben mittel- und langfristig umzusetzenden Vorschlägen auch etliche Sofortmaßnahmen. Hierzu zählen beispielsweise die Schaffung einer grünen Promenade in der Lammstraße, die Aufwertung der Innenstadthöfe, eine Verringerung des Kfz-Verkehrs vor der Kunsthalle, der Umbau der Erbprinzenstraße, Abstellverbotszonen für E-Scooter sowie ein weiteres Reallabor für die östliche Kaiserstraße als Beispiel für eine Quartiersstraße. Sofern im städtischen Haushalt darstellbar soll außerdem im gesamten ÖRMI-Areal als Sofortmaßnahme zur Klimaanpassung ein grünes Netzwerk für den öffentlichen Raum geschaffen werden – nicht zuletzt auch, um der Hitze entgegen zu wirken.
Ebenfalls als Sofortmaßnahme ist in ÖRMI eine bessere Organisation des Lieferverkehrs enthalten. Aus diesem Grund stellte die Verwaltung einen Antrag der CDU-Fraktion auf Umsetzung innovativer Logistikkonzepte für die Innenstadt einstweilen zurück. Ein Teil davon sei ohnehin schon in Bearbeitung, mehr könne mit den vorhandenen Personalressourcen nicht geleistet werden so die Begründung.