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Zu viele Unfälle: Radverkehr muss Kaiserstraße künftig meiden

Ausnahme in den Randzeiten wird aufgehoben

Fahrradverbot_Kaiserstraße © Stadt Karlsruhe, Monika Müller-Gmelin

Ursprünglich war sie ein Verbindungsweg von Durlach nach Mühlburg, heute ist die Kaiserstraße die Flaniermeile der Stadt. Dort gibt es nun eine Änderung: Ab sofort ist der Radverkehr auf dieser Verbindung untersagt. Bislang war in den Randzeiten, also ab dem Abend bis zum nächsten Morgen sowie an Sonn- und Feiertagen, das Radfahren erlaubt. Eine Vielzahl an Unfällen macht die Sperrung für den Radverkehr notwendig.

Seit 2021 sind 30 Radfahrende in der Kaiserstraße verunfallt und haben sich verletzt, drei von ihnen sogar schwer. Die Hauptunfallursache für die Stürze: die Gleise. „Seit die Bahnen nicht mehr durch die Kaiserstraße fahren, herrscht ein gewisses sorgloses Verhalten bei den Radfahrenden“, sagte Bürgermeister Dr. Albert Käuflein im Rahmen eines Pressetermins. Der Schritt, die Kaiserstraße für den Radverkehr zu sperren, erfolgte nun in enger Abstimmung mit der Karlsruher Polizei. „Die Unfälle ereignen sich sowohl zu den für den Radverkehr erlaubten als auch nicht erlaubten Zeiten“, so Käuflein weiter. „Und es gibt eine Dunkelziffer an Unfällen, weil nicht immer die Polizei verständigt wird. Viele Menschen gehen sicherlich nach solch einem Sturz zum Arzt oder ins Krankenhaus.“

Fahrradverbot_Kaiserstraße

An der Sperrung habe kein Weg vorbeigeführt. Die Gleise und die darin verbauten Senkkästen werden beispielsweise noch für die Ableitung von Regenwasser benötigt und können daher nicht verschlossen werden. Die Kriterien für eine sogenannte Unfallhäufungsstelle sind gegeben: Per Definition müssten hier fünf Unfälle des gleichen Typs in einem Kalenderjahr vorliegen. Bereits im Juni dieses Jahrs wurde diese Zahl für die Kaiserstraße erreicht. Künftig ist nur noch Lieferverkehr von 8 bis 11 Uhr oder mit Sondergenehmigung erlaubt. Lieferfahrräder sind ebenfalls vom Verbot betroffen, da auch diese eine erhöhte Sturzgefahr durch die Gleise haben. Mit Blick auf die Einhaltung der Verkehrsregeln werden weiterhin regelmäßig Kontrollen von Kommunalem Ordnungsdienst und Polizei stattfinden.

Zusätzliches Schild soll Verbot deutlich machen

Die Beschilderung hat die Verwaltung bereits angepasst: Das Zusatzschild, welches das Radfahren in den Randzeiten erlaubt, ist entfernt. Zusätzlich wurde ein Schild „Verbot für Radverkehr“, also ein Rad mit rotem Kreis herum, angebracht. „Eigentlich hätte schon das Schild der Fußgängerzone ausgereicht“, so Maximilian Lipp, Leiter des Ordnungs- und Bürgeramtes. Mit dem zusätzlichen Schild soll das Verbot deutlich hervorgehoben werden.

Zwei City-Routen und die Kriegsstraße als Alternativen

Künftig müssen Radfahrer zwischen Karlstraße und Kronenplatz absteigen und schieben. Von der Regel ausgenommen sind die Querstraßen über die Kaiserstraße, auch wenn es baustellenbedingt gerade zwischen Herren- und Adlerstraße Einschränkungen gibt. „Mit der Cityroute Nord über den Zirkel und der Cityroute Süd über die Erbprinzenstraße stehen zwei gute Alternativrouten zur Verfügung“, erläuterte Bürgermeister Käuflein. „Daneben steht Radfahrenden die Kriegsstraße mit einer sehr gut ausgebauten Infrastruktur als eine weitere Ost-West-Verbindung zur Verfügung.“
Mit den Maßnahmen will Karlsruhe den Radverkehr auch weiterhin systematisch und umfangreich fördern. „Förderung des Radverkehrs heißt aber auch, die Sicherheit von Radfahrenden zu fördern“, so Bürgermeister Käuflein abschließend.

Ob die Sperrung für den Radverkehr auch nach dem Umbau der Kaiserstraße Bestand hat, darauf wollte sich der für Ordnung- und Sicherheit zuständige Bürgermeister nicht festlegen. „Das ist dann eine politische Entscheidung“, betonte er. „Aber aus meiner Sicht ist die Kaiserstraße eine Flaniermeile, in der die Zufußgehenden absoluten Vorrang haben.“

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