Um die Verkehrssicherheit am Oststadtkreisel zu verbessern, startet die Stadt Karlsruhe einen weiteren Verkehrsversuch. Hintergrund sind die komplexe Verkehrsführung und die erhöhte Zahl an Verkehrsunfällen, die sich insbesondere an den Zufahrten Ludwig-Erhard-Allee und Stuttgarter Straße häufen. Bereits seit Juni 2024 läuft ein erster Versuch im Bereich der Stuttgarter Straße, mit vielversprechenden Ergebnissen.
"Wir nehmen die Sicherheit im Straßenverkehr sehr ernst und sehen uns in der Verantwortung, an besonders kritischen Stellen aktiv zu werden. Der Oststadtkreisel ist ein wichtiger Knotenpunkt, den wir für alle Verkehrsteilnehmer sicherer gestalten wollen", erklärt Jens Röhl, Leiter der Abteilung Straßenverkehr im Ordnungs- und Bürgeramt.
Aufgrund der komplexen Situation arbeitet eine Fachgruppe der Stadtverwaltung seit über einem Jahr an Lösungen. Neben dem Ordnungs- und Bürgeramt, dem Tiefbau- und Stadtplanungsamt sowie der Polizei wird sie fachlich von Dr.-Ing. Matthias Zimmermann, Leiter der Abteilung Straßenentwurf und -betrieb am Karlsruher Institut für Technologie, unterstützt.
Zahl der Unfälle reduzieren für mehr Sicherheit
Ziel der Versuche ist es, durch gezielte Maßnahmen die Zahl der Unfälle weiter zu reduzieren und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen.
Dem Verkehrsversuch gingen umfangreiche Verkehrserhebungen und Analysen voraus. Im Rahmen des Versuchs wird der Verkehr von der nördlichen Wolfartsweierer Straße vor der Radfurt nur noch einstreifig in den Oststadtkreisel geführt, wobei die linke Spur zum Linksabbieger in die Straße Am Schloss Gottesaue und die rechte zum Rechtsabbieger in die Ludwig-Erhard-Allee umfunktioniert werden. Eine Weiterfahrt geradeaus in die Stuttgarter Straße oder nach Süden ist nicht mehr möglich. Dies verbessert die Sicht auf den bevorrechtigt querenden Radverkehr und den Oststadtkreisel, wodurch Konflikte und Unfälle durch Vorfahrtsverletzungen und Fahrstreifenwechsel vermieden werden. Die daraus resultierenden Nachteile für den Verkehrsfluss werden zugunsten des Sicherheitsgewinns bewusst in Kauf genommen. Neben der Umfahrungsmöglichkeit mittels Kopfwender an der Ampelkreuzung Ludwig-Erhard-Allee/Hennebergstraße wird vor allem eine Umfahrung über die Kapellenstraße und den ohnehin leistungsfähigeren Ostring erwartet. Von Osten kommend wird der Verkehr, der in die Stuttgarter Straße fahren möchte, auf der "Kreisfahrbahn" nur noch einstreifig geführt, was die Übersichtlichkeit erhöht und ebenfalls Unfälle reduziert.
"Unsere Erfahrungen aus anderen Verkehrsversuchen zeigen, dass schon kleine Veränderungen eine große Wirkung haben können. Wir werden die Maßnahmen sorgfältig evaluieren und bei Bedarf nachjustieren", so Röhl weiter.
"Beispiel für die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Polizei"
Auch von Seiten der Polizei wird die Durchführung des Verkehrsversuchs ausdrücklich begrüßt. "Die Polizei Karlsruhe setzt sich konsequent für die Verkehrssicherheit ein und unterstützt Maßnahmen zur Unfallreduzierung. Der Verkehrsversuch am Oststadtkreisel ist ein wichtiges Beispiel für die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Polizei." erläutert Marco Friebe, verantwortlich für den Fachbereich Verkehr im Polizeipräsidium Karlsruhe und Mitinitiator der Fachgruppe.
Das Tiefbauamt wird den Verkehrsversuch – witterungsabhängig – in der 12. Kalenderwoche umsetzen. Der Versuch wird über mehrere Monate hinweg durchgeführt und durch die Fachgruppe begleitet.