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Stadt Karlsruhe bekennt sich zur „Charta der Vielfalt“

Für mehr Diversität in der Verwaltung

Christopher Street Day 2023 in Karlsruhe Nicht nur beim Christopher Street Day zeigt sich die Karlsruher ­Stadtgesellschaft von ihrer bunten, diversen Seite. © Stadt Karlsruhe, Boris Burghardt

Mit breiter Mehrheit hat der Gemeinderat dem Beitritt zur Initiative "Charta der Vielfalt" zugestimmt. Diese wurde 2006 von Unternehmen und Politik mit dem Ziel ins Leben gerufen, ­Diversitätsmanagement und Entwicklung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen zu fördern. Aktuell hat der Verein 38 Mitglieder aus der Privatwirtschaft, als Schirmherr fungiert Bundeskanzler Olaf Scholz.

Die Initiative wird unter anderem durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie Antirassismus unterstützt. 4900 Organisationen haben die Charta der Vielfalt bereits unterzeichnet. Kern des Manifests ist, dass Menschen in den Organisationen unabhängig von beispielsweise kultureller oder sozialer Herkunft, Geschlecht oder geschlechtlicher Identität, Alter sowie Religion und Weltanschauung ein vorurteilsfreies, chancengleiches und wertschätzendes Umfeld erfahren. In ihrer Beschlussvorlage an den Gemeinderat betonte die Verwaltung: "Als Arbeitgeberin Stadt Karlsruhe bekennen wir uns selbstverständlich umfassend und vorbehaltlos zu den durch die Charta fixierten Werten: Wir begreifen Diversität als Chance und verpflichten uns zu einem wertschätzenden, sicheren Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie gleichermaßen dazu, Dienstleisterinnen und Dienstleister und Serviceerbringerinnen und -erbringer für alle Bürgerinnen und Bürger zu sein."

In einem ersten Schritt soll nun ein Kulturwandel angestoßen und verstetigt werden. Im nächsten Schritt will die Stadtverwaltung in einem auf zwei Jahre angelegten Projekt zur systematischen Installation und Umsetzung eines Diversitymanagements gelangen. "Mit der Unterzeichnung der 'Charta der Vielfalt' kommt erneut zum Ausdruck, dass Karlsruhe eine Stadt der Vielfalt ist", sagte Jorinda Fahringer (GRÜNE). "Wir haben in der Stadtverwaltung schon konkrete Maßnahmen zur Förderung der Diversität ergriffen, wollen das aber in Zukunft noch weiter ausbauen."

Charta als erster Schritt

Dem stimmte Dr. Rahsan Dogan (CDU) zu: "Vielfalt und Diversität sind ein Teil der Gesellschaft. Die Stadt geht hier mit gutem Beispiel voran." Die Charta müsse ihrer Ansicht nach ein Selbstverständnis sein, "Bewerbende sollten nicht nach deren Hintergrund, sondern nur nach Fähigkeiten ausgesucht werden." Von einem guten Tag für die Stadt sprach Dr. Raphael Fechler (SPD): "Die Charta ist ein erster Schritt, die Veränderung muss aber in den Köpfen geschehen." So sei das größte Problem die Angst vor der Anpassung. Menschen würden auf Veränderungen oft verhalten reagieren, "aber gemeinsam schaffen wir es!"

"Menschen sind bunt", sagte Annette Böringer (FDP). "Wir sollten die Charta als Werkzeug begreifen." Sie appellierte, diese nicht nur als Bekenntnis, sondern als Auftrag zu sehen. "Wir sind schon als Gemeinderat ein vielfältiges Häufchen", ergänzte Petra Lorenz (FW|FÜR). Daher solle der Gemeinderat auch ein Zeichen für die Vielfalt setzen.

Wenig Neues fand hingegen Dr. Paul Schmidt (AfD) an der Charta: "Alles was da drin ist, haben wir schon gemacht." Zudem seien die Kriterien für die Vielfalt bereits im Grundgesetz verankert. In eine ähnliche Richtung argumentierte Ellen Fenrich: "Wasch‘ mich, mach‘ mich aber nicht nass", lautete ihr Kommentar. So sei ein re­spektvoller Umgang eine Selbstverständlichkeit. "Bitte keine Show, die Stadt muss sich endlich auf originäre Aufgaben konzentrieren." Als einziges Mitglied im Gemeinderat lehnte die parteilose Stadträtin den Beitritt ab. Die breite Zustimmung des Gremiums zur Charta ist der Startschuss, nun ­eine Strategie für mehr Diversität zu entwickeln, ­bevor der Umsetzungsplan zum Tragen kommt.

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