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Blauer Frosch wird im Zoo Karlsruhe mit Aufzuchtprojekt unterstützt

Rettung des Moorfroschs: Expertenforum in Karlsruhe

Die Männchen der Moorfrösche färben sich in der Paarungszeit um und werden blau. Die Männchen der Moorfrösche färben sich in der Paarungszeit um und werden blau. © Max Kesberger / Landschaftserhaltungsverband Ravensburg

In Süddeutschland ist der Moorfrosch vom Aussterben bedroht. Zur Rettung dieser Amphibienart in Deutschland hat im Zoo Karlsruhe ein Expertenforum getagt. Rund 35 Personen aus den Bereichen Arten- und Naturschutz, Institutionen und Veterinärmedizin haben sich über bestehende und geplante Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen ausgetauscht.

Die auf dauerhaft feuchte Lebensräume angewiesene Art leidet sowohl unter der Austrocknung durch immer längere Hitzeperioden, der Versauerung von Laichgewässern sowie allgemeinem Verlust von Naturräumen. Im Landkreis Karlsruhe ist nur noch eine kleine Reliktpopulation bekannt. Das einzig weitere Vorkommen in Baden-Württemberg ist bei Ravensburg.

Junge Moorfrösche kurz nach der Metamorphose in der Aufzuchtanlage im Zoo Karlsruhe.

„Glücklicherweise engagieren sich bereits unterschiedliche Expertengruppen für den Erhalt dieser stark gefährdeten Art. Um Erfahrungen auszutauschen und eventuelle Probleme zu besprechen, ist das Forum enorm wichtig“, betont Dr. Lukas Reese, Zootierarzt in Karlsruhe und Mitorganisator des Forums.

So konnte etwa über ein seit 42 Jahren bestehendes Monitoring in Rheinland-Pfalz oder die Situation des Moorfroschs in Hessen berichtet werden. „Wir kämpfen alle für den Erhalt dieser Art und können von den Erfahrungen, die an anderen Orten bereits gemacht wurden, lernen“, sagt Moritz Ott vom Landschaftserhaltungsverband Ravensburg, Initiator des Forums.

Besichtigung der Aufzuchtanlage für Moorfrösche im Zoo Karlsruhe. In der Natur werden im zeitigen Frühjahr Laichballen eingesammelt, aus denen sich dann die Kaulquappen und später die Frösche entwickeln.

Neben dem Austausch konnten die Teilnehmer auch die Moorfroschstation im Zoo Karlsruhe besichtigen. In der Natur werden im zeitigen Frühjahr Laichballen eingesammelt und in den Zoo gebracht. „In der Natur legen die Tiere ihre Eier häufig in Flachgewässer. Gibt es dann eine längere Trockenphase, stirbt der Laich ab oder eben später die Kaulquappen. So können wir viel mehr Tiere aufziehen, als in der Natur durchkommen würden“, erläutert Reese.

Beim Konzept und dem Aufbau der Aufzuchtstation, die in Kooperation mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe betrieben wird, konnten sich die Karlsruher Artenschützer an dem bewährten Vorbild aus Ravensburg orientieren. „Auch hier gilt, dass wir mit dem Austausch der Erfahrungen uns gegenseitig jederzeit unterstützen“, erklärt Ott.

Die Teilnehmer des Expertenforums zur Rettung des Moorfroschs vor der Aufzuchtanlage im Zoo Karlsruhe.

Selbst in Jahren, in denen es im natürlichen Habitat feucht genug wäre, hilft die Aufzuchtstation. Während in der Natur immer wieder Eier und Quappen Fressfeinden zum Opfer fallen, kann in der beschützten Station einer größeren Anzahl Tiere die Metamorphose zum Frosch gelingen. „Jedes Tier zählt bei dieser Art“, sagt Reese.

Wenn die Frösche in der Aufzuchtstation im Sommer eine gewisse Größe erreichen, werden sie wieder in die Natur zurückgebracht. Nach zwei bis drei Jahren erreichen die Tiere ihre Geschlechtsreife und kommen in Paarungsstimmung. In dieser Zeit färben sich die sonst eher unscheinbaren Männchen um. Für wenige Tage werden sie leuchtend blau und buhlen um die Weibchen. Dann können auch die ausgewilderten Tiere für neuen Nachwuchs sorgen.

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