Mit großer Mehrheit lehnte der Gemeinderat einen interfraktionellen Antrag von DIE LINKE und FWIFÜR ab, der sich erneut mit der Fällung der Platanen in der Kaiserstraße beschäftigte. Konkret hatten die Stadträtinnen und Stadträte zunächst gefordert, insbesondere Ausbreitung, Lage und Wuchs der Wurzeln an den bereits gefällten vier Platanen zwischen Kleiner Kirche und Marktplatz zu dokumentieren, wie Karin Binder (DIE LINKE) für die Antragstellenden ausführte. Dies sagte die Verwaltung in ihrer Stellungnahme ebenso zu wie die hierfür benötigten Mittel. Diese stehen innerhalb des Projektbudgets zur Verfügung.
Antrag: Weitere Fällungen überdenken
Strittig blieb jedoch der dritte und letzte Teil des Antrags, in dem die Fraktionen eine Fällung der nächsten acht Platanen in Frage stellen wollten – sofern eine Vorab-Dokumentation des Wurzelwerks neue Erkenntnisse liefere. „In erster Linie gibt es mehrere Gründe für die Fällung, es geht hier nicht nur um die kranken Äste oder das Wurzelwerk“, betonte Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. Aus diesem Grund funktioniere für ihn die Gleichstellung neuer Erkenntnisse mit dem Abbruch der Fällungen nicht automatisch. Darüber hinaus könne das Verfahren, das durch den Beschluss des Gemeinderats im Dezember in Gang gesetzt wurde, seines Wissens für sechs Monate nicht widerrufen werden. Hier hatte das Plenum auch den Vergaben für die Arbeiten des Tiefbauamtes zugestimmt.
Zweiter Bauabschnitt bringt neue Chance zur Diskussion
Über die weitere Vorgehensweise könne der Gemeinderat erst wieder zum zweiten Bauabschnitt diskutieren. „Dann müssen wir ja auch noch die zweite Baumart festlegen, die wir pflanzen wollen“, so der OB. Zustimmung hatte er hierfür von GRÜNEN (Johannes Honné), CDU (Dirk Müller), SPD (Michael Zeh), KAL/DIE PARTEI (Lüppo Cramer) und FDP (Tom Hoyem) erhalten. Karin Binder erhielt Unterstützung von AfD (Dr. Paul Schmidt) und FW I FÜR (Friedemann Kalmbach). „Der Gemeinderat kann nicht jeden Monat seine Meinung ändern“, resümierte Michael Zeh – und traf damit den Nerv des Plenums. Auch OB Mentrup unterstrich zum Abschluss, dass mit großer Mehrheit beschlossene Dinge nicht immer wieder in Frage gestellt werden sollten. Zur Abstimmung stellte er lediglich Ziffer zwei des Antrags, die dann abgelehnt wurde.