Technologiepark Karlsruhe Reload

Ein städtebaulicher Rahmenplan ist ein informelles Planungsinstrument, das die Entwicklungsmöglichkeiten von Gebieten untersucht, ohne konkrete Bebauungsvorschläge zu machen. Städtebauliche Studien haben zum Ziel, Antworten auf Fragen bezüglich der Nutzungsmischung, der Qualität unterschiedlicher Stadträume, der Fortentwicklung der Freiraumqualitäten und -verbindungen sowie einer stadtteilprägenden städtebaulichen Identität zu finden.
Die Studie „Technologie Karlsruhe Reload“ hat zum Ziel, einen strategischen Rahmen für die Weiterentwicklung des Areals in den nächsten Jahren zu umreißen.
Vor circa 20 Jahren wurde für die Entwicklung des Technologiepark Karlsruhe (TPK) ein Rahmenplan erarbeitet und darauf aufbauend ein Bebauungsplan beschlossen. Bisher ist das Gelände jedoch nur zu circa 25 Prozent bebaut.
Um den geänderten Rahmenbedingungen und Nutzeranforderungen Rechnung zu tragen und das Profil zu schärfen, wurde AS&P - Albert Speer & Partner GmbH mit der Studie „Technologiepark Karlsruhe Reload“ beauftragt, deren Ziel darin besteht, einen strategischen Rahmen für die Weiterentwicklung des Areals in den nächsten 15 bis 20 Jahren zu umreißen. Mit der Studie „Technologiepark Karlsruhe Reload“ soll ein Instrument geschaffen werden, welches die Zukunft des Technologieparks Karlsruhe als bedeutenden Standort für Firmen aus dem Hightech-Sektor sowie deren Dienstleister definiert. Zu diesem Zweck untersuchte AS&P eine Vielzahl an Themengebieten intensiv (Expansionsmöglichkeiten, Dichten, Verkehrsanbindung, Freiflächenstruktur, Infrastruktur, zugeordnete Dienstleistungen und so weiter). Ergänzend prüfte AS&P die räumlichen und funktionalen Bedürfnisse aktueller und künftiger Technologieunternehmen in Bezug auf Ansiedlungschancen und räumliche Entwicklungsmöglichkeiten im Rahmen eines Zukunftsworkshops und einer Nutzerbefragung. Darauf aufbauend wurden Verbesserungsvorschläge erarbeitet, um den Park attraktiver für aktuelle und künftige Nutzer zu gestalten. Diese mündeten in Planungsvorschläge, die zu einer Vorzugsvariante verdichtet sind, aus der sich Änderungsvorschläge für die Bauleitplanung ableiten.
Nach einem einjährigen Planungsprozess, begleitet durch einen intensiven Diskurs mit den ansässigen Firmen, wurde die Studie „Technologiepark Karlsruhe Reload“ am 25. Oktober 2016 im Gemeinderat als Rahmenplan beschlossen. Die Leitlinien und Vorgaben der Studie bilden nun die Grundlage für das anstehende Änderungsverfahren des bestehenden Bebauungsplanes „Technologiepark Karlsruhe-Vogelsand“.
Der Bereich zwischen Neureut, Neureut-Heide und der Nordweststadt weist mit das größte Potenzial für neue Wohnbebauung auf. Als Grundlage für die Entwicklung eines neuen Wohngebietes wurde ein städtebaulicher Rahmenplan entwickelt.
Anlass
Entsprechend den Darstellungen im Flächennutzungsplan und den im Räumlichen Leitbild aufgezeigten Entwicklungsmöglichkeiten soll das ca. 24 ha große Plangebiet „Neureut - Zentrum III" zu einem neuen Wohngebiet (mit den notwendigen Infrastruktureinrichtungen) entwickelt werden.
Überarbeitung des Wettbewerbsergebnisses
Wie im „Rückblick" dargestellt, wurde 2017/2018 ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb für den Rahmenplan „Neureut - Zentrum III" durchgeführt. Der aus diesem Wettbewerb hervorgegangene Siegerentwurf des Büros Pesch Partner Architekten und Stadtplaner GmbH (Stuttgart) in Arbeitsgemeinschaft mit Büro Helleckes Landschaftsarchitektur (Karlsruhe) wurde anschließend überarbeitet. Bei der Überarbeitung des Wettbewerbsergenisses wurden die von Bürgern, beteiligten Ämtern, Ortschaftsrat und Planungsauschuss vorgebrachten Anregungen geprüft und eingearbeitet. Um dem Spannungsfeld zwischen Bodenknappheit und Bevölkerungswachstum, sowie zwischen Energieeffizienz und Wohlfühlen gerecht zu werden, wurde die im Wettbewerb noch relativ hohe Dichte von ca. 200 Einwohnern pro Hektar in eine vertretbare stadtebauliche Dichte von circa 160 Einwohner pro Hektar angepasst.
Ziele des Stadtebaulichen Rahmenplans
Ziel des Rahmenplans ist es, ein in sich stimmiges, zusammenhängendes, lebendiges und gemischtes Stadtquartier zu schaffen, das den gestiegenen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum berücksichtigt. Dabei soll ein vielfältiges und qualitätvolles Angebot an Wohnbauflächen entwickelt werden, das unterschiedliche Bevölkerungs- und Einkommensgruppen anspricht. Das Konzept knüpft dabei an die bestehenden Strukturen an; der Übergang zu den angrenzenden Bestandsbereichen wird an den unterschiedlichen Stellen sehr differenziert gestaltet.
Ein weiteres wichtiges Ziel – auch im Sinne der Klimaanpassung – ist der Umgang mit den ökologisch wertvollen Landschaftsräumen in Verbindung mit der Entwicklung eines attraktiven Freiraumkonzeptes, das die grüne Prägung und die bestehenden Freiraumverbindungen des Ortes unterstreicht und stärkt, ebenso wie die Umsetzung von energetisch und wasserwirtschaftlich zukunftsweisenden Konzepten, die an den Klimawandel angepasst sind und den Zielen des Klimaschutzes entsprechen.
Darüber hinaus soll ein integriertes, stadtverträgliches Mobilitätskonzept geschaffen werden, das nachhaltiges Verkehrsverhalten fördert (unter anderem Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 durch das neue Gebiet, Carsharing-Stationen, Anbindung an Radverkehrsnetz etc.). Der Umweltverbund soll gestärkt werden, um negative Auswirkungen des Verkehrs zu minimieren, mit dem Ziel eines möglichst autoarmen Quartiers, welches auch den Umgang mit dem ruhenden Verkehr umfasst. Berücksichtigt werden außerdem Wegebeziehungen für alle Verkehrsarten innerhalb des Plangebiets, sowie Anbindungen an die vorhandenen Netze und Verbindungen.
Weiteres Vorgehen / Bebauungsplanverfahren
Die Überarbeitung des Wettbewerbsergebnisses und der daraus entwickelte städtebauliche Rahmenplan wurden im Ortschaftsrat Neureut und im Planungsausschuss vorgestellt und im Juli 2020 vom Gemeinderat so beschlossen.
Auf Grundlage des städtebaulichen Rahmenplans soll für das Gesamtgebiet ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Zur Umsetzung des Planvorhabens ist darüber hinaus die Durchführung eines Bodenordnungsverfahrens erforderlich.
Im Norden der Stadt liegt die ehemals selbstständige Landgemeinde Neureut, die seit der Eingemeindung im Jahre 1975 Teil der Stadt Karlsruhe ist. Öffentliche und private Dienstleistungseinrichtungen machen den Stadtteil zu einem Schwerpunkt im Norden der Stadt (beispielsweise Gymnasium/Realschule oder Hallenbad). Neureut liegt innenstadtnah und ist durch den öffentlichen Personennahverkehr (S1, S11 und geplante Verlängerung Tramlinie 3) gut erschlossen.
Neureut kann auf eine kontinuierliche Entwicklung der Infrastruktur und Einwohnerzahl zurückblicken. Heute leben hier mehr als 18.200 Menschen.
Der angespannte Wohnungsmarkt in Karlsruhe, insbesondere was die Verfügbarkeit von Wohnraum für einkommensschwache Personengruppen angeht, wird sich ohne Bautätigkeiten in der Zukunft weiter verschärfen. Aller Voraussicht nach werden Innenentwicklung (Schließung von Baulücken) und die laufenden Planungsgebiete (beispielsweise Zukunft Nord) den Bedarf an neuem Wohnraum nicht decken können.
Erarbeitung eines Rahmenplans
Der Bereich zwischen Neureut, Neureut-Heide und der Nordweststadt ist einer der Bereiche in Karlsruhe, der das größte Potenzial für neue Wohnbebauung aufweist. Um Möglichkeiten und Problematiken auszuloten, wurde ein Rahmenplan erarbeitet. Dieser soll die inhaltliche Grundlage für einen folgenden Bebauungsplan bilden. Für die Erstellung des Rahmenplanes wurde Ende des Jahres 2017 ein städtebaulicher Realisierungswettbewerb ausgelobt, über dessen Ergebnis am 13. April 2018 entschieden wurde. Der Siegerentwurf stellt die Grundlage für den anschließenden Rahmenplan dar. Parallel zum Wettbewerb wurde mit Hilfe eines breit angelegten Beteiligungsprozesses die interessierte Öffentlichkeit in das Vorhaben eingebunden.
Das Räumliches Leitbild Karlsruhe, das – ebenfalls in einem Beteiligungsverfahren – mit mehreren Stadtplanungsbüros in den Jahren 2014 bis 2016 ausgearbeitet wurde, zeigt für diesen Raum bereits Entwicklungsmöglichkeiten auf, welche im Rahmenplan Neureut nun deutlich konkretisiert werden: Welche Art von Bebauung ist die Richtige? Wie sollen die neuen Gebiete erschlossen werden? Welche Bevölkerungsdichte ist angemessen und trotzdem hoch genug um den Bedarf zu decken?
Diese und viele weitere Fragen wurden im Beteiligungsverfahren gemeinsam mit Anwohnenden, Betroffenen und der interessierten Öffentlichkeit beantwortet.
Die Nordweststadt verfügt über großzügige Straßen- und Freiräume vor allem zwischen den größeren Geschosswohnungsbauten. Hier liegen die größten Potenziale für eine behutsame Innenentwicklung unter Berücksichtigung der jeweiligen Typologie.
Die Nordweststadt befindet sich westlich des Naturschutzgebiets „Alter Flugplatz Karlsruhe“. Der gesamte Stadtteil hat eine Größe von etwa 376 Hektar und circa 11.600 Einwohnerinnen und Einwohner. Die Nordweststadt ist ein relativ junger Stadtteil und wurde erst Mitte der 70er Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts auf Bereichen gebildet, die zuvor zur Weststadt oder zu Mühlburg gehörten und die durch ältere Bebauung geprägt sind. Sieben „Gründungssiedlungen“ stellen den Anfang der Wohnbebauung der Nordweststadt dar. Der überwiegende Teil der Wohnbebauung entstand nach dem Zweiten Weltkrieg. Es sind daher sehr unterschiedliche Wohnungsbautypologien vorhanden: Einzel- und Doppelhausbebauung, Reihen- und Kettenhäuser, Geschosswohnungsbau aus verschiedenen Jahrzehnten und mit unterschiedlichen Höhen, zum Beispiel Siemensstadt, 1950er Jahre, zwei bis vier Geschosse; verdichteter Geschosswohnungsbau der 70er Jahre, bis zu Wohnhochhäusern der 70er Jahre.
Neben überwiegend Wohnbebauung sind Nahversorgungsmöglichkeiten und Einrichtungen des Gemeinbedarfs ausreichend vorhanden. Es fehlt jedoch an urbanem Leben und Stadträumen mit Aufenthaltsqualität sowie einer generellen „Mitte“. Vor allem in den Randbereichen befinden sich Gewerbebetriebe
Das Areal Nancy-/Kußmaulstraße ist derzeit der einzige freie Baubereich in der Nordweststadt. Das Grundstück gehört zu großen Teilen dem Land, zu einem kleineren Teil dem Bund und einem privaten Investor. Hier soll aufgrund des hohen Wohnungsbedarfs in Karlsruhe zeitnah Wohnraum geschaffen werden. Für diesen Teilbereich soll – als ein Vertiefungsbereich des Rahmenplanes – in einem ersten Schritt ein Rahmenkonzept entwickeln werden.
Die Nordweststadt verfügt über großzügige Straßen- und Freiräume vor allem zwischen den größeren Geschosswohnungsbauten. Hier liegen die größten Potenziale für eine behutsame Innenentwicklung unter Berücksichtigung der jeweiligen Typologie. Dabei bildet der Baumbestand eine hohe Qualität, der in die Planung einzubeziehen ist. Ein großer Teil der Bebauung ist in energetischer, aber auch in gestalterischer Hinsicht sanierungsbedürftig. Zudem ist die Barrierefreiheit nicht überall vorhanden. Gerade Vorschläge zur Verbesserung der städtebaulichen Struktur und sonstigen Infrastruktur, der Nahversorgung sowie gemeinschaftliche Grün- und Freizeitflächen/Naherholung sollen erarbeitet werden. Zudem ist das vorhandene Erschließungssystem zu analysieren und insbesondere im Hinblick auf die Führung von Individual- und Radverkehr zu optimieren. Das Aufzeigen von Punkten für eine multimodale Verknüpfung sowie von geeigneten Flächen – öffentlich und privat – für den ruhenden Verkehr sind weitere Ziele des Rahmenplans.
Mit der Bearbeitung des Rahmenplanes Nordweststadt wurde das Planungsbüro MESS (Kaiserslautern/Mannheim) beauftragt, welches über die Sommermonate 2016 hinweg mit einer umfassenden städtebaulichen Analyse in den Prozess gestartet ist.
Die Nordweststadt ist ein relativ junger Stadtteil, der erst Mitte der 70er Jahre gebildet wurde. Sieben „Gründungssiedlungen“ stellten damals den Anfang der Wohnbebauung der Nordweststadt dar. Dementsprechend sind heute sehr unterschiedliche Wohnungsbautypologien vorhanden, die durch sehr großzügige Straßen- und Freiräume verbunden sind. Aufgabe des anstehenden Rahmenplanprozesses ist es, die über Jahrzehnte entstandenen Problemlagen und Besonderheiten der Nordweststadt zu ermitteln und entsprechende Potenziale aufzuzeigen. Gerade in Zeiten knappen Wohnraums gilt es Möglichkeiten einer qualifizierten Innenentwicklung auszuloten, um in angemessenem Umfang – auch im Bestand – neuen Wohnraum schaffen zu können. Weitere planerischer Schwerpunkte sind die Untersuchung der verkehrlichen Situation, die infrastrukturelle Ausstattung, Nahversorgung sowie die Qualifizierung von Grün- und Freizeitflächen.
Für die Erarbeitung des Rahmenplans wurde das Planungsbüro MESS beauftragt, welches im Laufe der Sommermonate mit einer ausführlichen Analyse des Stadtteils in den Planungsprozess gestartet ist. Nun gilt es diese ersten Eindrücke und Analyseergebnisse mit den Bürgerinnen und Bürgern rückzukoppeln und deren Ideen und Anregungen für die nun anschließende Planungsphase abzufragen.
Am 29. September 2016 zeigte Bürgermeister Obert in einer öffentlichen Auftaktveranstaltung gemeinsam mit dem Stadtplanungsamt und dem Planungsbüro MESS unter der Moderation von Herrn Kron (Büro suedlicht, Freiburg) den Prozess zur Einbindung der Öffentlichkeit sowie die Möglichkeiten der Beteiligung am Verfahren auf.
Zur Information der interessierten Öffentlichkeit hat das Stadtplanungsamt zwei geführte Stadtteilspaziergänge angeboten. Am 12. Oktober 2016 führte die Route durch den Nordteil des Gebiets und am 19. Oktober 2016 ging die Tour vom Heinrich-Köhler-Platz durch den Südteil des Rahmenplangebiets.
Städtebauliche Rahmenpläne sind ein informelles Planungsinstrument, um Entwicklungspotenziale eines Stadtteils auszuloten und Perspektiven für dessen weitere Nutzung und Gestaltung darzustellen. Ein Rahmenplan verfolgt dabei den Blick für die Gesamtheit des Stadtteils inklusive deren Entwicklungs- und Planungsmöglichkeiten und ist damit weniger detailliert als beispielsweise ein Bebauungsplan. Sie dienen in erster Linie dazu, die mittelfristigen Ziele der Stadtteilentwicklung zu formulieren und dies auch im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürger zu diskutieren.
a) Bebauungsplan
Bebauungspläne sind ein formelles Planungsinstrument und regeln die Bebaubarkeit von Teilgebieten der Stadt. In einem Bebauungsplan werden konkrete und allgemein verbindliche Festsetzungen zur Art (was darf gebaut werden) sowie zum Maß der baulichen Nutzung (in welchem Umfang darf gebaut werden) getroffen. Darüber hinaus treffen Bebauungspläne auch gestalterische und sonstige Vorgaben. Die Aufstellung von Bebauungsplänen liegt im Ermessen der Gemeinde.
b) Flächennutzungsplan (FNp)
Der FNP ist ein formelles Planungsinstrument und legt flächendeckend die Art der jeweiligen Bodennutzung fest. Er zeigt, wo Gewerbe, Wohnen oder andere Nutzungen zulässig sind und bildet die Grundlage für die Aufstellung von Bebauungsplänen.
Da der Rahmenplan nicht die Verbindlichkeit von Bebauungsplänen und Flächennutzungsplänen besitzt, eröffnet er die Möglichkeit für Anpassungen an die sich ständig weiter entwickelnden Planungs- und Durchführungsbedingungen. Außerdem dient er dazu, den Planungsprozess für die Bürgerinnen und Bürger transparenter zu machen.
Ziel ist es, die Besonderheiten der Nordweststadt und die zum Teil über Jahrzehnte entstandenen Problemlagen zu ermitteln und entsprechende Potenziale aufzuzeigen. Die Rahmenplanung für die Nordweststadt zielt unter anderm darauf ab, in Zeiten knappen Wohnraums in der wachsenden Stadt Karlsruhe Möglichkeiten einer qualifizierten Innenentwicklung bei gleichzeitiger Qualifizierung der Freiräume auszuloten. So gilt es in angemessenem Umfang neuen Wohnraum zu schaffen und dabei den ganzen Stadtteil mit all seinen Funktionen im Blick zu haben.
Das Areal Nancy-/Kußmaulstraße ist derzeit der einzige freie Baubereich in der Nordweststadt. Das Grundstück gehört zu großen Teilen dem Land, zu einem kleineren Teil dem Bund und einem privaten Investor. Hier soll aufgrund des hohen Wohnungsbedarfs in Karlsruhe zeitnah Wohnraum geschaffen werden. Für diesen Teilbereich soll als ein Vertiefungsbereich des Rahmenplanes in einem ersten Schritt ein Rahmenkonzept entwickeln werden.
Die Nordweststadt verfügt über großzügige Straßen- und Freiräume vor allem zwischen den größeren Geschosswohnungsbauten. Hier liegen die größten Potenziale für eine behutsame Innenentwicklung unter Berücksichtigung der jeweiligen Typologie. Dabei bildet der Baumbestand eine hohe Qualität, der in die Planung einzubeziehen ist. Ein großer Teil der Bebauung ist in energetischer, aber auch in gestalterischer Hinsicht sanierungsbedürftig. Zudem ist die Barrierefreiheit nicht überall vorhanden. Gerade Vorschläge zur Verbesserung der städtebaulichen Struktur und sonstigen Infrastruktur, der Nahversorgung sowie gemeinschaftliche Grün- und Freizeitflächen/Naherholung sollen erarbeitet werden. Zudem ist das vorhandene Erschließungssystem zu analysieren und insbesondere im Hinblick auf die Führung von Individual- und Radverkehr zu optimieren. Das Aufzeigen von Punkten für eine multimodale Verknüpfung sowie von geeigneten Flächen - öffentlich und privat - für den ruhenden Verkehr sind weitere Ziele des Rahmenplans.
Der Gemeinderat der Stadt Karlsruhe (siehe Frage 8).
Um die Durchführung der Rahmenplanung für die Bürgerinnen und Bürger transparenter zu gestalten und ihre Expertise mit einzubeziehen, sind innerhalb des Planungsprozesses mehrere Beteiligungsschritte vorgesehen.
Die Konzeption und Moderation der öffentlichen Veranstaltungen übernahm das externe Moderations-Büro suedlicht aus Freiburg.
Mit Beschluss des Gemeinderats.
Siehe Frage 5.
Grundsätzlich richtet sich der Rahmenplanprozesse nach den aktuellsten Gemeinderatsbeschlüssen zu bestimmten Themen. Auch bei der Wilhelm-Hausenstein-Allee ist der geltende Gemeinderatsbeschluss zur Aufhebung der ursprünglich vorgesehenen Durchbindung der Straßentrasse Grundlage für weitere Planungsüberlegungen im Rahmenplanprozess.
Das Areal Nancy-/Kußmaulstraße ist derzeit der einzige freie Baubereich in der Nordweststadt. Das Grundstück gehört zu großen Teilen dem Land, zu einem kleineren Teil dem Bund und einem privaten Investor. Hier soll aufgrund des hohen Wohnungsbedarfs in Karlsruhe zeitnah Wohnraum geschaffen werden. Für diesen Teilbereich soll als ein Vertiefungsbereich des Rahmenplanes in einem ersten Schritt ein Rahmenkonzept entwickelt werden. In der Planungswerkstatt am 19. Januar 2017 wurden zu dieser „räumlichen Lupe“ Modelle vorgestellt und mit der Bürgerschaft diskutiert.
Vision und städtebauliche Perspektive für eine zukunftsfähige innerstädtische Gewerbenutzung. Mit einer dreifachen Innenentwicklung durch das Angebot für zusätzliche Bebauung zum Beispiel in die Höhe, bei gleichzeitiger Entsiegelung und einem deutlich verbesserten Angebot insbesondere für aktive Mobilität will die Stadt den Anforderungen an ein modernes Gewerbegebiet gerecht werden.
Das Gewerbegebiet Grünwinkel ist Gegenstand des Forschungsprojekts REGEKO (Ressourcenoptimiertes Gewerbeflächenmanagement durch Kooperation). Auf den im Rahmen dieses Projekts erarbeiteten Masterplan aufbauend soll die langfristige städtebauliche Entwicklung mit dem hier vorliegenden städtebaulichen Rahmenplan vertieft werden.
Im Rahmen des Forschungsprojekts REGEKO ist das Gewerbequartier Grünwinkel Modellquartier für flächensparendes, innovatives und ressourcenoptimiertes Wirtschaften. Dazu haben sich die Wirtschaftsförderung und das Stadtplanungsamt der Stadt Karlsruhe sowie die Karlsruher Fächer GmbH zusammengetan und Forschungsmittel des Landes Baden-Württemberg und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit erhalten.
Der städtebauliche Rahmenplan entwickelt eine Vision einer zukunftsfähigen innerstädtischen Gewerbenutzung und zeigt daraus abgeleitete städtebauliche Perspektiven auf. Darüber hinaus werden Handlungsmöglichkeiten im Sinne einer strategischen und stufenweisen Entwicklung ausgelotet.
Der hier vorliegende städtebauliche Rahmenplan wurde aufbauend auf den im Projekt REGEKO erstellten Masterplan erarbeitet. Im Zuge der Erarbeitung wurden in mehreren Beteiligungsveranstaltungen unter Einbezug von Grundstückseigentümern und -eigentümerinnen sowie der Öffentlichkeit Zwischenergebnisse vorgestellt und diskutiert. Anregungen aus den Veranstaltungen wurden in die Bearbeitung aufgenommen.
Der Rahmenplan dient als Grundlage für die langfristige und zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Gewerbegebiets. Er beinhaltet die Vision eines dichten und multifunktionalen Gewerbegebiets welches eng mit den Nachbarquartieren verknüpft ist, eine hohe Aufenthaltsqualität bietet und auf umweltfreundliche Verkehre optimiert ist.
Hauptbestandteile des Rahmenplans sind vier unterschiedliche Strukturbereiche, die sich in Körnung, Dichte und Nutzung unterscheiden und jeweils über das heutige Baurecht hinausgehen. In der Folge sind dahin gehend Anpassungen erforderlich.
Im Ergebnis entsteht ein Gebiet mit einer höheren Dichte und gleichzeitigen Verbesserungen in der Qualität der öffentlichen Räume, einer geringeren Flächenversiegelung und einer Optimierung des Erschließungs- und Freiflächensystems. Kern der infrastrukturellen Optimierung ist der Umbau zu einem System aus Erschließungsringen und einer verbesserten An- und Durchbindung für den Rad- und Fußverkehr. Der Haltepunkt Karlsruhe West wird zu einem mulitmodalen Mobilitätsknoten erweitert.
Neben Aussagen zur städte- baulichen Struktur trifft der Rahmenplan auch Aussagen zu wichtigen städtebaulichen Setzungen wie Hochpunkten und räumlichen Kanten sowie der angestrebten Nutzungszusammensetzung und Verteilung.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen werden in Vertiefungen konkretisiert und hinsichtlich Umsetzungshorizont und Aufwand bewertet.
Südlich des Westbahnhofes, entlang der Grünwinkler Brücke und in direkter Nachbarschaft der Brücke werden große Potenziale für eine Weiterentwicklung des Gewerbegebiets Grünwinkel gesehen. Das Projekt WestBahnHUB soll als Impuls und Motor für die Aufwertung dienen und hat daher zum Ziel, einen attraktiven Ort mit Vorbild-Charakter für eine gewerbliche Entwicklung entstehen zu lassen.
Ein gewerblicher Hochpunkt und ein attraktiver öffentlicher Vorplatz sollen zukünftig Ankunftspunkt für die Bahnpendelnden und Eingang in das Quartier darstellen. Der Vorplatz soll in das Gewerbegebiet Grünwinkel weiterleiten und eine attraktive Verbindung zur Alten Tabakfabrik ausbilden.
Am 7. Februar wurden vier Entwürfe von Planungsbüroteams, die Pläne für die Realisierung der Ziele ausgearbeitet haben, einem Expertengremium vorgestellt. Der Entwurf der beiden Büros Studio Vulkan und Pool Architekten aus Zürich bekam die Empfehlung des Expertengremiums als Grundlage für ein Freiraumentwicklungskonzept. Dieses wird die Grundlage für einzelne Realisierungsschritte. Erste Maßnahmen werden derzeit bereits angegangen oder sind sogar schon umgesetzt.
Die Alte Tabakfabrik soll zu einem Ort für Nutzungen werden, für die es sonst nur noch wenige freie Flächen in der Stadt gibt: Handwerk, Kreativwirtschaft, kleinteiliges produzierendes Gewerbe, Dienstleistungen aus den Bereichen Forschung und Wissenschaft sowie Kultur.
In einer städtebaulichen Planungswerkstatt wurden im Januar 2023 die Ergebnisse der vorausgegangenen Leitbildwerkstatt konkretisiert. Vier Büros (berchtoldkrass space&options (Karlsruhe), BeL Sozietät für Architektur (Köln), Salewski Nater Kretz (Zürich), Studio Vulkan Landschaftsarchitektur (Zürich)) arbeiteten gemeinsam unter Moderation von Prof. Martina Baum (Studio Urbane Strategien Stuttgart) an zwei Tagen vor Ort zu den Themen innere und äußere Erschließung, Wege, Plätze und Übergänge ins Quartier und die Nachbarschaft, Umgang mit Freiflächen und Gebäudebestand, Setzung und Organisation der Leitbildideen in einen räumlichen Kontext und Definition von Klimaschutz
und Klimaanpassungsmaßnahmen für Gebäude und Freiräume.
Dem Erhalt des baulichen Bestands, der eine identitätsstiftende Ausprägung hat, wurde von allen Teilnehmenden hohe Priorität eingeräumt. Das Areal soll als Gesamtensemble betrachtet und behutsam entwickelt werden. Es soll sich zum Westbahnhof öffnen, der Zugang zum Gelände soll dabei niedrigschwellig sein und einladend wirken. Die auf dem Areal bereits vorhandene Grünstruktur soll bewahrt und einer höheren Qualität beigeführt werden, die urbane Flora und Fauna sollen ihren Platz auf dem Areal behalten, Biodiversität gefördert werden.
Die Ergebnisse der städtebaulichen Planungswerkstatt werden nun in ein städtebauliches Entwicklungskonzept übersetzt.
Die Potenziale im Bereich der Waldstadt-Waldlage sollen herausgestellt werden.
Die Waldstadt wurde ab dem Jahr 1957 als Modellstadt nach den Plänen von Professor Selg entwickelt, der sich in einem städtebaulichen Wettbewerb durchsetzt. Mit der Wald- und Feldlage sowie dem Europaviertel entstand der heutige Stadtteil in drei Etappen.
Viele Wohnquartiere der 1950er und 1960er Jahre können heute als Spiegelbild einer ausgeprägten Zuversicht in die weitere Entwicklung der gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen betrachtet werden. Wirtschaftlicher Aufschwung und technischer Fortschritt wurden damals als Motoren und Säulen der zukünftigen Entwicklung betrachtet und neue Quartiere als bauliches Fundament für den wachsenden Wohlstand und die moderne Überwindung historisch-sozialer Ungleichheit angesehen.
Die einst nach dem städtebaulichen Leitbild dieser Zeit, der aufgelockerten, gegliederten und autogerechten Stadt, entstandenen Quartiere stehen heute den Planungsgrundsätzen der nachhaltigen Stadtentwicklung gegenüber, die die Dichte, kompakte nutzungsgemischte und energieeffiziente Stadt vertreten.
In der Praxis treffen heute die drängenden Megathemen der Gegenwart und Zukunft – demografischer Wandel und energetische Erneuerung – in besonderer Weise aufeinander.
Wie kann es gelingen, diesen Stadtteil der Nachkriegsmoderne fit für den demographischen Wandel und zukünftige Anforderungen zu machen? Gerade der Nachkriegsbau hat in den letzten Jahrzehnten eine wechselvolle Entwicklung genommen. Während das Quartier unter den Bedingungen des Wohnungsmangel und knapper Ressourcen entstanden ist und als Zeichen des Aufschwungs sowie eines besseren Lebens verstanden wurden, findet man heute zunehmen strukturelle Mängel.
Dennoch ist die große städtebauliche und soziale Bedeutung unumstritten. Die Bestände müssen an die veränderte Nachfrage angepasst werden. Soziale, ökonomische, bauliche und räumliche Handlungsfelder überlagern sich in komplexer Weise.
In diesem Zusammenhang wurde ein städtebaulicher Rahmenplan erarbeitet, der die Potenziale der Waldstadt-Waldlage herausstellt. Das Wohngebiet Waldstadt-Waldlage ist geprägt durch eine offene Bebauung, überwiegend Zeilenbauten auf meist großen Grundstücken mit geringer Ausnutzung. Der städtebauliche Rahmenplan soll bei der qualifizierten Steuerung der künftigen Entwicklung in der Waldstadt-Waldlage als Grundlage fungieren.
Mit der Bearbeitung des städtebaulichen Rahmenplanes war das Planungsbüro Pesch Partner a/s (Stuttgart) beauftragt, welches eine Kooperation mit dem hiesigen Landschaftsarchitekten Stefan Helleckes eingegangen ist.
Anfang Juli 2014 hatte die Stadt gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern diskutiert, welcher Handlungsbedarf für die Waldstadt gesehen wird. Die Anregungen aus dem Workshop hat die Stadt in den Entwurf des Rahmenplans Waldstadt-Waldlage einfließen lassen. Den stellte die Stadt am 15. Oktober vor.
Bürgermeister Michael Obert führte nach der Begrüßung kurz in das Thema ein, ehe Philip Schmal vom beauftragten Büro Pesch Partner a/s und Stefan Helleckes vom Kooperationsbüro Hellekes Landschaftsarchitektur für Details zur Verfügung standen. Fragen beantworteten Heike Dederer und Viola Steinmetz vom Stadtplanungsamt.
Am 5. Juli 2014 fand ein Planungsworkshop statt, bei dem gemeinsam mit etwa 25 Bürgerinnen und Bürgern über die Ziele der Rahmenplanung diskutiert worden ist. Für das weitere Vorgehen wurden neben den Garagenhöfen und die Quartierszentren mit besonderem Handlungsbedarf auch die Zeilenbauten hervorgehoben.
Der Rahmenplan sowie sich daraus ergebende Bauvorhaben sollen nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB) zertifiziert werden.
Das ehemalige Versorgungszentrum des amerikanischen Militärs im Norden des Planungsgebietes wurde im Mai 2014 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben an einen privaten Investor verkauft. Diesen Verkauf nimmt die Stadt zum Anlass, für das gesamte Gebiet östlich des Alten Flugplatzes von der New-York-Straße bis zur Lilienthalstraße einen Rahmenplan zu erarbeiten. Dieser wird die inhaltliche Grundlage für den Bebauungsplan bilden.
Für die Erstellung des Rahmenplanes wurde ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt, der den gestalterischen Rahmen für die Entwicklung setzen soll. Hierzu wurde eine fachkundige Jury berufen, der ein Begleitgremium – bestehend aus Vertretungen der Politik, von Institutionen (beispielsweise Industrie- und Handelskammer, Architektenkammer) sowie der Bürgervereine Nordstadt und Neureut-Heide – beratend zur Seite stand. Parallel zum Wettbewerb fanden und finden während des gesamten Prozesses immer wieder Workshops und Informationsveranstaltungen für die interessierte Öffentlichkeit statt.
Das neue Quartier soll möglichst zukunftssicher und enkeltauglich sein. Um diese Ziele zu sichern ist der Rahmenplan nach den nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. zertifiziert wurden. Dabei wurde mit dem Platin-Zertifikat die bestmögliche Auszeichnung erreicht.
Innerhalb der verbindlichen Bauleitplanung wird es unter anderem darum gehen, die im Rahmenplane formulierten Ziele für das Gebiet umzusetzen. Berücksichtigt werden hierbei beispielsweise die Veränderung des Stadtteilklimas, Artenvielfalt und Vernetzung, aber auch soziale und funktionale Vielfalt.
Auf den neuesten Stand konnten sich alle Interessierten am 21. April bringen. Bürgermeister Michael Obert und Professorin Dr. Anke Karmann-Woessner, Leiterin des Stadtplanungsamts, informierten ab 18 Uhr im NCO-Club, Delawarestraße 21. Dabei stellte das Planungsteam den Rahmenplan Zukunft Nord vor, der dann im Anschluss daran mit den Bürgerinnern und Bürgern der Nordstadt diskutiert wurde.
Die Öffentlichkeit wurde hier nochmals in den Prozess eingebunden und konnte an Thementischen Aspekte des Rahmenplanes diskutieren.
Das Rückfragengespräch für die Wettbewerbsteilnehmenden im NCO-Club fan am 14 April 2015 statt. An diesem Termin sollten sowohl formelle, als auch inhaltliche Rückfragen der teilnehmenden Arbeitsgemeinschaften geklärt werden. Zu dieser Veranstaltung waren alle interessierten Bürgerinnen und Bürger als Zuhörende eingeladen.
Nach einer ersten öffentlichen Informationsveranstaltung im Juli wurden in einem Planungsworkshop die Schwerpunkte und Ziele des Projekts mit den Bürgerinnen und Bürgern erörtert und diskutiert. Die Ergebnisse des Planungsworkshops fließen in die Aufgabenstellung des Wettbewerbs und später in den Rahmenplan ein.
In einer Informationsveranstaltung am 16. Juli 2014 wurde der Öffentlichkeit das Projekt Rahmenplan Zukunft Nord vorgestellt. Thema war die Zielsetzung für das Grundstück auf dem ehemaligen C-Areal.
Diese Rahmenplanung soll künftig als tragfähige, abgestimmte Basis für weitere planerische Schritte wie die für Teilbereiche vorgesehene Architekturwettbewerbe und für die notwendigen Bebauungsplanverfahren dienen.
Das Areal der ehemaligen Artilleriekaserne wird seit geraumer Zeit zivil genutzt. Als Vorhaltefläche für die benachbarten Nutzungen des städtischen Klinikums sowie der Bundesanstalt für Wasserbau war diese wertvolle Fläche auch aufgrund ihrer etwas verborgenen aber integrierten Lage bisher in ihrer strukturellen Entwicklung eingeschränkt, und befand sich in einer Art „Dornröschenschlaf“.
Seit 2009 steht jedoch fest, dass Teilbereiche im Areal zwischen Kußmaul-, Moltke- und Hertzstraße künftig nicht mehr als Erweiterungsflächen benötigt werden. Deshalb setzte ein neues Nachdenken über sinnvolle Nutzungsarten unter Einbeziehung der verschiedenen unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden und Freiflächen der ehemaligen Artilleriekaserne ein. Für das bisher vor allem gewerblich sowie durch Klinik-, Schul- und Verwaltungseinrichtungen genutzte Plangebiet wird künftig auch das Thema Wohnen verstärkt an Bedeutung gewinnen.
Mit dem Verkauf zweier Grundstücke westlich der Kußmaulstraße an einen privaten Investor, und dessen Bestrebungen das Gelände bevorzugt für Wohnzwecke zu nutzen, entstand die Notwendigkeit sich generell mit dem Gesamtareal zu befassen, und hierfür ein entsprechendes Gesamtkonzept in Form eines Rahmenplans zu entwickeln, der Grundlage für künftige Vorhaben in diesem Bereich sein soll.
Für die Höhenstadtteile Hohenwettersbach, Stupferich, Wettersbach sowie für Wolfartsweier und den zu Durlach gehörenden Bergwald wird ein gemeinsamer städtebaulicher Rahmenplan entwickelt.
Für die Höhenstadtteile Hohenwettersbach, Stupferich und Wettersbach sowie für Wolfartsweier und den zu Durlach gehörenden Bergwald wird ein gemeinsamer städtebaulicher Rahmenplan entwickelt. Dieser Rahmenplan soll der Kommunalpolitik und den Bürgerinnen und Bürgern Entscheidungshilfen bei künftigen Vorhaben in den einzelnen Stadtteilen geben, etwa bei der Ausweisung von Sanierungsgebieten oder bei der Aufstellung von neuen Bebauungsplänen.
Der Rahmenplan entsteht in einem so genannten dialogischen Prozess mit den Ortschaftsräten der Stadtteile, dem Vorstand der Bürgergemeinschaft Bergwald sowie den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort. Mit der Moderation dieses Prozesses haben Stadt und Verantwortliche für die Stadtteile das externe Planungsbüro Sippel beauftragt. Zum Auftakt des dialogischen Prozesses arbeiteten beteiligte Ortschaftsräte und die Bürgergemeinschaft Bergwald auf einer gemeinsamen Sitzung im Juli 2012 Stärken und Potenziale etwa in Wohnqualität und Infrastruktur heraus. Im September 2012 folgten öffentliche Streifzüge durch die einzelnen Stadtteile teils zu Fuß teils mit dem Fahrrad.
Nach dem übergreifenden Blick auf die gesamten Höhenstadtteile folgte im Oktober 2012 der genaue Blick auf die einzelnen Stadtteile. Im Rahmen der öffentlichen ortspezifischen Workshops wurden, bezogen auf die einzelnen Stadtteile, Diskussionen zu Stärken und Schwächen sowie zu wichtigen Handlungsthemen und möglichen Projekten bzw. Maßnahmen geführt.
Danach begann das Planungsbüro Sippel mit der eigentlichen Erarbeitung des Rahmenplanes und Erstellung der so genannten Lupen. Das sind Teilbereiche in jedem Stadtteil, die vertieft betracht werden. Mit verwaltungsinternen Projektgruppen und einer gemeinsamen Ortschaftsratsitzung im April 2013 wurden die Zwischenergebnisse mit der Verwaltung und der Politik rückgekoppelt.
Im Oktober 2013 wurde in einer gemeinsamen öffentlichen Veranstaltung aller Höhenstadtteile der Zwischenstand der Konzeption des Rahmenplans allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorstellt und nochmals Rückmeldungen einholt.
2014 wurden die Ergebnisse des Planungsprozesses und der Rahmenplan in einem gemeinsamen Ortschaftsrat und anschließend im Planungsausschuss vorgestellt.
Der Festplatz in Rüppurr und das Sportgelände nördlich der Straße „Am Rüppurrer Schloss“ in Weiherfeld-Dammerstock (ehemals Alemannia) befinden sich im Eigentum der Stadt Karlsruhe. Unter bestimmten Bedingungen könnten beide Flächen einer baulichen Nutzung zugeführt werden. Aufgrund ihrer besonderen Lage- und Verkehrsgunst stellen die städtischen Grundstücke ein großes Potenzial für die Innenentwicklung dar. Sie bieten die Chance, nicht nur Wohnraum, sondern auch sonstige dringend benötigte Nutzungen zu realisieren.
Um die Nutzungspotenziale auszuloten, beauftragte die Stadtverwaltung in enger Abstimmung mit den jeweiligen Bürgervereinen im Jahr 2019 das Planungsbüro MESS (Kaiserslautern) mit der Erarbeitung von städtebaulichen Studien für die beiden Flächen. Neben Wohnungen sollten die Schaffung von Pflegeplätzen und Wohnangeboten für Senior*innen sowie ein geeigneter Standort für einen Lebensmittelnahversorger untersucht werden. Darüber hinaus sollte auf beiden Flächen die Unterbringung einer Kindertagesstätte geprüft werden.
Ziel der städtebaulichen Studien war es, zu untersuchen, an welchen Standorten sich am besten welche Nutzungen in welcher Dichte realisieren lassen. Da ein großes öffentliches Interesse an der Bebauung der Flächen und Verortung der Nutzungen besteht, wurde die Öffentlichkeit an der Entwicklung der Szenarien beteiligt. Zudem richtete die Stadtverwaltung eine Lenkungsgruppe ein, an der neben verschiedenen Ämtern auch Vertretungen der örtlichen Bürgervereine teilnahmen. Als Auftakt fand im November 2019 ein Stadtteilspaziergang statt, um direkt vor Ort Fragen und Themen zu besprechen. Diese wurden in einem Protokoll zusammengefasst und flossen in die weitere Bearbeitung ein.
Im Juli 2020 erfolgte eine Zwischenpräsentation im Rahmen einer pandemiebedingten Hybridveranstaltung. Dabei wurden jeweils drei Entwicklungsszenarien für den Festplatz und das Sportgelände „Am Rüppurrer Schloss“ vorgestellt und mit der Öffentlichkeit diskutiert. Die Ergebnisse wurden in einem Protokoll dokumentiert und veröffentlicht.
Die Anregungen aus der Beteiligung wurden anschließend in die Entwürfe eingearbeitet, die sich im Bereich des Festplatzes auf ein verändertes Szenario „Anger“ und im Bereich der Sportflächen auf zwei Szenarien konzentrierten. Die Änderungen wurden Anfang 2021 nochmals mit den städtischen Ämtern abgestimmt und anschließend die städtebaulichen Studien final überarbeitet.
Die Ergebnisse der Beauftragung wurden dem Planungsausschuss in der Sitzung am 16. September 2021 vorgestellt. Da pandemiebedingt auf eine öffentliche Abschlussveranstaltung verzichtet wurde, wurden die erarbeiteten städtebaulichen Studien (Stand August 2021) in einer Dokumentation zusammengefasst.
Das favorisierte städtebauliche Konzept für den Festplatz sieht eine Mittelachse in Form eines Angers vor, der im Süden vor dem Roten Haus einen Platz ausbildet. Begrenzt wird der Anger im Westen von einem drei- bis viergeschossigen Gebäuderiegel, an dessen Enden sich Querbauten anschließen. Da es zu diesem Zeitpunkt konkrete Planungen für einen Nahversorger im Süden des Roten Hauses gab, wurde auf dem Festplatz eine Baustruktur entwickelt, in der neben Wohnen ein Drogeriemarkt, eine Kita sowie betreutes Seniorenwohnen untergebracht werden können. Das städtebauliche Konzept zeichnet sich dadurch aus, dass der alte Baumbestand weitgehend erhalten und das denkmalgeschützte Rote Haus gut sichtbar bleibt.
Für die Sportplatzflächen „Am Rüppurrer Schloss“ wurden zwei Varianten erarbeitet. Das Szenario „Punkthäuser“ sieht polygonale Gebäude in unterschiedlicher Höhe vor, die sich um einen zentralen Platz gruppieren. Beim Szenario „Hochpunkt“ umgeben rechtwinkelige, unterschiedlich hohe Gebäude einen Gemeinschaftshof. In beiden Varianten gibt es einen Hochpunkt an unterschiedlichen Standorten, dessen endgültige Geschosszahl in den nächsten Planungsschritten final entschieden werden soll. Ein weiteres Gebäude befindet sich bei beiden Varianten im Süden an der Straße „Am Rüppurrer Schloss“, von der aus auch die Erschließung erfolgt.
Nach Abschluss der städtebaulichen Studien im Sommer 2021 veränderte sich beim Festplatz in Rüppurr eine wichtige Rahmenbedingung, die auch Konsequenzen für den erarbeiteten Entwurf hat. Die Planungen für einen Lebensmittelnahversorger, der auf privaten Grundstücken im Süden des Roten Hauses vorgesehen war, wurden im November 2021 trotz Baugenehmigung aufgegeben und die Flächen an eine Grundstücksentwicklungsgesellschaft veräußert. Die neue Eigentümerin stellte bald darauf ihre Planungsüberlegungen der Stadtverwaltung vor. Auf den Grundstücken soll nicht mehr ein Lebensmittelnahversorger, sondern v.a. Wohnungen und eine Kita entstehen. Geplant ist eine U-förmige Bebauung, die sich zum Roten Haus öffnet. Die Planungen wurden im April 2022 im Gestaltungsbeirat beraten. Eine Bauvoranfrage wurde zwischenzeitlich positiv beschieden. Die neue Vorhabenträgerin ist bereit, die Planungen eng mit der Stadtverwaltung abzustimmen.
Um dem dringenden Wunsch nach einer verbesserten Nahversorgung nachzukommen, werden nun Möglichkeiten geprüft, den Lebensmittelmarkt auf dem Festplatz unterzubringen. Die Ansiedlung einer solchen Nutzung, die große Flächen im Erdgeschoss benötigt, gestaltet sich auf Grund der zahlreichen Restriktionen (z.B. durch die Bäume) als schwierig und wird umfangreiche Überarbeitungen der städtebaulichen Studie erfordern. Um die bebaubare Fläche zu vergrößern, werden die limitierenden Faktoren (z.B. Trafostationen, Bäume) derzeit nochmals untersucht.
Sobald die Voraussetzungen für eine Bebauung vorliegen und weitere Rahmenbedingungen geklärt sind, werden die erforderlichen Gremienbeschlüsse herbeigeführt und die Entwicklung der Flächen vorangetrieben. Ziel ist es, für die Vermarktung beider Flächen eine Strategie zu entwickeln, die gewährleistet, bestmögliche planerische Lösungen zu finden.
Nach Abschluss der städtebaulichen Studien fand eine vertiefte Betrachtung einiger Rahmenbedingungen statt. Dabei ergaben sich auch neue Fragestellungen, die teilweise zu erheblichem Prüfaufwand führten. Darüber wurde der Planungsausschuss in öffentlicher Sitzung am 7. Juli 2022 informiert.
Es erfolgte zum Beispiel eine umfassende rechtliche Aufarbeitung, ob es sich beim Festplatz um eine öffentlich gewidmete Verkehrsfläche handelt. Nachdem aufgrund pandemiebedingter Einschränkungen lange keine belastbare verkehrliche Erhebung möglich war, wurde im Sommer 2022 eine Zählung der Parksituation im Bereich des Festplatzes durchgeführt, deren Ergebnisse in die weiteren Planungsschritte einfließen.
Nach umfangreichen Prüfungen der Rahmenbedingungen hat sich die Verwaltung entschieden, vor der Vermarktung einen Angebotsbebauungsplan für den Festplatz zu erlassen. Mit dem Verfahren wird allerdings erst gestartet, wenn dafür die personellen Kapazitäten vorhanden sind. Da sich die Fläche im Eigentum der Stadt befindet, soll die Qualitätssicherung insbesondere über ein noch festzulegendes Vergabeverfahren erfolgen. Nach Rechtskraft des Bebauungsplans soll die gesamte städtische Fläche an einen oder mehrere Vorhabenträger vermarktet werden, der beziehungsweise die dort einen Lebensmittelnahversorgenden sowie weitere Nutzungen (unter anderem Wohnen) realisieren.
Der Planungsausschuss wurde am 14. September 2023 in öffentlicher Sitzung über den Sachstand informiert und hat die vorgeschlagene Vorgehensweise der Verwaltung befürwortet.
Die Bebauung des Sportgeländes „Am Rüppurrer Schloss“ hängt von der Verlagerung der derzeit vorhandenen Sportplätze an den Brunnenstückweg ab. Für die Erweiterung der dortigen Sportplatzflächen ist die Schaffung neuen Planrechts in Form eines Bebauungsplanes erforderlich. Aufgrund der komplexen Rahmenbedingungen am Standort Brunnenstückweg kann die gewünschte Sportstättenverlagerung zeitlich noch nicht eingegrenzt werden. Das für eine Wohnbebauung erforderliche Bebauungsplanverfahren für das Sportplatzareal „Am Rüppurrer Schloss“ wird deshalb erst aktiv vorangetrieben, wenn am Brunnenstückweg Planungssicherheit besteht.