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Zoo Karlsruhe: Elefantenkuh Saida hat sich gut eingewöhnt

Bisher keine große Annäherung zu Mitbewohnerin Jenny

Das Tierpflegerteam aus dem Dickhäuterhaus trainiert mit Saida (links) und Jenny auf der Außenanlage. Dabei sind beide Elefanten durch ein Stahltor getrennt. © Stadt Karlsruhe /Zoologischer Stadtgarten (Timo Deible)

Vor mehr als acht Monaten ist Elefantenkuh Saida aus dem Zoo Leipzig nach Karlsruhe umgezogen. In der Altersresidenz für Asiatische Elefanten hat sie sich seither gut eingewöhnt. Lediglich mit ihrer Mitbewohnerin Jenny versteht sich die 4,6 Tonnen schwere Elefentenkuh noch nicht so gut.

"Saida ist ein klasse Elefant, sehr intelligent und uns Menschen gegenüber immer freundlich", erläutert Revierleiterin Madeleine Häfner. Allerdings galt das 49 Jahre alte Tier schon immer als recht dominant und schwierig in ihrem Sozialverhalten gegenüber anderen Elefanten. Ähnlich ist es bei Jenny, auch sie mag andere Elefanten nicht unbedingt.

Viele Trainingseinheiten zur Eingewöhnung

"Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger haben in den vergangenen Monaten viel mit Jenny und Saida trainiert, um sie besser aneinander zu gewöhnen", berichtet Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt: "Die Tiere wurden an den großen Gittertoren belohnt, wenn sie über die Tore hinweg ein entspanntes Verhalten gegenüber dem anderen Elefanten gezeigt haben."

Allerdings habe es bislang nur einen kleinen Trainingserfolg gegeben. Auch das Rüsseln über die Tore hinweg, was von vielen Zoogästen als ein Schmusen interpretiert worden ist, sei mehr ein Kräftemessen zwischen der 2,93 Meter großen Saida und der nur zehn Zentimeter kleineren und zehn Jahre jüngeren Jenny, sagt Häfner.

Dominanzgerangel kann gefährlich werden

"Es ist uns schon vor dem Umzug Saidas nach Karlsruhe klar gewesen, dass eine Vergesellschaftung beider Tiere gemeinsam auf der Anlage nicht einfach werden würde", erklärt der Zoo-Chef. Baulich ist der Zoo Karlsruhe mit seiner Altersresidenz auch auf diesen Fall eingerichtet. Über die Tore hinweg können beide Elefanten Kontakt aufnehmen, sind also nicht isoliert, dennoch voreinander geschützt, da sich Elefanten in einem Dominanzgerangel auch gegenseitig gefährlich werden können.

Es wird dennoch mit beiden Elefanten weiter trainiert, positive Begegnungen der Tiere an den Toren belohnt. Sollten die Voraussetzungen bei den Tieren gut sein, könne auch kurzfristig entschieden werden, sie doch zusammen zu lassen. Das sei dann zwar mit einem gewissen Risiko verbunden, allerdings wisse man bei keiner Zusammenführung im Vorfeld, ob es klappe, so Reinschmidt.

Als Altersesidenz für Elefanten auf komplizierte Fälle vorbereitet

"Als wir die Altersresidenz geplant haben, wussten wir immer, dass es solche komplizierten Fälle geben kann, um die wir uns aber auch ganz gezielt kümmern wollen", betont der Zoodirektor. Für solche Individuen gibt es in den sonst üblichen Herdenhaltungen keine Möglichkeit der Unterbringung.

Mit der Altersresidenz für Asiatische Elefantenkühe wurde im Masterplan des Zoologischen Stadtgartens Karlsruhe ein besonderes Tierschutzprojekt verankert. Es ist das erste Projekt seiner Art in Europa. Es können neben Zooelefanten auch Zirkuselefanten aufgenommen werden.

Die Anlage ist speziell auf die Bedürfnisse älterer Tiere ausgerichtet. So besteht in der Innenanlage die Möglichkeit, dass sich Tiere, die nicht mehr abliegen können, an großen Stämmen Kopf oder Po auflegen und sich somit beim Schlafen im Stehen besser entspannen können. Auch ist eine Wand im Haus beheizt, so ist es Elefanten auch im Winter angenehm, sich dort anzulehnen.

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