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"Vorbildliche und hervorragend funktionierende Partnerschaft"

Karlsruher Delegation mit OB Mentrup an der Spitze war zu Gast in Halle / 35 Jahre Städtepartnerschaft gefeiert

Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup trug sich beim Laternenfest 2022 in das Goldene Buch der Stadt Halle ein. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup trug sich bei seinem Besuch in Halle in das Goldene Buch der Stadt ein, flankiert von Bürgermeister Egbert Geier (2.v.l.), der Hallenser Stadtratsvorsitzenden Katja Müller und zwei Mitgliedern der historischen "Salzwirker-Bruderschaft im Thale zu Halle" © Stadt Karlsruhe, Georg Hertweck

Mit einer kleinen Delegation zum kleinen Jubiläum war die Stadt Karlsruhe am Wochenende bei ihrer Partnerstadt Halle zu Gast. Damit fand der zweite Teil der Feierlichkeiten zum 35-jährigen Bestehen der Städtefreundschaft in Sachsen-Anhalt statt, nachdem im Mai bereits die Hallenser zu Besuch in Karlsruhe weilten. Den passenden Rahmen für die Präsentation der Partnerstädte gab dabei das traditionelle Laternenfest ab, Halles größtes Volksfest, das nach der Corona-Zwangspause nun wieder stattfinden konnte. 2022 war dabei für beide Städte in Jahr der Doppeljubiläen. Zuerst feierte Karlsruhe gemeinsam mit Halle und Temesvar, das seit 25 Jahren Partnerstadt ist, nun zog Halle nach und erweiterte das Jubiläum auf das halbe Jahrhundert der Städtepartnerschaft mit Oulu in Finnland. Eigentlich war sogar ein Dreifach-Jubiläum vorgesehen, doch sowohl Karlsruhe als auch Halle haben derzeit die offiziellen Beziehungen zu ihren russischen Partnerstädten Krasnodar und Ufa wegen des Krieges gegen die Ukraine ausgesetzt.

Persönlicher Austausch statt politischer Plattform

Nicht nur deshalb war das aktuelle Geschehen präsent, als Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup gemeinsam mit seinem Hallenser Amtskollegen, Bürgermeister Egbert Geier, die Infostände der Partnerstädte auf der „Würfelwiese“ besuchte und sich dabei auch in das Goldene Buch der Stadt Halle eintrug. „In diesem bewegten Zeiten sind Städtepartnerschaften ein Fels in der Brandung“, betonte Egbert Geier. Sie seien keine politische Plattform, sondern dienten dem persönlichen Austausch und dem zivilgesellschaftlichen Engagement. Auf genau diese Schiene setze Karlsruhe bei der angestrebten Städtepartnerschaft mit Winnyzja in der Ukraine, ergänzte OB Mentrup. Für ihn seien Städtepartnerschaften „keine folkloristischen Veranstaltungen“, sondern oftmals ein politischer Gegenpol zu den Regierungen. Gerade in Staaten mit nationalistischen Strömungen sei es wichtig, auf kommunaler Ebene sich weltoffen und zukunftsgewandt zu zeigen. „Es geht darum, dass man die Menschen mitnimmt“, so Mentrup. Für die 35 Jahre Partnerschaft zwischen Karlsruhe und Halle zogen beide Kommunalpolitiker eine positive Bilanz: „Unsere Städtefreundschaft lebt“, sagte OB Mentrup und Bürgermeister Geier fügte hinzu, dass diese Partnerschaft „vorbildlich und hervorragend funktioniert“. Beweis hierfür seien nicht nur die zahlreichen Kontakte alleine in diesem Jahr, etwa mit wechselseitigen Kunstausstellungen sowie Besuche von Fastnachtern, Flugsportlern, Marathon-Läufern und Chören, sondern auch die Aktivitäten der Freundeskreise in beiden Städten. Einen besonderen Dank richtete der OB an die beiden Vorsitzenden Bärbel Maliske-Velten aus Karlsruhe und Frank Berger aus Halle, der im November 2021 maßgeblich zur Wiedergründung des dortigen Freundeskreises beigetragen hatte. Angesichts eines solchen Engagements ist die Städtepartnerschaft mit Halle nun sogar Bambi-Preisträger, nachdem der OB ein Exemplar des Majolika-Rehkitzes an die Gastgeber überreichte.

Unterstützung für Halles Bewerbung um Transformationszentrum

Für das Zukunftsvorhaben der Stadt Halle, die Bewerbung um die Ansiedlung eines Zentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation, sicherte Mentrup volle Unterstützung aus Karlsruhe zu. Mit diesem Projekt, in das der Bund über 200 Millionen Euro investieren möchte, verspricht sich Halle einen wichtigen Schub, etwa auf den Feldern Digitalisierung und Klimaschutz sowie bei der Behebung des Fachkräftemangels, erläuterte Bürgermeister Geier.

Nach dem Besuch bei den Info-Ständen der Partnerstädte und einem Rundgang über die umfangreiche Festmeile saßen die beiden Stadt-Repräsentanten im selben Boot – was durchaus wörtlich zu nehmen ist, denn Frank Mentrup und Egbert Geier wurden, jeweils mit einem Kescher ausgestattet, von Mark Lange, dem Geschäftsführer des Stadtmarketing Halle, über den See auf der Ziegelwiese gerudert. Dabei handelte es sich um eine Premiere. Weil das traditionelle Entenrennen wegen Bauarbeiten nicht wie sonst auf der Saale stattfinden konnte, wurden die 1000 nummerierten Gummienten kurzerhand im See der Fontäne ausgesetzt. Dort durften die beiden Kommunalpolitiker mit ihren Keschern die Sieger-Enten aus dem Wasser fischen und deren Patinnen und Paten damit zu attraktiven Preisen verhelfen.

Partnerschafts-Reben eingepflanzt

Zum Abschluss des Besuchs in Halle ging es dann noch in den Weinberg. An historischer Stelle, wo bis Anfang des 20. Jahrhundert Wein angebaut wurde, hat die Stadt dort eine kleine Parzelle angelegt mit verschiedenen Rebsorten. Der ideale Ort, um das Partnerschaftsgeschenk aus Karlsruhe einzupflanzen Beim Besuch im Mai hatte die Hallenser Delegation unter anderem auch Weinreben aus Durlach erhalten. Die Stadtgärtnerei nahm anschließend die Pflanzen unter ihre Fittiche, ehe sie jetzt ihren Platz im Weinberg erhielten. „Was kann eine Städtepartnerschaft besser verkörpern als ein Rebstock“, sagte Bürgermeister Geier nach getaner Arbeit, „sie schlagen tiefe Wurzeln, sind langlebig und tragen Früchte“. Für einen Städtepartnerschaftswein werde es zwar noch nicht reichen, ergänzte OB Mentrup, doch sei jetzt schon offensichtlich, dass die Reben „wunderbar gepflegt werden und sich in Halle wohlfühlen“. Als Zeichen der Verbundenheit würden sie nun weiter wachsen und vielleicht eines Tages Teil des Saale-Unstrut-Weinbaugebiets werden, dem nördlichsten Vorposten des Weinanbaus in Deutschland.

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