Ist es eine sinnvolle Ergänzung bestehender Mobilitätssysteme oder doch ein "Luxusprojekt"? Vor dieser Frage stand der Gemeinderat bei der Bezuschussung von zehn E-Lastenrädern für "KVV Nextbike". Letztlich tendierte die Mehrheit zu ersterem, so dass nun mit einer Nachtragsvereinbarung die Beschaffung der zehn Pedal-Transporter unter Dach und Fach gebracht werden kann. Die Kosten hierfür von rund 42.000 Euro pro Jahr sind über das Klimaschutzkonzept gedeckt.
Als Befürworter dieser Entscheidung zeigten sich die Fraktionen von GRÜNEN, SPD, Die Linke, Volt, KAL und Einzelstadtrat Max Braun. "Wir verbessern die Möglichkeit, dass Menschen in Karlsruhe Material transportieren können, auch ohne über ein privates Auto zu verfügen", begründete Christian Klinkhardt (GRÜNE) das Votum. Für Fabian Gaukel (Volt) war zudem ausschlaggebend, dass "viel mehr Menschen von den Lastenrädern profitieren können, wenn wir aufs Sharing gehen". Vor dem Kauf eines eigenen – hochpreisigen – Rads könne man so erst einmal testen.
KVV Nextbike: "Das System muss sich selbst tragen"
Dagegen kritisierte Tilman Pfannkuch (CDU) den Beschluss als „Paradebeispiel für die Ineffizienz von Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept“. Ebenso wie Petra Lorenz (FDP/FW) verwies Rouven Stolz (AfD) auf die schlechte Haushaltslage der Stadt: "Ein Fahrradverleih gehört nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune".
Das sei es auch gar nicht, gab Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup zu verstehen: "Ich bin nicht der Meinung, dass das eine Dauersubventionierung bleiben sollte". Wenn die Vereinbarung zur Förderung von "KVV Nextbike" 2027 auslaufe, müsse das System sich selbst tragen können. Sinnvoll sei hingegen, die E-Lastenräder jetzt in ein schon bestehendes Verleihsystem zu integrieren, so der OB. -eck-