Es ist die zweithöchste Ehrung, welche Karlsruhe zu vergeben hat: die Ehrenmedaille der Stadt. 19 Trägerinnen und Träger gab es seit der erstmaligen Verleihung 1984, in dieser Woche kamen mit den ehemaligen Stadträten Renate Rastätter und Tom Høyem zwei weitere Personen hinzu. OB Dr. Frank Mentrup würdigte sie als „zwei außergewöhnliche Menschen“ und dankte beiden für ihr langjähriges Engagement. Der Gemeinderat hatte vor wenigen Wochen den Geehrten die Auszeichnung jeweils einstimmig zugesprochen. Beide gelten in der Stadt als „politische Urgesteine.“
Renate Rastätter, so schilderte es der OB, habe nach ihrem Studium und der Tätigkeit als Lehrerin ihre politische Heimat bei den Grünen gefunden und saß ab 1984 im Gemeinderat. Besonders in Erinnerung geblieben sei ihr Einsatz für den Naturschutz auf dem Alten Flugplatz in der Nordstadt. Von 1996 bis 2012 vertrat Rastätter die Fächerstadt im Landtag. Ihr Credo als bildungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion war: „Kein Kind darf verloren gehen“. Neben der Bildung hatte sie auch ihr Interesse dem Tierschutz gewidmet. Von 2014 bis 2024 wirkte sie erneut im Gemeinderat.
Tom Høyem, der 1941 südlich von Kopenhagen geborene Däne – und inzwischen auch deutscher Staatsbürger – sei „ein Meister der Internationalität in unserer Stadt“, würdigte der Rathauschef. Als leidenschaftlicher Lehrer und Politiker sowie als überzeugter Europäer. Mentrup zählte auf, was der mittlerweile 83-jährige Tausendsassa in seinem Leben schon alles machte. Von der Tätigkeit als Auslandskorrespondent, über mehrfache Berufungen als Schulleiter Europäischer Schulen – bis hin zu seinen unternehmerischen Ambitionen. Und schließlich seine 35-fache Teilnahme als internationaler Wahlbeobachter der OSCE in aller Herren Länder. Bis 2015 leitete Høyem die Europäische Schule in der Waldstadt, bis 2024 saß er für die FDP im Gemeinderat. Høyem bekundete, er habe noch in keiner anderen Stadt zuvor länger gelebt als in Karlsruhe. -stj-