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"Noch keine Gleichberechtigung"

Oft liegt es laut der Gleichstellungsbeauftragten an veraltetem Rollenverständnis

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe, Verena Meister. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Karlsruhe, Verena Meister. © Stadt Karlsruhe, Boris Burghardt

Tag der gleichen Bezahlung, Frauentag und Frauenwochen – rund um den 8. März rücken Frauenrechte ins öffentliche Bewusstsein. Die StadtZeitung sprach dazu mit der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Verena Meister.

Frau Meister, wie steht es um die Gleichberechtigung?

In Deutschland haben wir zwar viel erreicht, wie etwa das Frauenwahlrecht, Elterngeld oder legale Abtreibung, aber trotzdem gibt es noch viel zu tun.

An was denken Sie dabei?

Frauen verdienen weiterhin weniger als Männer. Der Unterschied macht im Schnitt den Wert eines Familienhauses aus. Wenn es um Kinder geht, tragen Frauen weiter die Hauptlast der Sorgearbeit. Dazu kommen solche Nebeneffekte wie fehlende Betreuungsplätze oder verkürzte Kita-Öffnungszeiten. Auf der Seite der Einrichtungen fehlt das Personal, auch deswegen, weil die Arbeit, meistens der Frauen, schlecht bezahlt wird.

Teilnehmerinnen der Podiumsdiskussion

Welchen Einfluss hat das Rollenverständnis?

Bei all den gesetzlichen Errungenschaften kommt danach der Kulturwechsel ins Spiel. Wenn Kinder in eine Partnerschaft kommen, nehmen mittlerweile einige Väter die zweimonatige Elternzeit, aber darüber hinaus sind wieder die Mütter dran, häufig zuhause zu bleiben. Sie werden schlechter bezahlt, finden keine Kita-Plätze und haben weniger Aufstiegschancen.

Aber besonders in Karlsruhe gibt es auch Positives zu berichten, oder?

1893 wurde hier das erste Mädchengymnasium Deutschlands gegründet. Wir waren 1986 als Verwaltung mit der Frauenbeauftragten früh dran. Wir setzen uns aktiv für die Istanbul Konvention von 2018, also gegen Gewalt gegen Frauen, ein. Weil es noch viel zu tun gibt, ist es mir wichtig, die gemeinsamen Anstrengungen sichtbar zu machen.

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