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"Medienkunst ist hier": Michail Rybakov fängt Himmel über Karlsruhe ein

Die Installation im Rathausfoyer soll Verbundenheit schaffen

„Medienkunst ist hier“. Installation „Der Himmel über Karlsruhe“ Installation im Foyer des Rathauses: "Der Himmel über Karlsruhe" © Stadt Karlsruhe, Monika Müller-Gmelin

"Medienkunst ist hier": Unter diesem Motto präsentieren Künstlerinnen und Künstler derzeit insgesamt 14 Installationen, die über das Stadtgebiet Karlsruhe verteilt sind. Zeitlich zugänglich sind die Objekte und Video-Installationen parallel zur Laufzeit der Schlosslichtspiele. Im Foyer des Rathauses am Markplatzes ist während den Öffnungszeiten (Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 17 Uhr) die webbasierte Video-Installation "Himmel über Karlsruhe" zu sehen.

Der in Karlsruhe arbeitende Künstler Michail Rybakov zeigt damit die jeweils aktuelle Farbe des Himmels über der Fächerstadt, live. Nur in Farbe. Ob Regenwolken oder Sonnenaufgang, ob Saharasand den Himmel gelb färbt oder der Winter grau. Die so entstandenen Farbbänder erzählen eine Geschichte – der jeweils vergangenen Tage.

Im Gespräch mit der StadtZeitung erläutert Michail Rybakov die Video-Installation.

Frage: Wie kam es zu der Idee zur Installation "Himmel über Karlsruhe"? Was war der auslösende Moment für Sie?

Rybakov: Die Idee kam, als mir aufgefallen war, wie verstreut meine Freunde und Verwandte in der Welt sind. Klar, ich könnte jederzeit anrufen, das ist aber nicht die Art von Verbundenheit, die entsteht, wenn man den gleichen Raum teilt. Der Himmel gibt uns dieses gleiche Licht, den gleichen Raum. Wenn mich jemand aus der Ferne vermisst, kann er oder sie jetzt auf die Seite himmelueberkarlsruhe.de gehen, und sich mir und der ganzen Stadt verbundener fühlen.

Frage: Was möchten Sie mit der Videoinstallation aussagen?

Rybakov: Die Videoinstallation zeigt eine Lichtreise durch den Monat Juli. Jeder Kreis stellt eine Minute dar, und wir fahren durch den Tunnel der Zeit durch, vom Licht der Tage umgeben. Nach 31 Minuten endet die Reise.

Auf etwas andere Weise zeigt das Licht des letzten Jahres der daneben liegende Papierstreifen. Auf 90 Meter Länge sieht man alle Tage auf einmal, und kann so zum Beispiel den eigenen Geburtstag oder ein anderes wichtiges Datum raussuchen und sich, mithilfe des Himmels, an die Ereignisse erinnern.

Frage: Was hat es dabei mit dem Forschungsprojekt "Strategies of Arrival" auf sich?

Rybakov: Bei Strategies of Arrival ging es mir darum, zu erforschen, wie wir uns Orten zugehörig fühlen. Was muss passieren, damit wir uns an einem Ort wohl fühlen, damit wir 'ankommen'. Entstanden sind mehrere Arbeiten wie ein weicher, unebener Boden für die ZKM Ausstellung 'Critical Zones', wie auch das noch laufende Projekt Places of belonging in dem ich Menschen an den Orten fotografiere, an die sie gehen, wenn sie mal mit sich selbst sein wollen. Für dieses Projekt suche ich noch Teilnehmer – wer mitmachen möchte kann mich gerne anschreiben unter .

Frage: Wie haben Sie das Projekt erarbeitet – und mit welchen Hilfsmitteln, in welchen Zeiträumen?

Rybakov: Ich habe das Projekt im Herbst 2021 begonnen. Es hat ein halbes Jahr gedauert bis ich den richtigen Ansatz für Hardware- und Software gefunden hatte, der relativ wartungsfrei ist. Am Ende wurde es ein raspberry pi mit zwei Sensoren (für Licht und für Farbe), und einer time series Datenbank zur Speicherung der Daten. Mit dem backend-Server für die Webseite hat mir mein guter Freund Petko Godev sehr geholfen.

„Medienkunst ist hier“. Installation „Der Himmel über Karlsruhe“
„Medienkunst ist hier“. Installation „Der Himmel über Karlsruhe“
Künstler Michail Rybakow
„Medienkunst ist hier“. Installation „Der Himmel über Karlsruhe“
„Medienkunst ist hier“. Installation „Der Himmel über Karlsruhe“

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