Um 9:30 Uhr geht der Notruf bei der Feuerwehr ein: Ein Kranführer hat auf einer Baustelle einen Herzinfarkt erlitten und befindet sich noch immer im mehr als 60 Meter hohen Kran. Keine zwei Minuten später sind die Einsatzkräfte der Höhenrettung vor Ort. Nur die zahlreichen Pressevertreter lassen erahnen, dass es sich hierbei lediglich um eine Übung handelt.
Übung an zwei Kränen
Die Baustelle des ersten Moduls der Sanierung des Badischen Staatstheaters bietet aktuell ideale Bedingungen für eine solche Simulation. Denn seit kurzem stehen dort zwei Kräne. Am kleineren, rund 40 Meter hohen Gestell, übt der „Grundlehrgang Höhenrettung“ grundlegende Techniken. Am großen Kran tragen 15 Feuerwehrleute zur Rettung des fiktiven Kranführers bei. „Das ist ein Azubi von mir, der heute ‚gerettet‘ wird“, sagt die Pressesprecherin der Branddirektion, Dr. Michaela Hofmann, und zeigt auf eine schemenhafte Gestalt im Führerhaus des Krans.
Reibungslose Abläufe und gute Kommunikation
72 Übungsstunden müssen ausgelernte Höhenretter jährlich absolvieren. „So viele hohe Kräne gibt es nicht. Danach suchen wir rund um die Uhr“, betont Hofmann. Bei der Übung geht es heute vor allem darum, reibungslose Abläufe zu trainieren und die Kommunikation innerhalb des Teams zu testen. Hofmann sagt: „Bei einem Höhenretter-Einsatz muss einfach alles klappen. Das Leben eines Menschen hängt schließlich an den Seilen und Flaschenzügen, die wir anbringen.“