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Erinnerung an genialen Künstler

Umfangreiches Archiv: Max-Reger-Institut in Durlach feiert sein 75-jähriges Bestehen

Feierlicher Beginn: Oberbürgermeister Gerhard Seiler begrüßte 1996 Dr. Ursula Popp, damalige Leiterin des Max-Reger-Instituts. Feierlicher Beginn: Oberbürgermeister Gerhard Seiler begrüßte 1996 Dr. Ursula Popp, damalige Leiterin des Max-Reger-Instituts. © Stadtarchiv Karlsruhe

Neben zahlreichen Forschungseinrichtungen vornehmlich naturwissenschaftlichen Charakters verfügt Karlsruhe auch über eine musikwissenschaftliche Institution von Weltgeltung, die vorige Woche einen runden Geburtstag feiern konnte. Seit nunmehr 75 Jahren kümmert sich das Max-Reger-Institut (MRI) um das Erbe des 1916 mit 43 Jahren früh verstorbenen Komponiste. Dieser gilt als genialer Vertreter einer musikalischen Zeitenwende zwischen Tradition und Moderne.

Maßgebliche Förderung durch Alt-OB Seiler

Warum das Institut ausgerechnet in der Durlacher Karlsburgstraße heimisch wurde, „war ein reiner Zufall“, sagt dessen Leiter Dr. Alexander Becker . Max Regers Witwe Else hatte 1947 in Bonn das MRI gegründet, um den von seinem Zeitgenossen Paul Hindemith als „letzten Riesen der Musik“ charakterisierten Komponisten vor dem Vergessen zu bewahren. Nachdem Bonn, zu dem Reger keinen biographischen Bezug hatte, und das Land NordrheinWestfalen die Mittel kürzten, bekundeten Baden-Württemberg und Karlsruhe Interesse. „Der damalige OB Gerhard Seiler hat das maßgeblich gefördert“, erinnert sich Becker . So schlug das MRI 1996 in Karlsruhe seine Zelte auf, zunächst im Oberrheinischen Dichtermuseum in der Röntgenstraße und zwei Jahre später dann in Durlach.

Umfangreicher Archivbestand

Das für die internationale Forschung bedeutende Archiv umfasst Musikautographen, Korrespondenz, allein rund 2 500 eigenhändige Schriftstücke Max Regers und seiner Witwe, außerdem Dokumente, Tonaufnahmen, Fotografien, Bilder, Konzertprogramme und Erinnerungsstücke. Verwahrt werden die Autographen von der Badischen Landesbibliothek. Das MRI besorgte das Reger-Werkverzeichnis und verantwortet eine eigene Schriftenreihe, es organisiert Ausstellungen, Kongresse oder Konzertreihen.

Seit 2005 findet in Karlsruhe zweijährlich der Europäische Kammermusikwettbewerb statt, unterstützt von der Musikhochschule, mit dem das MRI eine enge Kooperation verbindet. Im kommenden Jahr steht ein Großereignis bevor, denn Max Regers Geburtstag jährt sich zum 150. Mal. „Dazu sind in Karlsruhe viele Veranstaltungen geplant“, verspricht Institutsleiter Becker.

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