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Geburten in Karlsruhe auf neuem Tiefststand

Statistikstelle wertet aus: Im Schnitt nur 1,15 Kinder je Frau im gebärfähigen Alter

Kind fährt auf einem Dreirad In der Fächerstadt kamen im vergangenen Jahr rund 2500 Kinder zur Welt. © Stadt Karlsruhe, Presse- und Informationsamt, Boris Burghardt

Nicht nur bundesweit ist die Zahl der Geburten stark gesunken, auch in Karlsruhe kamen mit 2.445 Lebendgeborenen im Jahr 2023 so wenige Kinder wie zuletzt 1986 zur Welt, verkündet die Statistikstelle Karlsruhe in ihrem aktuell erschienen Jahresbericht für 2023. Die Geburtenrate sank demnach auf durchschnittlich 1,15 Kinder je Frau und damit auf den niedrigsten Wert seit 1995. Rückläufig entwickelte sich auch die Zahl der potenziellen Mütter, also der Frauen im gebärfähigen Alter von 15 bis unter 50 Jahren.

Ein weiterer Blick auf die Details der Geburtenstatistik offenbart, dass Karlsruherinnen ihr erstes Kind immer später bekommen: Während sie 2023 durchschnittlich
31,5 Jahre alt waren, betrug zehn Jahre zuvor das Durchschnittsalter bei der Erstgeburt noch 30,8 Jahre.

Verunsicherung als Faktor

Worin könnten Ursachen für den Geburtenrückgang bestehen? Im Bericht wird auf das Statistische Bundesamt (Destatis) verwiesen, das die Verunsicherung der Bevölkerung durch zahlreiche Krisen in der jüngsten Vergangenheit als einen Grund anführt. Unsicherheiten, hervorgerufen durch beispielsweise die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg oder hohe Inflationsraten, könnten sich negativ auf die Familienplanung ausgewirkt haben, heißt es in dem Bericht.

Trotz der rückläufigen Zahl der potenziellen Mütter stieg die Einwohnerzahl in der Fächerstadt im letzten Jahr: Zum Jahresende 2023 waren in Karlsruhe 300988 Einwohnerinnen und Einwohner mit Hauptwohnung
gemeldet – 1.092 Personen mehr als im Vorjahr. Davon waren 152.903 männlich (50,8 Prozent) und 148.085 Personen weiblich (49,2 Prozent). Bis zu einem Alter von etwa 60 Jahren herrscht ein leichter „Männerüberschuss“ (besonders zwischen 18 und 40 Jahren), im Alter über 60 Jahren überwiegt die weibliche Bevölkerung. Wie bereits in den vorangegangenen Jahren wurde das Wachstum vor allem von Ausländerinnen und Ausländern getragen. Der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer an der Bevölkerung stieg im vergangenen Jahr von 19,8 auf 20,6 Prozent. Bericht online abrufbar Zehn Jahre zuvor hatte der Ausländeranteil noch bei 15,8 Prozent gelegen. Sterbefälle wurden 2023 in Karlsruhe insgesamt 3156 registriert – zwar 105 weniger als im Vorjahr, jedoch immer noch mehr als in den vorpandemischen Jahren von 2015 bis 2019.

Mehr Informationen zur Bevölkerungsstatistik im Jahresbericht sowie im interaktiven Statistikatlas – beides ist kostenlos beim Statistikamt verfügbar.

Dieser Artikel erschien in der StadtZeitung Nr. 28 am 12. Juli 2024.
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