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Karlsruher Wald - Geschichte & Zahlen

Der Wald bildet zusammen mit den Park- und Grünanlagen sowie Kleingärten einen wichtigen Teil der "Grünen Lunge" unserer Stadt. Die Karlsruher Wälder spiegeln die landschaftliche Vielfalt wider: Sie reichen vom Rhein über den Hardtrücken, die Kinzig-Murg-Rinne bis ins Vorland von Schwarzwald und Pfinzgau. Praktisch alle Baumarten gedeihen dank der geologischen, geographischen und klimatischen Situation. Durch die zerstreute Lage, haben alle KarlsruherInnen den Wald quasi vor Ihrer Haustür.

Vier Säulen des Karlsruher Stadtwalds

Um den sehr vielfältigen Erwartungen und Wünschen der Menschen an den Wald gerecht zu werden, sind beim Waldmanagement vier zentrale Bereiche von Bedeutung:

Das Bild zeigt vier Bäume, die mit den Waldfunktionen beschriftet sind.

Schutzfunktion – Waldökologie und Waldnaturschutz

Sozialfunktion – Freizeit/Erholung/Sport/Entspannung

Nutzfunktion – Waldverjüngung/Waldpflege/Bereitstellung des Rohstoffes Holz

Bildungsfunktion – Waldpädagogik/Umweltbildung

Waldgeschichte – Die Entwicklung der Waldfläche seit 1715

Karlsruhe wurde 1715 von Markgraf Karl Wilhelm auf einer Lichtung im Hardtwald, seinem geliebten Jagdrevier als Planstadt gegründet. Die ursprüngliche Idee für den Stadt-Grundriss bildete ein sogenannter Jagdstern mit 32 Radialen.

Im Laufe der mittlerweile über 300-jährigen Stadtentwicklung gingen viele Waldflächen durch bauliche Aktivitäten auf Kosten des Waldes. Seit 1780 hat sich der Waldanteil an der Gemarkungsfläche beinahe halbiert. Besonders großflächige Waldverluste gab es zwischen 1945 und 1970. Wohnungsbau – zum Beispiel Waldstadt, Nordstadt mit der Erzbergerstraße, Bergwaldsiedlung –, Industrieansiedlungen (Ölraffinerien), Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur, Kiesgruben und Deponien benötigten in diesem Zeitraum etwa 1.400 Hektar (ha) Waldfläche. Demgegenüber fanden nur kleinflächig Neuaufforstungen statt.

Mit Beginn der Umweltbewegung vor etwa 40 Jahren wächst auch das Bewusstsein für die immense Bedeutung des Waldes. Mit zunehmendem Wohlstand ändern sich zudem die Ansprüche an die Pflege und Bewirtschaftung des Waldes. Großflächige Umwandlungen von Wald bleiben seither aus. Durch die Eingemeindungen vor allem der Bergdörfer ist die Stadtwaldfläche wieder angewachsen.

Karlsruhe ist mit einem Waldanteil von 26 Prozent der Gemarkungsfläche bis heute eine waldreiche Großstadt geblieben. Das größte zusammenhängende Waldgebiet ist der nördliche Hardtwald, der ursprünglich von neun, heute noch von sechs ebenfalls fächerförmig auf den Schlossturm zulaufenden Hauptalleen durchzogen ist und somit bis fast ins Stadtzentrum reicht. Mit einer Fläche von 2.250 Hektar befindet sich etwa die Hälfte des Waldes im Eigentum der Stadt (Stadtwald), die andere Hälfte mit einer Fläche von 2.326 Hektar gehört dem Land Baden-Württemberg (Staatswald).

Daten, Zahlen & Fakten zum Stadtwald Karlsruhe

  • Fläche 2.250 Hektar (ha)
  • 19 Distrikte, 146 Abteilungen davon
  • Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH) 1.276 Hektar
  • Immissionsschutzwald 1.925 Hektar
  • Erholungswald laut Waldfunktionenkartierung 1.602 Hektar
  • Gesetzlicher Erholungswald 867 Hektar
  • Wasserschutzwald 1.214 Hektar
  • Sichtschutzwald 29 Hektar
  • Landschaftsschutzgebiete 1.741 Hektar
  • Naturschutzgebiete 387 Hektar
  • Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH, Natura 2000) 1.233 Hektar
  • Vogelschutzgebiete (Natura 2000) 444 Hektar
  • Waldbiotope 292 Hektar
  • Schonwald 324 Hektar
  • Bannwald 4 Hektar
  • Holzvorrat 653.300 Kubikmeter oder 331 Kubikmeter je Hektar
  • Jährlich nachhaltig nutzbare Holzmenge:  14.600 Kubikmeter oder 7,4 Kubikmeter je Hektar
Abbildung mit Zahlen und Fakten zum Wald

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