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Hornissennest am Haus oder im Garten – was tun?

Sie haben ein Hornissennest an/in Ihrem Haus oder im Garten entdeckt? Zunächst gilt es herauszufinden, welche Hornissenart hier vorliegt: Handelt es sich um die heimische Europäische Hornisse oder um die Asiatische Hornisse, die sich in der Region invasiv ausbreitet? Diese Seite unterstützt mit Informationen und gibt Tipps für ein richtiges Verhalten.

Nestmeldungen: Asiatische Hornissen

Für die Bekämpfung der Asiatischen Hornisse ist das Land Baden-Württemberg zuständig.

Meldungen von Nestern der Asiatischen Hornisse sind ausschließlich über die Meldeplattform des Landes Baden-Württemberg oder über die Meine-Umwelt-App möglich.

Bei Fragen oder Problemen bei der Meldung wenden Sie sich bitte an die .

Weitere Informationen finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

Europäische oder Asiatische Hornisse – um welche Art handelt es sich?

Sowohl die Tiere als auch ihre Nester sind durch eine Reihe von Merkmalen gut zu unterscheiden.

Aussehen der Europäischen Hornisse

Die Arbeiterinnen der Europäischen Hornisse werden bis zu 25 mm groß. Bei der Gemeinen Wespe hingegen werden die Arbeiterinnen nur bis zu 14 mm groß.

Die Europäische Hornisse erkennt man an:

  • einem orangegelben Hinterleib mit schwarzen Streifen
  • einer gelben Kopfvorderseite
  • einer rotbrauen Kopfoberseite 
  • schwarz und rotbraune Brust und Beine

Europäische Hornissen sind auch nachts aktiv.

Die Größe von Hornissen kann man ungefähr mit einer 2-Euro-Münze vergleichen.

Europäische Hornisse an Baumstumpf

Nistverhalten der Europäischen Hornisse

Die Nistplätze der europäischen Hornisse sind meist geschützt in Hohlräumen wie

  • Nistkästen,
  • Dachböden oder
  • Baumhöhlen.

Der Nestboden ist offen und wird als Flugloch genutzt. Das Nest kann bis zu 60 cm groß werden und ca. 400-700 Tiere beherbergen.

Nest der Europäischen Hornisse

Aussehen der Asiatischen Hornisse

Asiatische Hornissen sind etwas kleiner als die heimische Art.

Die Asiatische Hornisse erkennt man an:

  • einer schwarze Grundfärbung
  • einem breiten orangenen Streifen am Hinterleib
  • einer feinen gelben Binde am ersten Segment
  • einer orangen Kopfvorderseite
  • gelben Beinenden

Im Gegensatz zur heimischen Hornisse ist sie nicht nachtaktiv.

Asiatische Hornisse auf einem Blatt

Nistverhalten der Asiatischen Hornisse

Bei der Asiatischen Hornisse treten zwei Nesttypen auf:

1. Das Gründungsnest
Im Frühjahr errichtet die Königin der Asiatischen Hornisse zunächst ein kleines Gründungsnest an geschützten Stellen wie beispiesweise in

  • Garagen,
  • Scheunen,
  • an Dachvorsprüngen,
  • Waldrändern oder auf
  • landwirtschaftlich genutzten Flächen in Bodennähe.

Das Gründungsnest ist rund, hat ein Flugloch an der Unterseite und wird nur bis zu 20 cm groß.

Gründungsnest der Asiatischen Hornisse an einem Fenster

2. Das Sekundärnest/Filialnest

Wird das Gründungsnest für das wachsende Volk zu klein, wird ein sogenanntes Sekundärnest/ Filialnest errichtet, in welches das gesamte Hornissenvolk dann umsiedelt.

Sekundärnester befinden sich überwiegend in Bäumen. Meist hängen sie in großer Höhe von bis zu 30 Meter. Im städtischen Umfeld sind gelegentlich auch Gebäude betroffen.

Das Sekundärnest ist elliptisch. Das Flugloch befindet sich seitlich im oberen Drittel, wodurch der Nestboden geschlossen ist.

Diese Nestform kann bis zu 100 cm groß werden und beherbergt zwischen 1.000-2.000 Tiere.

Filialnest der Asiatischen Hornisse in einem Baum

In diesem Merkblatt 6,05 MB (PDF) sind alle Informationen zur Erkennung zusammengefasst.

Asiatische Hornisse und Europäische Hornisse auf einer Pflanze

Richtiges Verhalten im Umgang mit Hornissen

Aufgrund der rechtlichen Situation ist der Umgang mit Europäischen Hornissen und Asiatischen Hornissen grundlegend verschieden. Was zu tun ist, erfahren Sie hier:

Europäische Hornissen sind grundsätzlich friedliche und nützliche Tiere und weichen Störungen in der Regel durch­ Flucht aus. Lässt man sie in Ruhe und bewegt sich bedacht um sie herum, geht auch keine Angriffs­ge­fahr von ihnen aus. Hornissenvölker sind grund­sätz­lich einjährig und werden jedes Jahr neu von einer Königin gegründet. Dabei werden alte Nester nicht wiederbesiedelt.

Auf der Seite der Aktion Wespenschutz  finden Sie viele interessante Informationen über Hornissen und Wespen und viele Tipps zum Umgang mit ihnen.

Sie sind unsicher, wie Sie mit den Hornissen umgehen sollen?
Wenden Sie sich bitte an den Umwelt- und Arbeitsschutz, Fachbereich Ökologie per  oder 0721/133 3101.

In Fällen, bei denen die Hornissen aus driftigen Gründen nicht bleiben können, ist eine Umsiedlung der Tiere durch ausgebildete Hornissenfachberater möglich.

Hornissen sind gefährdet und stehen unter besonderem Arten­schutz.
Hornissen zu töten oder ihre Nester einfach zu entfernen ist verboten!

Fütterung einer Europäischen Hornisse mit Zuckerlösung

Die Asiatische Hornisse ist nach der EU-Verordnung (EU-VO) 1143/2014 eine invasive gebietsfremde Art. Invasive Arten breiten sich stark aus und können heimische Arten verdrängen. Sie schaden so der Biodiversität. Deshalb versucht man diese vor allem im Frühstadium der Ausbreitung konsequent zu bekämpfen.

In Deutschland unterliegt die Asiatische Hornisse einer Früherkennung gemäß Art. 16 EU-VO 1143/2014, weshalb ihre Vorkommen in der frühen Phase der Invasion zwingend beseitigt werden müssen. Zuständig für entsprechende Maßnahmen sind die höheren Naturschutzbehörden bei den Regierungspräsidien.

Nester von Asiatischen Hornissen sind auf der Meldeplattform der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg zu melden. Hierzu muss ein Foto des Nestes und möglichst auch der Tiere hochgeladen werden. Nach Verifizierung des Fundes durch das Regierungspräsidium Karlsruhe wird die Beseitigung des Nestes veranlasst. Die Kosten dafür trägt das Land Baden-Württemberg.

Meldungen können auch über die Meine-Umwelt-App eingereicht werden.

Bei Fragen oder Problemen bei der Meldung wenden Sie sich bitte an die .

Asiatische Hornissen melden

Meldeplattform der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg oder

Meine-Umwelt-App

Zwei Fachleute entfernen ein Nest der Asiatischen Hornisse

Über die Europäische Hornissen (Vespa crabro)

Die Europäische Hornissen (Vespa crabro) gehören zu den sozialen Faltenwespen und sind generell friedliche und nützliche Tiere.

Hornissenvölker sind grund­sätz­lich einjährig und werden jedes Jahr neu von einer Königin gegründet. Sie nisten in Baumhöhlen und auf Dach­bö­den und ernähren sich von pflanzlicher Kost sowie tierischem Eiweiß.

Leider sind die heimischen Hornissen in vielen Regionen bereits selten geworden. Da Hornissen gefährdet sind, stehen sie unter besonderem Natur­schutz.

Auch wenn die Hornisse die größte heimische Wespenart ist, etwas bedrohlich aussieht und laut brummt – grundsätzlich gefährlich oder besonders aggressiv ist sie nicht. Wenn man richtig mit ihr umgeht und sie mit Respekt behandelt, kann sie auch für uns Menschen ganz nützlich sein.

Nest der Europäischen Hornisse

Schon gewusst:

Auf dem Speiseplan der Hornissen stehen auch andere Wespenarten. Mit einem Hornissennest im Garten bleibt die Wespenplage beim gemeinsamen Grillen oder Kaffeetrinken aus!

Invasive Hornissenart auf dem Vormarsch

In den vergangenen Jahren breitet sich zunehmend auch die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) in der Region aus. Diese Hornissenart stammt aus Südostasien und ist optisch gut von der europäischen Hornisse unterscheidbar. Während die heimischen Hornissen geschützt werden müssen, sind ihre asiatischen Verwandten nach EU-Recht als invasiv eingestuft. In Deutschland befindet sich das Vorkommen aktuell in der Frühphase der Invasion, weshalb sie nach EU-Verordnung bekämpft werden muss.

Kontakt

Umwelt- und Arbeitsschutz

Fachbereich Ökologie

Markgrafenstraße 14
76131 Karlsruhe

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