Wartung des Glockenspiels im Frühjahr 2024

Karlsruhe klingt gut: Seit vielen Jahren erfreut das Glockenspiel des Rathauses Jung und Alt mit monatlich wechselnden Stücken. Welches Lied steht diesen Monat auf dem Programm und wo finde ich das Rathaus?
© Stadt Karlsruhe, Roland Fränkle
Das Karlsruher Glockenspiel ist mit 42 Bronzeglocken bestückt; die größte Glocke wiegt fast 600 Kilogramm, die kleinste Glocke etwa 17 Kilogramm. Das Gesamtgewicht der Glocken beträgt 4,1 Tonnen. Die Glocken haben einen Tonumfang über dreieinhalb Oktaven.
Im Repertoire sind sowohl klassische Lieder wie auch Volks- und Popmusikstücke sowie jahreszeitliche Lieder vertreten. Zu besonderen Anlässen, wie beispielsweise dem Europatag am 9. Mai, dem Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober oder zu Silvester erklingen auch Sondermelodien.
Um eine Kollision mit dem Glockengeläut der benachbarten Stadtkirche zu vermeiden, erklingt das Glockenspiel täglich zwei Minuten nach der vollen Stunde: um 12:02, 13:02, 15:02 und 17:02 Uhr.
Der Turm des Karlsruher Rathauses hat eine Höhe von 51 Meter. Ursprünglich wurde er als Gefängnis und Feuerbeobachtungsstelle genutzt. Die Figur auf dem Turm ist Merkur, der römische Gott des Handels und der Diebe. Die Figur ist 1,80 Meter hoch und die Kugel hat einen Durchmesser von 0,85 Meter.
Wer über den Marktplatz schlendert kommt nicht umhin, einen Blick auf das Karlsruher Rathaus zu werfen. Im beeindruckenden Weinbrennerbau befinden sich nicht nur Teile der Stadtverwaltung, sondern auch die Rathausspitze lenkt hier die Geschicke Karlsruhes und der Gemeinderat tagt im Bürgersaal des Rathauses im monatlichen Turnus. Und vom Rathausbalkon erklingt täglich das Glockenspiel mit wechselnden Musikstücken.
Vor dem Rathausportal standen früher zwei je 33 Zentner schwere Bronzefiguren, die „Dame Badenia“ mit dem Landeswappen und „Schwester Fidelitas“ mit dem Stadtwappen. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Bronzefiguren eingeschmolzen.
Schon gewusst? Der Sarkophag des Architekten Friedrich Weinbrenner (1766 bis 1826) wird seit 1958 in der Gruft der Evangelischen Stadtkirche, die nach seinen Plänen erbaut wurde, bewahrt.
1728
1805
bis 1808
1811
1817
1821
1825
1944
bis 1955
1981
2013
Frühjahr 2020
November 2020
Das erste Rathaus wird an der Ecke Kaiserstraße/Marktplatz errichtet.
Baubeginn eines zweiten Rathauses an heutiger Stelle nach einem Plan Friedrich Weinbrenners von 1804.
Errichtung des nördlichen Flügels an der Zähringerstraße als zweistöckiges Gebäude und der Verbindung zum Mittelteil am Marktplatz (zunächst einstöckig). Diese Gebäude dienten als Fleischbank, Salz- und Mehlhalle.
Das erste Rathaus an der Ecke Kaiserstraße/Marktplatz wird abgerissen.
Das zweite Rathaus soll mit neuen Plänen vollendet werden. Dafür hat Friedrich Weinbrenner drei Pläne ausgearbeitet, die eine veränderte Fassade und eine Erhöhung des Gebäudes auf drei Stockwerke vorsehen.
Ein vierter Entwurf Weinbrenners wird 1821 vom Bauausschuss, bestehend aus Vertretern der Staatsregierung und der Stadtverwaltung, genehmigt und von Großherzog Ludwig I. gebilligt.
In den Jahren von 1821 bis 1825 wird das Rathaus unter Einbeziehung der bisher errichteten Bauten in seiner heutigen äußeren Gestalt errichtet. Am 28. Januar 1825 erfolgt die Einweihung des Rathauses im Beisein des Hofes, des Staates und der Stadt.
Am 27. September 1944 erfolgt einer der schwersten Luftangriffe auf Karlsruhe. Dabei wird der Karlsruher Marktplatz stark zerstört; vom Rathaus bleiben nur die Grundmauern und der Turm stehen.
In den Jahren von 1948 bis 1955 wird das Rathaus nach Weinbrenners Plänen in einstiger Gestalt wieder aufgebaut. Die Einweihungsfeier fand am 13. Dezember 1955 im Bürgersaal statt.
Die Karlsruher Glocken- und Kunstgießerei stellte die Glocken für das Glockenspiel her. Im Dezember 1981 wird das fertige Glockenspiel in Betrieb genommen.
Die Rathausdächer werden saniert und alle Stein- und Putzflächen der Weinbrenner-Fassade instand gesetzt. Das Glockenspiel wird außer Betrieb genommen. Hand in Hand erfolgen die Baumaßnahmen zur Kombilösung am Marktplatz.
Mittels eines Kranes hievt ein Spezialunternehmen die Glocken auf den Boden. Die Glockengießerei Eijsbouts generalüberholt das Glockenspiel und am Rathaus werden die Schlaghämmer sowie die Elektronik für das Glockenspiel erneuert und überholt.
Nach umfrangreicher Sanierung kehren die Glocken zurück und erklingen seit November 2020 wieder über den Marktplatz.
Das Rathaus am Marktplatz ist mit dem öffentlichen Personennahverkehr (Haltestelle: Marktplatz) bequem zu erreichen.
Bei der Anreise mit dem Auto empfiehlt es sich, aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens, Park & Ride Parkplätze anzusteuern und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt weiter zu fahren. Alternativ stehen Parkhäuse in der Innenstadt zur Verfügung.