Einen besonderen Rahmen wählte in diesem Jahr die Stadt Karlsruhe für ihre jährliche Ehrungsfeier, bei der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für runde Arbeitsjubiläen ausgezeichnet sowie die frischgebackenen Ruheständler verabschiedet wurden. Die Feier fand auf der Kulturbühne der Günther-Klotz-Anlage im Vorfeld zu Das FEST statt. Knapp 250 Mitarbeitende von Stadtverwaltung, Klinikum, Stadtwerken, Verkehrsbetrieben und Rheinhäfen sowie deren Begleitung waren der Einladung gefolgt. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup dankte der Belegschaft in seiner Ansprache für den Einsatz.
Balance aus Begeisterung und kritischer Betrachtung sei nötig
Angesichts der Umstellung auf digitale Prozesse habe auch er selbst manchmal den Eindruck, „von vorgestern“ zu sein – allerdings seien Erfahrung und Selbstvertrauen der älteren Belegschaft das Fundament, „ohne das überhaupt nichts funktioniert.“ Es brauche eine gute Balance aus dem kritischen Betrachten des Neuen und die Begeisterung der jungen Menschen für das Neue. An die Rentnerinnen und Rentner, die das „dritte Leben“ beginnen, wie es im Französischen heiße, richtete er im Falle von künftiger Kritik zu städtischen Themen einen Wunsch: „Schreiben Sie bitte keine Leserbriefe, sondern beschweren Sie sich bei mir.“
Veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen über die Jahrzehnte
Anschließend blickte Sandra Granget, Vorsitzende des Gesamtpersonalrats, auf 40 Jahre Stadtgeschichte und den Wandel in der Gesellschaft zurück. Sie begann ihre Ausbildung bei der Stadt 1984, als der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl hieß. Im Zuge der sogenannten Kießling-Affäre wurde ein Vier-Sterne-General aufgrund vermeintlicher Homosexualität als Sicherheitsrisiko eingestuft und in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. In Karlsruhe war seinerzeit Otto Dullenkopf Oberbürgermeister, die Kaiserstraße wurde gerade weiter zur Fußgängerzone umgestaltet – unter Bedenken. Weitere Beispiele und Anekdoten der jüngeren Bundes- und Stadtgeschichte untermauerten die Veränderungen über die Jahrzehnte.
Musikalisch begleiteten den Abend Bernadette Ahl und ihre Band mit eigenen Jazz-Pop-Arrangements von Sade bis Amy Winehouse. Danach unterhielt der Comedian und Kabarettist Bernd Kohlhepp das Publikum. Unter dem „Magic Sky“ der Karlsruher Messe & Event GmbH (KME) – ein großer runder Schirm mit LED-Beleuchtung – war das Publikum gut vor der kräftigen Abendsonne und einigen Regenschauern geschützt. -nke-