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Trinationale Städtekooperation zwischen Karlsruhe, Winnyzja und Nancy

Konkrete Projekte benannt / Unterstützung für EU-Beitritt der Ukraine bekräftigt

Die Oberbürgermeister von Winnyzja, Nancy und Karlsruhe bei der Unterzeichnung der trinationalen Kooperationsvereinbarung Die Oberbürgermeister von Winnyzja, Nancy und Karlsruhe bei der Unterzeichnung der trinationalen Kooperationsvereinbarung © Stadt Karlsruhe, Georg Hertweck

Obwohl selbst noch in den Kinderschuhen steckend, hat sich die Städtepartnerschaft zwischen Karlsruhe und Winnyzja bereits als "Geburtshelferin" bewährt und der ukrainischen Metropole zu weiterem Zuwachs im Reigen der Partnerstädte verholfen. Seit dem vergangenen Samstag sind Karlsruhes französische Partnerstadt Nancy und Winnyzja nun offiziell miteinander verbunden. Zugleich bekräftigten die drei Städte mit einer Vereinbarung ihre trinationale Zusammenarbeit auf verschiedenen Handlungsfeldern.

"Gemeinsames europäisches Schicksal"

Ausgangspunkt der französisch-ukrainischen Partnerschaft war die Unterzeichnung des Vertrags zwischen Karlsruhe und Winnyzja im April dieses Jahres. "Die Freunde unserer Freunde sind unsere Freunde" hatte damals die Beigeordnete der Stadt Nancy, Evelyne Beaudeux, erklärt und damit den Anstoß zu weiteren Gesprächen gegeben. "Die aufrichtige und tiefgehende Freundschaft mit Karlsruhe", so Nancys Oberbürgermeister Mathieu Klein, habe dabei Vorbildfunktion ausgeübt, denn "der deutsch-französische Motor ist eine starke Stütze für unser gemeinsames europäisches Schicksal". Dieses wiederum sei an die Verteidigung von Freiheit und Demokratie auch gegen den zunehmenden Populismus geknüpft.

Ebenso wie sein französischer Amtskollege sprach sich Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup dafür aus, den Weg der Ukraine in die Europäische Union eng zu begleiten. Ein gemeinsames Europa sei "ein ganz starkes Instrument, sich gegenseitig zu unterstützen", sagte Mentrup. In einer Welt, die zusehends aus den Fugen gerät, komme den Städtefreundschaften dabei eine immer wichtigere Rolle zu.

Serhii Morhunov dankt für große Solidarität

Winnyzjas Stadtoberhaupt Serhii Morhunov zeigte sich tief beeindruckt über die große Solidarität: "Wir etablieren hier die Grundlagen für eine langjährige Freundschaft". Zugleich erinnerte Morhunov an den weiterhin anhaltenden russischen Angriffskrieg. Die auch in seiner Stadt sichtbaren Zerstörungen seien "ein Zeichen der grenzenlosen Verachtung der Russen für alles Europäische". Ohne die Unterstützung von Freunden sei es viel schwerer, sich zu wehren. Doch es gelte auch, den Blick nach vorne in die Zeit nach dem Krieg zu richten. Daher bekräftigten alle drei Stadtoberhäupter den Willen zu enger Zusammenarbeit, die von bürgerschaftlichem Engagement über Verbindungen der Vereine bis hin zu ersten konkreten Projekten etwa in den Bereichen Mobilität, Stadtplanung, Digitalisierung und Bildung. So unterzeichneten die Universität von Lothringen und die medizinische Universität von Winnyzja eine Kooperationsvereinbarung. Im Vordergrund steht hierbei die Weiterentwicklung orthopädischer Techniken, was beispielsweise kriegsversehrten Soldaten zu Gute kommen wird. 

Die Oberbürgermeister von Winnyzja, Nancy und Karlsruhe bei der Unterzeichnung der trinationalen Kooperationsvereinbarung
Im Grand Salon des Rathauses von Nancy wurde die neue Städtepartnerschaft zwischen Nancy und Winnyzja gefeiert.

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