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Städtisches Biodiversitätskonzept: Vielfalt als bleibende Aufgabe

Amt für Umwelt und Arbeitsschutz präsentiert im Ausschuss aktuelle Schwerpunkte

Schwarzspecht (Dryocopus martius) schaut aus seiner Höhlung Schwarzspechte sind auf den Wald als Lebensraum angewiesen. © Stadt Karlsruhe, GBA, Stephan Gehrlein

Karlsruhe ist ein Hotspot der Artenvielfalt, denn hier treffen gleich mehrere Naturräume aufeinander. Biodiversität bleibt eine wichtige Aufgabe – und dabei insbesondere der Schutz und die Identifizierung bedeutsamer Bereiche. Das Amt für Umwelt und Arbeitsschutz hat jetzt im ­zuständigen Ausschuss für ­Umwelt und Gesundheit den Stand der aktuellen Maßnahmen ­vorgestellt.

Wichtigen Lebensraum erhalten

In Karlsruhe kommen im Stadtgebiet gleich fünf unterschiedliche Naturräume mit diversen Landschaftstypen vor. Das Biodiversitätskonzept und die Ziele zu dessen Umsetzung beschloss der Gemeinderat 2021. Beteiligt waren neben städtischen Ämtern, Landesdienststellen und Mitgliedern der Naturschutzverbände auch das Naturkundemuseum Karlsruhe sowie Vertreter aus Wissenschaft und Lehre. Ziel des Konzepts ist es, die in der Region typischen Arten sowie deren Lebensräume zu erhalten und zu fördern.

Die derzeit laufenden Vorhaben nehmen auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in den Fokus: Dieser forciert die Ausbreitung von Neophyten – diese invasiven und gebietsfremden Arten gilt es einzudämmen. Als Problempflanzen wurden Bambus, Luzerne, Lorbeerkirsche und Spätblühende Traubenkirsche identifiziert. Beim Amphibienschutz steht unter anderem etwa die Schaffung künstlicher Habitate im Mittelpunkt.

Oft zu wenig beachtet und mit teilweise gravierenden Folgen: Verglasungen und Spiegelungen an Gebäuden, die zu einem – mitunter tödlichen – Vogelschlag führen können. Nachrüsten ist hier möglich durch farbige Aufkleber oder bestimmte Muster, die den Tieren Gefahr signalisieren. Insgesamt plädiert das Biodiversitätskonzept für eine Stärkung des ehrenamtlichen Naturschutzes, eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit Verbänden – sowie die Einführung eines Streuobstwiesen-Monitorings. Verstärkt gehören dazu auch schutzgebietsbezogene Maßnahmen und die Ausweisung neuer Schutzgebiete.

Weitere Stelle für Umsetzung des Biodiversitätskonzepts

Das Amt für Umwelt und Arbeitsschutz kündigte auch die Schaffung einer neuen Stelle „Biotopverbundbotschafter/in“ für das Jahr 2024 an. Die neue Kollegin oder der neue Kollege soll bei der Umsetzung der Maßnahmen des Biodiversitätskonzeptes zum Einsatz kommen, sowie eigene Naturschutz- und Landschaftspflegemaßnahmen durchführen. Derzeit läuft ein Förderantrag für eine weitere Stelle.

Neben den aktuellen Entwicklungen erhielten die Ausschussmitglieder als Ausblick für 2024 Hinweise auf geplante Streuobst-Tage mit den Ortsverwaltungen in den Stadtteilen. Auch sieht die Verwaltung einen „Biodiversitätscheck“ für Vorhabenträger vor, will künftig das Thema Biodiversität in städtischen Pachtverträgen berücksichtigen und die Zusammenarbeit mit Landwirten beim Umsetzen der Landschaftspflegerichtlinie verstärken. Eine Ausweitung ist beim bewährten Saatgutprojekt geplant, bei der Ernte sowie den Spenderflächen.

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