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OB Mentrup appelliert im Karstadt-Insolvenzverfahren an Konzern und Vermieterin

„Unsere Karstadt-Filiale ist gesund. Stehen Sie endlich gemeinsam zu Ihrer Verantwortung für den Standort und die Menschen!“

Imagebild Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup © Stadt Karlsruhe, Presse- und Informationsamt, Sabine Enderle

Mit einem deutlichen Appell hat sich Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup an die Spitze des Galeria Karstadt Kaufhof-Konzerns und an die Vermieterin des Karstadt-Standortes in der Karlsruher Kaiserstraße gewandt. „Öffnen Sie sich zum Wohle aller einer Lösung für Karstadt in Karlsruhe!“, schreibt das Stadtoberhaupt und nimmt Bezug auf seine persönlichen Gespräche mit beiden Seiten. In den Gesprächen hätten die Mieterin Karstadt und die Vermieterin, eine Immobiliengesellschaft mit Sitz in Nordrhein-Westfalen, ihre Absicht bekräftigt, den Standort in der Karlsruher Innenstadt weiterzuführen und gemäß Insolvenzplan neu ausrichten zu wollen. Doch ist eine Einigung nach Kenntnisstand der Stadt bislang nicht erfolgt und derzeit nicht absehbar.
 
Die Neugestaltung der Innenstadt ist das zentrale Zukunftsprojekt der Stadt Karlsruhe. „Karlsruhe investiert seit geraumer Zeit in die Innenstadt, beispielsweise werten wir mit dem Bau der Kombilösung und der Neugestaltung der Kaiserstraße den öffentlichen Raum in der A-Lage deutlich auf“, betont Mentrup. Karstadt stelle für die Karlsruher Innenstadt eine wichtige Ankernutzung mit großer regionaler Bedeutung dar, insbesondere vor dem Hintergrund eines auch in Zukunft attraktiven Nebeneinanders verschiedener Nutzungsformen.
 
„Der Erhalt des Standortes und der dortigen Arbeitsplätze ist von besonderer Bedeutung.“ Daher habe die Stadt ihre Bereitschaft signalisiert, den Einigungsprozess und die Neuausrichtung der Konzeption im Rahmen des Möglichen zu unterstützen. Bei den weiteren Verhandlungen könne eine Untervermietung von freiwerdenden Flächen ein wichtiges Element zur Kostensenkung sein. Mentrup sichert daher zu: „Bei der Suche nach passenden Untermietern biete ich die Unterstützung der Stadt Karlsruhe an.“

Da der Erhalt des „nach wie vor profitablen“ Standortes Karlsruhe von der Ausgestaltung des zukünftigen Mietverhältnisses abhänge, sei jetzt die zügige Einigung zwischen Mieterin und Vermieterin das Gebot der Stunde und sollte eigentlich selbstverständlich sein. Denn das Zeitfenster für eine Einigung beginne sich zu schließen, befürchtet der Oberbürgermeister.

Galeria Karstadt Kaufhof hatte am 31. Oktober 2022 das zweite Schutzschirmverfahren beantragt. Am 1. Februar 2023 wurde das Insolvenzverfahren vor dem Amtsgericht Essen eröffnet. Laut Konzernmitteilung müssten von den 131 Kaufhäusern mindestens ein Drittel geschlossen werden. Welche Standorte dies betreffen könnte, werde sich wohl bis Mitte März entscheiden. Deshalb dränge nun die Zeit, so Mentrup: „Unnachgiebiges Pokern auf dem Rücken des Standorts und der Menschen - damit sollte jetzt Schluss sein!“

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