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Neues Luchs-Gehege im Oberwald

Zoo begleitet künftig die Auswilderung und Wiederansiedelung der Großkatzen

Spatenstich Luchsgehege Oberwald, mit Zoo-Direktor Reinschmidt, Minister Peter Hauk, WWF-Vertreterin Sybille Klenzendorf, Bürgermeister Daniel Fluhrer Spatenstich Luchsgehege Oberwald, mit Zoo-Direktor Reinschmidt, Minister Peter Hauk, WWF-Vertreterin Sybille Klenzendorf, Bürgermeister Daniel Fluhrer © Stadt Karlsruhe, Monika Müller-Gmelin

Der Zoo in Karlsruhe wird bald zum deutschlandweit beachteten Luchszentrum: vergangene Woche wurde im Tierpark Oberwald der erste Spatenstich zu einem neuen Gehege für die Luchsauswilderung getätigt. Bereits 2021 ging das neu geschaffene Luchsgehege am Lauterberg, mitten im Karlsruher Stadtgarten, in Betrieb. Beides ist eng verwoben mit dem Programm des Landes Baden-Württemberg zur Wiederansiedlung des Großkatzen-Raubtiers im Schwarzwald.

Rund 5 000 Quadratmeter wird das künftige Koordinationsgehege für Luchse im Oberwald groß sein. Es war ein großer Auftrieb von Experten und Prominenz, die beim Startschuss zugegen waren. An ihrer Spitze stand der baden-württembergische Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk – dessen Haus gleichzeitig für Nutz- und Wildtiere zuständig ist.

Neue Anlage soll zu Beginn des Frühjahrs in Betrieb gehen

Federführend für die neue Auswilderungsanlage wird die Forstliche Versuchsanstalt des Landes in Freiburg (FVA) sein; mit fachlicher Unterstützung durch die Karlsruher Zoo-Tierärzte. Wenn die neue Anlage im Oberwald zu Beginn des kommenden Frühjahres in Betrieb gehen wird, sollen Jungtiere im Alter zwischen sechs und acht Monaten dort auf das Leben in freier Wildbahn vorbereitet werden. Als Botschafter ihrer Art gelten auch die bis zu vier am Lauterberg angesiedelten Luchse.

Das Gelände im Oberwald gehört dem städtischen Forst. Bis zuletzt war offen geblieben, ob Karlsruhe den Zuschlag bekommt – im Rennen lag auch ein Standort bei Bad Mergentheim. Für Zoo-Direktor Matthias Reinschmidt ist das neue Koordinationsgehege „ein weiteres Mosaik beim Wandel des Zoos zum Artenschutzzentrum.“ Minister Hauk benannte die Ziele „zur Steigerung der Biodiversität auch bei Raubtieren, die mit den Plänen zur Auswilderung verbunden sind“. Maßgeblich an der Finanzierung der neuen Anlage beteiligt sind die WWF Umweltstiftung Deutschland und die Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe. Die Kosten belaufen sich auf rund 300.000 Euro.

Vor knapp einem Jahr war bei Gernsbach mit Luchskatze Finja erstmals ein Jungtier ausgewildert worden. Sie stammte aus einem Wildgehege in Thüringen und wurde in einem speziellen Gehege in Rheinland-Pfalz für die Auswilderung vorbereitet. Allerdings mit tragischem Ausgang: das Tier war in freier Wildbahn im Juli an einer Infektionskrankheit verendet. Ein FVA-Verantwortlicher ließ am Rand der Veranstaltung wissen, dass es vermutlich noch in diesem Jahr im Schwarzwald erneut Auswilderungen geben wird.  -stj-

Dieser Artikel erschien in der StadtZeitung Nr. 43 am 25. Oktober 2024. Die Inhalte der StadtZeitung schon lesen, bevor sie im Briefkasten steckt: Im ePaper sind alle Ausgaben digital verfügbar.

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