Die ersten Vorboten kündigten sich diesen Sommer mit der Entfernung von Masten und Oberleitungen sowie der Sanierung des Abwasserkanals bereits an, im April 2023 will das städtische Tiefbauamt dann den ersten Bauabschnitt für die Umgestaltung der Kaiserstraße in Angriff nehmen. Voraussichtlich über rund zweieinhalb Jahre werden sich die Bauarbeiten auf dem zentralen Abschnitt zwischen Ritter- und Adlerstraße erstrecken, ehe sich die Fußgängerzone dort ohne Gleise und in völlig neuem Gewand präsentiert.
Grundlegende Leitungserneuerung erforderlich
"Gebaut werden muss, daran führt kein Weg vorbei", erläuterte Tiefbauamtsleiter Martin Kissel kürzlich bei einer Informationsveranstaltung für Anlieger. Zu Zeiten des oberirdischen Bahnbetriebs habe man die Leitungsinfrastruktur für Wasser, Gas, Strom und Telekommunikation nur notdürftig reparieren können, jetzt erfolge eine grundlegende Sanierung. Damit einher geht die Umgestaltung der Oberfläche mit einem komplett neuen Belag, Bauminseln mit hitzeresistenten Zürgelbäumen, Sitzbänken und weiteren Einbauten. Hierzu zählen beispielsweise Unterflur-Müllsammelbehälter, Litfaßsäulen, Kulturwegweiser, Stromanschlüsse für Veranstaltungen, Bürgervitrinen, Fahnenmasten und Fahrradabstellplätze.
"Von innen nach außen und von unten nach oben"
Hierbei gehe das Tiefbauamt nach dem Prinzip "von innen nach außen und von unten nach oben" vor, erläuterte Projektleiterin Kristina Lochmann-Leßle. Zunächst erfolgen die Tiefbauarbeiten, danach die Verlegung des Pflasters. Im ehemaligen Gleisbereich wird ein Zierband analog zum Marktplatz eingebaut, während in den Randbereichen großformatiges helles Natursteinpflaster vorgesehen ist. Die Fächerstraßen wiederum erhalten ein kleinformatiges Pflaster. Um die Belastungen für Geschäfte und Anwohner möglichst gering zu halten, wird der erste Abschnitt in insgesamt neun Baufelder unterteilt, die jeweils drei bis vier Monate dauern sollen. Außerdem bleiben die Zugänge zu den Gebäuden sowie zu den unterirdischen Haltestellen gewährleistet.
Baufelder
Vorgesehen sind folgende Baufelder (jeweils mit Baubeginn)
- April 2023: Kreuzungsbereich Ritter-/Kaiserstraße. Südseite der Kaiserstraße am Marktplatz
- Sommer 2023: Kreuzungsbereich Ritter-/Kaisestraße (Nordseite). Nordseite der Kaiserstraße am Marktplatz
- Herbst 2023: Zwischen Lammstraße und Marktplatz sowie zwischen Marktplatz und Kreuzstraße im ehemaligen Gleisbereich
- Frühjahr 2024: Nordseite zwischen Lammstraße und Marktplatz, Südseite zwischen Marktplatz und Kreuzstraße
- Sommer 2024: Südseite zwischen Lamm- und Ritterstraße, Nordseite zwischen Marktplatz und Kreuzstraße
- Herst 2024: Zwischen Ritter- und Lammstraße auf der Nordseite mit Herstellung des Zierbands im ehemaligen Gleisbereich. Südseite zwischen Lammstraße und Marktplatz vor dem Technischen Rathaus
- Winter 2024/25: Lammstraße südlich der Kaiserstraße, Westseite der nördlichen Karl-Friedrich-Straße, ehemaliger Gleisbereich zwischen Kreuz- und Adlerstraße
- Frühjahr 2024: Lammstraße, Ostseite südlich der Kaiserstraße und Westseite nördlich der Kaiserstraße. Karl-Friedrich-Straße Ostseite. Zierband zwischen Marktplatz und Kreuzstraße. Südseite zwischen Kreuz- und Adlerstraße.
- Sommer 2025: Lammstraße nördlich der Kaisestraße (Ostseite). Zwischen Kreuz- und Adlerstraße Nordseite sowie Herstellung des Zierbands
Die im Westen und Osten Richtung Europa- und Kronenplatz anschließenden Bauabschnitte zwei und drei sind zur Umsetzung für 2025 bis 2027 vorgesehen.
Für alle Anfragen rund um die Baumaßnahme Kaiserstraße gibt es schon jetzt die zentrale Kontaktadresse kaiserstrasse(at)tba.karlsruhe.de, weitere Kommunikationsmaßnahmen befinden sich in Vorbereitung.