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Kunstprojekt thematisiert Energieverbrauch durch Digitalisierung

karlsruhe.digital initiiert Kunstprojekt "Minimal Carbon Internet" / Neuer Podcast erläutert Hintergründe zum Thema

Minimal Carbon Internet Michael Saup präsentiert gemeinsam mit karlsruhe.digital das Projekt „Minimal Carbon Site“, das den Zusammenhang von Information und Energie thematisiert. © Michael Saup

Mit einem Kunstprojekt macht die Initiative karlsruhe.digital auf den Energieverbrauch durch Digitalisierung aufmerksam und präsentiert einen energieeffizienten Website-Klon sowie einen Podcast zum Thema.

Der Arbeitskreis Kultur der Initiative karlsruhe.digital hatte das Projekt „Minimal Carbon Internet“ ins Leben gerufen. In Kooperation mit dem Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) und der UNESCO City of Media Arts soll mit der "Minimal Carbon Site" das Bewusstsein für den Zusammenhang von Information und Energie geschaffen und Ansätze für konkrete technische Lösungen praktisch erprobt werden. Zugänglich ist nun neben der bekannten Website karlsruhe.digital ein Klon mit einem um 95 Prozent reduzierten Energiebedarf entstanden - mit nahezu identischem Erscheinungsbild. "Bei dem Projekt geht es nicht darum, das Internet zu dämonisieren", erläutert Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz, Vorsitzende der Initiative karlsruhe.digital. "Vielmehr geht es darum, Herausforderungen deutlich zu machen, ein Bewusstsein für den Energieverbrauch von Digitalisierung zu schaffen und mögliche Lösungsansätze aufzuzeigen", so Luczak-Schwarz weiter.

Neuer Podcast

Im neuen karlsruhe.digital Podcast (Englisch) spricht der Künstler, Musiker, Filmemacher, Professor und Programmierer Michael Saup ausführlich über das Projekt, die Hintergründe und darüber, wie es weitergehen kann und warum man nicht auf die ursprüngliche Webseite verzichten kann. "Wir wissen, dass das Internet unsere Chance ist, die menschliche Entwicklung zu fördern, eine wertvolle geistige Ressource. Wir verbrauchen diese Energie für einen bestimmten Zweck", erklärt Saup, der seit 1999 zum Energiebedarf der digitalen Kultur forscht und den Webseiten-Klon realisiert hat.

"Gerade der künstlerische Blick auf moderne Technologien liefert wertvolle Impulse und eröffnet neue Perspektiven, um verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen umzugehen und gemeinsam die Zukunft bewusster zu gestalten", erklärt Martin Hubschneider, Vorsitzender der Initiative karlsruhe.digital.

"Das Thema fügt sich auch perfekt in das diesjährige Thema der KIT Science Week ein, wo sich vom 10. bis 15. Oktober alles um das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz drehen wird. Solche Perspektiven sind jetzt genau richtig", hebt auch Prof. Dr. Hirth Vizepräsident des KIT für Transfer und Internationales und Vorsitzender der Initiative karlsruhe.digital hervor.

"Auf diese Verbindung von digitaler Informationsverarbeitung und Energie verweist die Arbeit des Medienkünstlers. Sie macht aufmerksam darauf, dass auch unser Verhalten online reale Konsequenzen auf unsere Offline-Welt hat. Und sie zeigt: es geht auch anders!", ergänzt Dominika Szope, Leiterin des Kulturamtes.

Zusammenhang zwischen Digitalisierung und Energieverbrauch

In den elf Arbeitskreisen der Initiative karlsruhe.digital, die jeweils von einem Steuerkreismitglied geleitet werden, werden die digitalen Aspekte und Erfolgskriterien von Bereichen wie Verwaltung, Wissenschaft, Bildung, Kultur und Gesellschaft, Standortfaktoren für Fachkräfte, Souveränität, Gründerkultur, Internationalisierung und Innovationstransfer analysiert und weiterentwickelt. Mit dem Projekt greift der Arbeitskreis Kultur das große Potenzial auf, sich mit künstlerischen Interventionen dem Zusammenhang von Energieverbrauch und Digitalisierung zu nähern.

Wachsende Bedeutung des Internets

Unterhaltung, Kunst, Information, Kommunikation verlagern sich seit Mitte der 1990er Jahre ins Digitale. Die Pandemie hat diese Entwicklung weiter stark vorangetrieben. Mit Steigerung der Quantität und Qualität erhöht sich aber auch der Energiebedarf. Wäre der gesamte Strom für das Internet rein aus Braunkohle erzeugt, entspräche der Verbrauch einer Pyramide aus Braunkohle mit einer Seitenlänge von 1.422 Metern und einer Höhe von 905 Metern.

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