Die unscheinbare Pflanze mit den gelblichen Blättern ist ein invasiver Neophyt aus Nordamerika. Mit ihrer Wuchskraft und massiven Verbreitung verdrängt sie heimische Baumarten wie junge Eichen. Zudem ist sie in Teilen giftig, erläuterte Stephanie Bauer, die beim Forstamt zuständig für den Bereich Waldökologie ist. Deswegen wurde die Spätblühende Traubenkirsche (bota-nisch Prunus serotina) nun auf einem rund 2,5 Hektar großen Gebiet samt Wurzel entfernt.
Forstamtsleiter Ulrich Kienzler lobte die Aktion: „Das ist ein tolles Engagement für unseren Wald.“ Im Stadtwald müsse so lange gegen die invasive Art vorgegangen werden, bis die heimischen Bäume dort so groß seien, dass der Neophyt nicht mehr wachsen könne. „In den Hardtwäldern haben wir den Kampf gegen Prunus serotina verloren“, berichtete Bauer. Dort breitet sich die invasive Pflanze unkontrolliert aus.
Der Baum wurde ursprünglich im 19. Jahrhundert gepflanzt, um der Waldbrandgefahr vorzubeugen. Doch Eichen, Kiefern, Ahorn und andere heimische Arten werden durch das schnelle Wachstum von Prunus serotina an ihrer Verjüngung gehindert. Denn sie bekommen nicht genug Sonnenlicht. Heute sei man vorsichtiger bei der Pflanzung neuer, nicht heimischer Arten, erklärte Kienzler. Dabei gelte es abzuwägen, welche Baumarten den Klimawandel verkraften können, aber nicht invasiv werden.
An diesem Nachmittag haben die Förster und Reservisten gemeinsam mit Tamino und seinen Besitzern Annelie Groth und Rolf Häuber das kleine Areal erfolgreich von der Spätblühenden Traubenkirsche befreit. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Bauer. „Die Reservisten haben unheimlich viel geschafft.“ -gia-