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Region sucht Ärzte-Nachwuchs

Weiterbildungsverbund zeigt erste Erfolge / Versorgungsgrad noch einmal gesunken

Der Blutdruck einer Patientin wird beim ärztlicher Dienst der Stadt Karlsruhe gemessen Die hausärztliche Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen ist ein wichtiges Anliegen von Stadt und Landkreis Karlsruhe. © Stadt Karlsruhe, Monika Müller-Gmelin

Weiterbildung gilt als Schlüssel zum Erfolg – nicht nur im Berufsleben, sondern auch bei der hausärztlichen Versorgung. Für Stadt und Landkreis Karlsruhe ist die Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten ein zentrales Thema, um medizinischen Nachwuchs an die Praxen der Region zu binden. Dies trägt nun erste Früchte, wie jetzt ein Bericht im gemeinderätlichen Ausschuss für Umwelt und Gesundheit aufzeigte.

Zahl deutlich gestiegen

Innerhalb des Weiterbildungsverbunds, dem die Stadt Karlsruhe Anfang vergangenen Jahres beigetreten war, hatte sich die Zahl der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung schon während des Jahres 2023 deutlich erhöht. Insbesondere betrifft dies nach den Angaben von Sonja Greiner, die beim Landratsamt die Koordinierungsstelle betreut, den von Dettenheim bis Rheinstetten reichenden Mittelbereich Karlsruhe. Hier stieg die Zahl von zehn auf 29, während es insgesamt 42 Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung in der Allgemeinmedizin sind. Bisher belaufe sich die Zahl der Vermittlungskontakte auf 14, davon konnten drei Personen in den ambulanten Bereich vermittelt werden und drei weitere an Kliniken.

Viele Stellen offen

Grundgedanke des Verbunds ist die Erfahrung, dass sich junge Ärztinnen und Ärzte häufig in der Nähe ihrer letzten Weiterbildungsstätte niederlassen. Hier bestehe laut Sonja Greiner weiterhin großer Bedarf. Nachdem 2017 die hausärztliche Versorgungsquote  noch an die 100 Prozent betragen hatte, sank diese im Mittelbereich Karlsruhe zuletzt noch einmal um zwei auf 88,7 Prozent. Um wieder eine Vollversorgung – was statistisch einem Verhältnis von 1696 Patientinnen und Patienten pro Arzt entspricht – zu erreichen, müssten zumindest 30 der derzeit 56 offenen Stellen besetzt werden.

Demographischer Wandel stellt Herausforderung dar

Jedoch "lässt der demographische Wandel erwarten, dass sich die Situation noch einmal zuspitzen wird", warnte Sonja Greiner. Der Anteil der über 60jährigen Hausärztinnen und -ärzte liege in Stadt- und Landkreis derzeit bei rund 39 Prozent. Es sei also zu erwarten, dass in den nächsten Jahren zahlreiche weitere Stellen frei werden.

Der Weiterbildungsverbund kümmert sich um Akquise und Vermittlung von Interessierten ­sowie um neue Kooperationspartner, kontinuierliche Bedarfsanalysen und Etablierung eines regionalen Qualitätszirkels. Ihm gehört neben der Stadt und dem Landkreis auch die Bezirksärztekammer Nordbaden. Hinzu kommen - als wesentliche Kooperationspartner - auch Kliniken und Praxen als Weiterbildungsstätten im stationären sowie ambulanten haus- und fachärztlichen Bereich.

Dieser Artikel erschien in der StadtZeitung Nr. 14 am 5. April 2024.

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