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1,3 Millionen Kubikmeter bringen Zeitgewinn

Gemeinschaftsprojekt der Städte Ettlingen und Karlsruhe zum Hochwasserschutz an der Alb tritt in wichtige Phase

Eine Wiese an der Alb ist vom Hochwasser überflutet. Auf Hinweisschilder heißt es Einfahrt verboten wegen Hochwasser. Der Hochwasserschutz für die Anrainer entlang der Alb wird in den kommenden Jahren deutlich verbessert © Stadt Karlsruhe

Bei den aktuell extrem niedrigen Pegelständen fällt es ein schwer, sich das Szenario vorzustellen, doch im Extremfall können bis zu 111 Kubikmeter Wasser pro Sekunde die Alb herunterschießen. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes 100-jährliches Hochwasser, ein Ereignis, das statistisch gesehen einmal im Jahrhundert auftreten kann. Aktuell sind die Anrainer der Alb jedoch nur gegen maximal 71 Kubikmeter Wasser pro Sekunde geschützt, so dass die Städte Ettlingen und Karlsruhe als gemeinsames Projekt die Wiederherstellung des 100-jährlichen Hochwasserschutzes vorantreiben.

Wichtige Realisierungsphase

Dieses Vorhaben tritt nun in eine wichtige Realisierungsphase ein, denn voraussichtlich im September sollen die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren beim Regierungspräsidium eingereicht werden. Nach Abschluss aller erforderlichen Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren rechnen die Beteiligten derzeit mit einem Baubeginn im Jahr 2025 und der Fertigstellung bis 2028. Diese und weitere Informationen zu dem Bauvorhaben erhielten unlängst die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Öffentlichkeitsbeteiligung in der Buhl’schen Mühle in Ettlingen.

30 Millionen Euro Investitionen

Das Gemeinschaftsprojekt stelle nach Ansicht von Karlsruhes Tiefbauamtsleiter Martin Kissel eine "vorbildliche Kooperation" dar. Dank umfassender fachlicher Begleitung – unter anderem mit Prüfung von 24 verschiedenen Varianten - "wurde der Schutz von Mensch und Natur in guten Einklang gebracht", lobte Kissel. Herzstück der von Ettlingen zu 70 Prozent und Karlsruhe zu 30 Prozent getragenen Hochwasserschutzmaßnahmen ist der Neubau eines Regenrückhaltebeckens im Albtal oberhalb des Gewerbegebiets Spinnerei. Bis dieses Becken mit seinem geplanten Fassungsvermögen von rund 1,3 Millionen Kubikmetern vollgelaufen ist, dauert es nach den Berechnungen der Fachleute rund 24 bis 36 Stunden. Wertvolle Zeit, um im Ernstfall die Bevölkerung warnen und in Sicherheit bringen zu können. Die für den Bau erforderlichen rund 30 Millionen Euro, wovon ein Großteil über Fördergelder abgedeckt werden, bezeichnete Ettlingens Bürgermeister Dr. Moritz Heidecker als gut angelegte Investition. Ohne diese könnte schon ein einziges Extremhochwasser in seiner Stadt Schäden von mehr als 40 Millionen Euro verursachen.

Ausgleichsmaßnahmen für den Natur- und Artenschutz

Weitere Bausteine zum Hochwasserschutz an der Alb sind auch auf Karlsruher Gemarkung vorgesehen, wie die Ertüchtigung des Erlengrabens für einen Abfluss von 25 Kubikmetern pro Sekunde und der Neubau eines steuerbaren Auslaufbauwerks im Weiherwald. Hinzu kommen Ausgleichsmaßnahmen für den Natur- und Artenschutz in den "Salmenwiesen" und im Bereich Grünwettersbach.

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