Vom Rheinhafen über das Städtische Klinikum bis hin zum Alten Schlachthof sind die Spuren von Wilhelm Strieders Wirken in Karlsruhe sind bis heute sichtbar. Fast 30 Jahre lang leitete der vor 150 Jahren geborene Architekt das städtische Hochbauamt und schuf dabei zahlreiche bis heute bedeutende Baudenkmäler.
Das Licht der Welt erblickte Wilhelm Strieder am 27. Januar 1848 in Bretten. Im Alter von 19 Jahren begann er ein Architekturstudium an der Polytechnischen Schule in Karlsruhe, bei dem er unter anderem Lehrveranstaltungen von Josef Durm und Heinrich Lang besuchte. Im Baubüro von Lang fand Strieder nach der Beendigung seines Studiums und der Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 eine Anstellung. Es folgten Studienreisen nach Italien, an die sich von 1879 bis 1883 eine Tätigkeit als Lehrer an der Baugewerkschule in Karlsruhe anschloss. Als Privatarchitekt plante Strieder ab 1882 im Auftrag der Stadt verschiedene städtische Gebäude. Dazu gehörten etwa der Bau des Schulhauses in der Gartenstraße, die Erweiterung des Städtischen Krankenhauses an der Markgrafenstraße sowie der Schlacht- und Viehhof in der Oststadt.