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Mahnwache: Queerfeindlichkeit hat in Karlsruhe keinen Platz

Menschen vor der Stadtkirche © Stadt Karlsruhe, Lotta Stähr

„Dass genau so etwas an so einem Tag passiert“, fasste ein Betroffener die Fassungslosigkeit und Enttäuschung jener zusammen, die sich vor Kurzem auf dem Marktplatz versammelten. Die Organisatorinnen und Organisatoren des Christopher Street Day (CSD) in Karlsruhe hatten zu einer Mahnwache geladen. 

Der „traurige Anlass“, so benannte es der CSD-Verantwortliche Karsten Kremer, waren die Anfeindungen und Übergriffe, denen mehrere queere Personen im Umfeld der diesjährigen Demonstration für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgender, Intersexuellen und queeren Menschen am 4. Juni ausgesetzt waren. Seit 2011 gebe es jedes Jahr einen CSD in Karlsruhe, und so etwas sei noch nie passiert, berichtete Kremer.

Mit der Kundgebung wolle man Betroffenen eine Möglichkeit geben, ihre Erfahrungen zu schildern, dabei nähere Einblicke in das Geschehene erhalten und herausarbeiten, was in Zukunft zu verbessern ist. Zwei queere Karlsruher sprachen zu den rund hundert Versammelten, berichteten von körperlichen Übergriffen und Beleidigungen. Neben Mitgliedern der LGBTTIQ-Community, die auf die verschiedenen Formen und Auswirkungen von Queerfeindlichkeit hinwiesen, war auch Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup vor Ort.

Das Stadtoberhaupt sprach sich klar gegen Queerfeindlichkeit aus und warnte davor, Vorfälle wie das Verbrennen einer Regenbogenflagge zu bagatellisieren. „Solche Vorkommnisse sind ein Angriff auf die Identität queerer Menschen und die bunte Gesellschaft an sich.“ Auch die Stimmen, die sich kritisch gegen das Vorgehen der Polizei äußerten, sprach OB Mentrup an. Er sei dankbar, dass nun der Staatsschutz ermittle. „Wir müssen herausfinden, was passiert ist und sicherstellen, dass niemand in Zukunft aus Angst wegbleibt“, betonte das Stadtoberhaupt, „denn das wäre ein Triumph gegen die bunte und offene Stadt, die wir sein wollen.“ -los-

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