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Ein Herz für Steinkäuze

Liegenschaftsamt koordiniert den Aufbau von Nisthilfen in den Höhenstadtteilen

Nistkastenbau Miguel Sanz (unten) und Alex Hiller installieren eine Nisthöhle für Steinkäuze. © Stadt Karlsruhe, Georg Hertweck

Klein, scheu und vorwiegend nachtaktiv – das ist nicht unbedingt die beste Voraussetzung für einen umfangreichen Freundeskreis, es sei denn, es handelt sich um einen Steinkauz. Obwohl man ihn eher selten zu Gesicht bekommt, „ist er ein absoluter Sympathieträger“, sagt Artur Bossert vom NABU-Kreisverband Karlsruhe und mit dieser Einschätzung steht er nicht alleine. In den Karlsruher Höhenstadtteilen hat sich jetzt ein breites Bündnis an Steinkauz-Freunden zusammengefunden, um die Vögel mit Nisthilfen zu versorgen.

Beitrag zur Artenvielfalt
Unterstützung kommt dabei nicht nur von den Naturschutzverbänden, sondern auch von der Jagdpachtgemeinschaft Revier Bergwald, der offenen Jugendwerkstatt Karlsruhe und den Ortsverwaltungen. Die Federführung liegt beim städtischen Liegenschaftsamt (LA), das Pachtgrundstücke zur Verfügung stellt und die Koordinierung der Aktion übernimmt.

Junger Steinkauz

„Wir wollen damit zum Ausdruck bringen, dass wir für die Artenvielfalt etwas leisten und soziales Engagement zeigen“, erläuterte Amtsleiter Bernhard Eldracher zum Auftakt der jüngsten Nistkastenaktion in Hohenwettersbach. Dem Steinkauz werde deshalb besondere Aufmerksamkeit zuteil, ergänzt Nele Kemper, Fachberaterin für Landwirtschaft, (Streu-)Obst- und Gartenbau beim LA, „weil er ein ganz typischer Vogel für die Streuobstwiesen ist“.

Obstbäume als bevorzugter BrutplatzDie kaum 25 Zentimeter großen Eulen mit ihren charakteristischen großen gelben Augen jagen bevorzugt am Boden nach Feldmäusen oder Regenwürmern, so dass sie sich auf gut gepflegten Wiesen wohl fühlen. Außerdem nutzen die Vögel gerne Obstbäume als Nistplätze. Da nicht überall passende Baumhöhlen verfügbar sind, wird nun mit speziell gestalteten Nistkästen nachgebessert. Gleich zehn davon hatte die offene Jugendwerkstatt aus Grünwettersbach fachmännisch gezimmert, „sehr gut gemacht“, wie NABU-Experte Bossert lobte.

Nistkasten-Aktion für Steinkäuze

Denn Steinkäuze benötigen einen Unterschlupf, der ihnen Schutz vor Mardern und Hauskatzen gewährt. Außerdem müssen die Kästen möglichst waagerecht auf den Bäumen platziert werden, damit bei Flugversuchen zu Boden gegangene Jungvögel wieder den Weg zurück finden.

"Passt gut in das Landschaftsbild"

In den vergangenen Jahren waren bereits rund 30 Nisthilfen von Initiativen installiert worden, die sich zum Teil aus den Obstbaum-Schnittkursen des LA gebildet hatten. Mit den jetzigen Neuzugängen „können wir die Lücke zwischen Hohenwettersbach und Stupferich schließen“, freut sich Fachberaterin Kemper. Ziel sei eine möglichst flächendeckende Versorgung im Osten der Stadt. Während sich Hohenwettersbachs Ortsvorsteherin Elke Ernemann beim Besuch vor Ort über das ehrenamtliche Engagement freute („das passt gut in das Landschaftsbild“), konnte Jagdpächter Rudolf Weingarth von einem Erfolgserlebnis berichten: „Im letzten Jahr haben wir hier erstmals eine Naturbrut von Steinkäuzen beobachtet“.

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