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Bandprojekt zieht in frühere Molkereizentrale

Kulturausschuss unterstützt Einmalzuschuss für Umbau der Proberäume

Die frühere Molkereizentrale an der Neureuter Straße soll zum Kulturzentrum West werden und bietet ideale Voraussetzungen für das Bandprojekt Die frühere Molkereizentrale an der Neureuter Straße soll zum Kulturzentrum West werden und bietet ideale Voraussetzungen für das Bandprojekt. © Stadt Karlsruhe, Monika Müller-Gmelin

Wer in Karlsruhe Proberäume findet, kann sich glücklich schätzen. Wie das Bandprojekt, das sein langjähriges Domizil auf dem CAreal in der Nordstadt räumen musste, jetzt aber mit der ehemaligen Molkereizentrale Südwest in der Neureuter Straße wieder eine Perspektive hat.

Käuflein informiert Kulturausschuss

Bürgermeister Dr. Albert Käuflein informierte den Kulturausschuss in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause über die vielversprechende Entwicklung. Zum Ausbau der mehr als 30 Proberäume sowie für Brandschutz will die Stadt einen einmaligen Zuschuss über 300 000 Euro aus dem nicht ausgeschöpften CoronaKulturHilfsfonds beisteuern, 60 000 Euro schultert der Verein selbst. Bevor im Herbst der Hauptausschuss die Idee verhandelt, war es Käuflein wichtig, noch vor der Sommerpause ein politisches Stimmungsbild einzuholen. Und das fiel durchweg positiv aus.

Politisches Stimmungsbild positiv

Nur „ein bisschen kritisch“ sah die Umwidmung der als Nothilfe gedachten Gelder Thorsten Frewer (GRÜNE), freute sich aber dennoch. Es sei überfällig, dass das Bandprojekt Ersatz finde, sei es doch „unverschuldet“ in diese missliche Lage geraten, erklärte Karin Wiedmann (CDU). Allerdings müsse der Zugang über die Neureuter Straße erfolgen, um das benachbarte Wohngebiet nicht zu behelligen. Kein Problem mit der Finanzierung über den CoronaFonds hatte Dr. Anton Huber (SPD). Bevor „wir das ins Leere laufen lassen“, biete sich diese Lösung an. Von einer „aus unserer Sicht idealen Situation“ sprach Michael Haug (KAL/Die PARTEI), „großartig“ fand den Vorschlag Oliver Schnell (AfD), und auch Karin Binder (DIE LINKE) unterstützte die Rettung des Projekts. Die Frage nach Übungsstätten ist auch bei Jugendlichen aktuell. Weil der Stadtjugendausschuss meist erfolglos versucht welche anzubieten, meldete dessen Geschäftsführerin Elisabeth Peitzmeier vorsorglich „Mehrbedarf“ an.

Mittel aus Coronahilfe als Anschubfinanzierung

Bislang seien beim Kulturamt nur zwei Anträge auf CoronaHilfe eingegangen, informierte Kulturamtsleiterin Dominika Szope. Die Karlsruher Kulturszene habe wohl vorwiegend auf Bundes und Landesmittel zurückgegriffen. Bei dem UmbauZuschuss „sprechen wir von einer Anschubfinanzierung“, nicht „von institutioneller Förderung in den kommenden Jahren“, machte Szope deutlich. Im Übrigen liege den Planungen für das künftige „Kulturzentrum West“ ein betriebswirtschaftliches Konzept zugrunde, das Bandprojekt bleibe weiterhin autark.

Sicherung des Bestands an Proberäumen

Nach dem P8 in Bulach ist die frühere Molkerei die zweite Immobilie, die den Wegfall von Übungsstätten durch die Umnutzung von Gebäuden etwas abfedert und zumindest den Bestand sichert. Der chronische Mangel an Atelier und Proberäumen ist damit allerdings nicht behoben. Eigentümer der früheren Molkereizentrale ist Siegfried Weber, Betreiber des Hotels Kübler. Auch er wird investieren und etwa die Kosten für die Erschließung des Geländes über die Neureuter Straße übernehmen (maf).

 

 

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