Die Strukturkommission unter der Leitung von Staatssekretärin Petra Olschowski und Bürgermeister Dr. Albert Käuflein hatte in umfangreichen Anhörungen mehrere Varianten geprüft und das neue Modell dem Verwaltungsrat empfohlen. Dessen Vorsitzende, Kunstministerin Theresia Bauer, bezeichnete die Entscheidung als „Meilenstein für eine neue kollegiale Kultur des Miteinanders“ und machte deutlich, dass es gelungen sei, „eine bestehende Krise als Chance für einen strukturellen Neuanfang“ zu nutzen.
Staatssekretärin Olschowski hob die intensiven Beratungen seit dem Frühjahr 2021 sowie die zahlreichen Anhörungen auf allen Ebenen der Belegschaft hervor und betonte, dass sich das Theater „als lernende Organisation ständig weiterentwickeln“ müsse, um zukunftsfähig zu bleiben. Bürgermeister Käuflein ergänzte, dass der Prozess stets „ergebnisoffen“ gewesen sei und es keine „vorgefertigten Meinungen“ gegeben habe.
Die Leitungskrise habe dazu geführt, dass Mitarbeitende viele Impulse geben konnten. Obwohl Details nachjustiert werden müssten, sei das neue Modell eine wichtige „Grundsatz- und Richtungsentscheidung“ sowie ein „ganz großer Fortschritt“, betonte Käuflein. Der aktuelle Intendant Dr. Ulrich Peters führte aus, dass er „eine sehr lebhafte und auch sehr zugewandte Diskussion“ mit beeindruckendem Engagement der Mitarbeitenden erlebt habe. Nun sei etwas entstanden das „Signalwirkung“ habe. Weiterhin müsse ein Dialog stattfinden und Vertrauen gewonnen und gegeben werden.
Das Leitungsmodell in Kürze
Das Dreier-Gremium, bestehend aus Künstlerischer Intendanz, Geschäftsführender Direktion und einer weiteren Person, etwa die Künstlerische Betriebsdirektion oder Chefdramaturgie, hat künftig als Theaterleitung die Gesamtverantwortung. Die Spartenleitungen sowie die Generalmusikdirektion werden nach klaren und transparenten Zuständigkeitsregelungen in die Spielplangestaltung eingebunden. Überdies ist der wertebasierte Verhaltenskodex des Deutschen Bühnenvereins Grundlage für die Führungskultur.
Für die Suche nach einer künstlerischen Leitung ab der Spielzeit 2024/25 wurde eine Findungskommission eingesetzt. Schon nach der Sommerpause 2022 soll eine Entscheidung über diese Position gefällt werden. -gem-
