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„Macherpersönlichkeit“: OB Klotz baute Karlsruhe nach dem Krieg wieder auf

„Tatkräftig, Fachmann, heimattreu“ – so sah sich der 1911 nach eigenen Worten „zufällig in Freiburg geborene Karlsruher“ selbst. Klotz, der nach der mittleren Reife zunächst Betonhandwerker lernte und dann an der Technischen Hochschule ein Studium des Tiefbauwesens absolvierte, wurde als einer der Geschäftsführer der „Aufräumungs-Arbeitsgemeinschaft-Karlsruhe“ bekannt, indem er nach dem Krieg die schnelle Trümmerbeseitigung organisierte.

Diese Popularität konnte er 1948 für seinen Einzug in den Gemeinderat nutzen und vor allem vier Jahre später bei der Wahl zu einem der damals jüngsten Stadtoberhäupter in Deutschland. Als „Problem Nr. 1“ nannte Klotz den Wohnungsbau, was zu einer regen Bautätigkeit während seiner Amtszeit führte. Neue Wohngebiete entstanden etwa in der Waldstadt, im Bergwald, in Oberreut sowie im Mühlburger, Beiertheimer und Rintheimer Feld. Ebenso tatkräftig voran trieb Klotz die Ansiedlung von Industriebetrieben, wie den Raffinerien, und – als eingefleischter Fußball-Fan – auch den Bau des Wildparkstadions.

Aus heutiger Sicht eher kritisch betrachtet wird hingegen das Verkehrskonzept einer „autogerechten Stadt“. Während Günther Klotz seinen Führungsstil selbst als „souveräne Amtsführung“ betrachtete, wurde er von hinter vorgehaltener Hand auch schon mal „der letzte badische Großherzog“ genannt. Als Grund für seinen Verzicht auf eine dritte Amtszeit gilt die Ablehnung des Plans für eine zweite Bundesgartenschau durch den Gemeinderat. Der populäre und über die Landesgrenzen hinaus geachtete Kommunalpolitiker starb mit nur 61 Jahren am 7. April 1972. -eck-

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