Ob die seit mittlerweile einem Jahrzehnt leerstehende ehemalige Garnisonskirche im Neubaugebiet Knielingen 2.0 eine Zukunft hat, ist weiterhin offen. In der jüngsten Sitzung des gemeinderätlichen Planungsausschusses informierte die Volkswohnung als Eigentümerin des denkmalgeschützten Gebäudes, dass mit sechs der insgesamt 36 Kaufinteressenten Gespräche geführt werden sollen. Dabei stehe für die Volkswohnung das Gebot der Wirtschaftlichkeit im Vordergrund.
Ausschuss zeigt sich gespalten
Bürgermeister Daniel Fluhrer warnte vor übertriebenen Erwartungen: „Es gehört richtig viel Geld dazu, um das Gebäude nutzungsfähig zu machen“. Gelinge es nicht, ein tragfähiges Konzept zu finden, müsse ein möglicher Abbruch der Kirche in Erwägung gezogen werden. Während FDP-Fraktionschef Tom Høyem es begrüßen würde, „wenn diese Ruine weg wäre“, sprach sich Lüppo Cramer (KAL/Die Partei) vehement für den Erhalt aus: „Wir sind in besonderer Verantwortung, uns um ein Kulturdenkmal zu kümmern“.
Mit der Aufnahme von Verkaufsverhandlungen wurden gleichzeitig die von verschiedenen Gemeinderatsfraktionen eingebrachten Anträge zur Garnisonskirche zurückgezogen. Es sei, wie Michael Zeh (SPD) formulierte, „keine Ideen-, sondern eine Geldfrage“. Zugleich regte Zeh an, bei einem Verkauf der Kirche das Grundstück mit Erbbaurecht zu belegen.