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Gleichstellung behinderter Menschen: Assistenzhunde erlaubt

Karlsruhe unterstützt Kampagne der „Pfotenpiloten“

Lästige Diskussionen sind damit passé. Bei einem Pressegespräch anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung nahm Karlsruhes kommunale Beauftragte Ulrike Wernert gemeinsam mit OB Dr. Frank Mentrup die Förderung sozialer Teilhabe in den Blick. Den Kampagnenbeitritt sah sie als weiteren Schritt auf dem Weg zur inklusiven Stadt. Dafür sei es laut Mentrup notwendig, Menschen mit Handicaps Eigenständigkeit zu ermöglichen und „möglichst Vieles so mitzudenken, dass der Einzelne keine Hilfe mehr braucht“.

Als Öffentlichkeitsarbeiterin der „Pfotenpiloten“ ging es Dr. Hannah Reuter darum, die Akzeptanz von Assistenzhunden mittels Aufklärung zu fördern und – neben kommunalen Unterstützern – auch Hotels, Arztpraxen und Einzelhandel für das Projekt zu gewinnen. Die Hunde sind nicht nur liebenswerte Gefährten, sondern speziell ausgebildet, um individuelle Sinnesbeeinträchtigungen ihrer Halterinnen und Halter auszugleichen sowie sie bei körperlichen oder neurologischen Einschränkungen zu unterstützen.

Unter dem Titel "Blindenleitsysteme - Standard oder Störfaktor?" ging es bei der Runde auch um einen weiteren Aspekt von Teilhabe. Blindenleitsysteme sind an einigen Stellen Standard, etwa bei Querungen, Haltestellen, Treppen oder Aufzügen. Allerdings sei es nicht immer einfach, sich mit der Forderung nach barrierefreier Ausstattung öffentlicher Flächen über verpflichtende Normen hinaus durchzusetzen, berichtete Beate von Malottki, stellvertretende Vorsitzende des Beirats für Menschen mit Behinderungen. Oft würden als Argumente dagegen stadtbildnerische und ästhetische Aspekte angeführt.

Auf Karlsruhes neugestaltetem Markplatz gehören taktile Streifen wie selbstverständlich dazu. Die nach wiederkehrenden Mustern und kontrastreich verlegten Rippen- und Noppenplatten markieren rechtwinklige Wegebeziehungen. Das erleichtere die Orientierung für blinde oder hochgradig sehbehinderte Menschen ungemein, erklärte Dr. Elke Wagner vom Behindertenbeirat. Fehlten Leitstreifen jedoch ganz oder seien die vorhandenen mit Fahrrädern, Tischen und anderen Hindernissen zugestellt, „lande ich im Nirwana“. -maf-

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