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Gemeinderat: Aufenthaltsqualität statt Autos

Passagehof und nördliche Karlstraße werden im Sommer zu Reallaboren umgestaltet

Ziel dieser Maßnahmen ist es, durch einen Praxisversuch mit Evaluation und wissenschaftlicher Begleitung herauszufinden, ob und wie die Neugestaltung von Verkehrsflächen funktioniert. Den Anfang macht dabei der Passagehof, der vom 23. Mai bis zum 20. Juli für den Durchgangsverkehr geschlossen wird. Auch die öffentlichen Auto-Stellplätze sind dann nicht mehr zugänglich. Die nördliche Karlstraße wird ab dem 18. Juli bis zum 31. Oktober für den Kraftfahrzeugverkehr zwischen der Amalien- und der Stephanienstraße gesperrt, wobei die Querung der Akademiestraße offen bleibt.

Fahrrad- und Anliegerverkehr soll in der Karlstraße ermöglicht werden. Für den Lieferverkehr gibt es feste Zeitfenster von 8 bis 11 in der Karlstraße und von 8 bis 14 Uhr im Passagehof. Den während der Reallabore frei gewordenen Straßenraum will die Stadt für zusätzliche Sondernutzungen wie Veranstaltungen, Außengastronomie, Sitzmobiliar und Begrünung zur Verfügung stellen.

Im Gemeinderat stießen die Pläne fast durchweg auf positive Resonanz. „Es ist an der Zeit, dass die Fußgängerzone den Sprung über die Karlstraße schafft“, lobte Aljoscha Löffler (GRÜNE), denn dies bedeute eine Aufwertung von Europa- und Stephanplatz. Auch die Neugestaltung des Passagehofs sei überfällig. Tilman Pfannkuch (CDU) zeigte sich erfreut, dass die Verwaltung den Vorschlag seiner Fraktion aufgegriffen und den Versuchszeitraum in der Karlstraße verlängert habe: „Es ist wichtig, dass wir gesicherte Erkenntnisse bekommen, ob dieser Weg der richtige ist“, sagte Pfannkuch, der sich ebenso wie Lüppo Cramer (KAL/Die PARTEI) dafür aussprach, den Passagehof für den Radverkehr zu sperren.

Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup lehnte dies zwar ab, sicherte aber zu, die Fahrradstellplätze an den Rand zu legen und das Verkehrsgeschehen zu beobachten. Während sich Tom Høyem (FDP) über die Entwicklung weg von „Schreibtischideen“ und hin zur „Konfrontation mit der Realität“ freute, lehnte die AfD Reallabore als „Euphemismus“ ab. „Hier wird etwas eingeführt, was dann weiterbetrieben werden soll“, kritisierte Dr. Paul Schmidt, „die Karlstraße wird damit de facto dicht gemacht“. -eck-

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