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Faire Woche 2023

Vom 15. bis 29. September fand die bundesweite Faire Woche 2023 statt. Karlsruhe beteiligt sich an der Aktion und lud bis Ende Oktober dazu ein, den Fairen Handel sowie die Themen der globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 kennenzulernen.

© Stadt Karlsruhe, Umweltamt/Streeck

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

längst wissen und spüren wir, dass nicht nur Länder im globalen Süden, sondern auch wir im globalen Norden zunehmend vom Klimawandel betroffen sind. Während der globale Norden allerdings hauptverantwortlich für die Klimakrise ist, leiden die Menschen im globalen Süden viel stärker unter deren Folgen und können sich weniger gut davor schützen. Die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale und ökonomische Krise. Sie spiegelt die ungleichen Machtverhältnisse wider. Die Stadt Karlsruhe ist sich ihrer globalen Verantwortung bewusst.

Bürgermeisterin Bettina Lisbach steht vor einem Gemälde in ihrem Büro. © Stadt Karlsruhe, Sabine Enderle

Die Stadt Karlsruhe begegnet der Klimakrise mit unterschiedlichen Maßnahmen und Konzepten und folgt so dem Apell der diesjährigen Fairen Woche: „Fair. Und kein Grad mehr!“. Fairer Handel hilft den Menschen im globalen Süden dabei, die Auswirkungen des Klimawandels besser zu bewältigen und sich anzupassen, wirtschaftet klimaschonend und macht Kleinbäuerinnen und Kleinbauern widerstandsfähiger gegen Krisen.

Herzliche Grüße

Ihre Bürgermeisterin Bettina Lisbach

Schriftzug Fair. Und kein Grad mehr auf einer grünen Fläche vor der Erdkugel.

Jahresthema Faire Woche 2023

Das Motto „FAIR. UND KEIN GRAD MEHR! #FAIRHANDELN für Klimagerechtigkeit weltweit.“ ist ein Appell, der sich an alle Akteure der Gesellschaft richtet. Alle sind aufgefordert, neu zu denken. Die gute Nachricht ist: Viele funktionierende und attraktive Alternativen gibt es schon. Auch wenn der größte Hebel für mehr Klimagerechtigkeit bei der Politik liegt, hat jeder und jede Einzelne von uns zahlreiche Möglichkeiten! Die Fairen Wochen Karlsruhe und die bundesweite Faire Woche laden dazu ein, den Fairen Handel und weitere Handlungsalternativen kennenzulernen.

 

Klimagerechtigkeit: Zeit gemeinsam zu handeln

Die Klimakrise ist ungerecht: Während der Globale Norden sowohl historisch als auch aktuell hauptverantwortlich für die Klimakrise ist, sind die Menschen hierzulande bisher kaum von ihren Folgen betroffen. Dabei hat sie für den Großteil der Weltbevölkerung längst fatale Folgen. Von den Folgen der Klimakrise sind auch Partner des Fairen Handels betroffen, vor allem in der Landwirtschaft: Verspätete Regenzeiten lassen Feldfrüchte verdorren, während zu frühe Regenfälle Blüten an Bäumen und Sträuchern vernichten. Höhere Temperaturen begünstigen die Ausbreitung von Schädlingen und setzen Pflanzen unter Stress. Prognosen gehen davon aus, dass in vielen der heutigen Kaffeeanbaugebiete in wenigen Jahren keine Kaffeeproduktion mehr möglich sein wird.

Fairer Handel sorgt nicht nur für mehr Klimagerechtigkeit weltweit, sondern wirkt mit seiner Arbeitsweise auch ganz konkret gegen die Klimakrise. (Ingeborg Pujiula, Kooperationspartnerin des AEW e.V)

Auch Handwerksproduzentinnen und -produzenten sind von den Folgen der Klimakrise betroffen. Häufig verarbeiten sie natürliche Rohstoffe, die aufgrund der veränderten Bedingungen schwerer verfügbar sind. Steigende Temperaturen und Luftfeuchtigkeit machen die Arbeit auf dem Feld und in den Werkstätten unangenehmer, zeitweise sogar unmöglich. Wenn Straßen wegen Überschwemmung nicht passierbar sind, können Produkte nicht zum Hafen transportiert werden.

Quellen: faire-woche.de und der Weltagrarbericht

#fairhandeln für Klimagerechtigkeit weltweit

Zeichnung einer Blume mit Biene und einer Schippe im Boden.
Ökologischer Anbau

Klimaschonendes Wirtschaften

Über 75 Prozent der Produkte aus Fairem Handel sind nicht nur fair, sondern auch ökologisch produziert. Dies schont Ressourcen, ist gut für die Umwelt – und auch die Produzentinnen und Produzenten und Konsumentinnen und Konsumenten profitieren davon.

Zeichnung eines Solarpaneels sowie zwei Windräder, die auf einer Halbkugel der Erde stehen.
Ökostrom

Klimaschonendes Wirtschaften

Fair-Handels-Unternehmen nutzen selbst konsequent Ökostrom und haben teilweise Solarzellen auf dem Dach, um ihren eigenen Strom zu erzeugen. Und auch die Installation von Solarzellen oder kleinen Windrädern bei den Handelspartnern leisten einen Beitrag zur Klimawende.

Zeichnung von drei Blättern, die aus einem Feld wachsen.
Mischkulturen

Klimaschonendes Wirtschaften

Agroforstwirtschaft kombiniert Agrar- und Forstwirtschaft, indem sie mit Mischkulturen natürliche Ökosysteme imitiert und für den Menschen nutzbar macht. Sie wird seit Jahrtausenden auf der ganzen Welt praktiziert.

Zeichnung eines Büschels aus Naturgräsern.
Naturmaterialien

Klimaschonendes Wirschaften

Ein Großteil der Handwerksprodukte aus Fairem Handel sind in Handarbeit entstanden und bieten vielen Menschen eine Möglichkeit Einkommen zu generieren. Meist werden dafür Naturmaterialien oder recycelte Materialien verwendet.

Grafik eines Schiffes mit Text „Transportaus Übersee per Schiff“
Transport

Transport und Verpackung

Flugzeug, Schiff oder Lastwagen – unsere Lebensmittel haben meist einen langen Transportweg hinter sich bis sie auf unseren Tellern landen. Auch die Verpackung spielt eine große Rolle, wenn es um den ökologischen Fußabdruck geht.

Grafik einer Medaille mit Blatt und Text „Kompensation von Transportemission“
Kompensation

Transport und Verpackung

Die Emissionen, die durch den Transport entstehen, können leider nicht vollständig vermieden werden. Daher setzen Fair-Handels-Unternehmen auf deren Kompensation und investieren unter anderem in eigene Aufforstungsprojekte bei ihren Handelspartnern oder in Projekte der Klima-Kollekte.

Grafik von Verpackungen mit Text „Reduzieren, wiederverwenden, wiederverwerten“
Wiederverwenden

Transport und Verpackung

Fair-Handels-Unternehmen sind dabei, nach Alternativen zur Plastikverpackung zu suchen – oft ist dies aus (hygiene)rechtlichen Gründen nicht leicht umzusetzen. Es gibt bereits tolle, innovative Projekte mit Lösungen wie Produkte im Mehrwegglas, Unverpackt-Angebote oder Großpackungen.

Grafik eines Segelschiffes mit Text „Pilotprojekt: Transport per Segelfrachter“
Segelfrachter

Transport und Verpackung

Seit wenigen Jahren gibt es den ersten Kaffee, der per Segelfrachter von Mittelamerika nach Deutschland verschifft wird. Die 100 Jahre alte Avontuur ist eines der Pioniersegelfrachter, der Waren klimaschonend über den Atlantik transportiert.

Grafik eriner Person vor einer Weltkugel und Thermometer, die einen Vortrag vor Menschen hält.
Workshops

Informationsarbeit

Menschen im Globalen Norden erfahren in Workshops mehr über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen, die Produkte des täglichen Bedarfs herstellen und können so reflektierte Entscheidungen mit Blick auf ihren Konsum tätigen.

Grafik einer Person am Rednerpult vor Menschen, die Fragen stellen.
Dialog mit Politik

Informationsarbeit

Wichtig ist, mit der Politik ins Gespräch über die Forderungen der Fair-Handels-Bewegung zu kommen, damit rechtliche Rahmenbedingungen dafür sorgen, dass sich die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen am Anfang der Lieferketten nachhaltig verbessern.

Grafik mit einem Regensammelbecke vor Bäumen und unter einer Regenwolke.
Regenwasserbecken

Anpassung Klimakrisenfolgen

Das Ausbleiben/Verschieben von Regenzeiten führt immer häufiger zu Problemen in der Landwirtschaft. Um diesen entgegenzuwirken, bauen viele Kooperativen Regensammelbecken. Damit können sie in den regenreichen Zeiten Wasser sammeln und dann in den regenärmeren Gebieten zur Bewässerung verwenden.

Grafik eine Sprössling unter der strahlenden Sonne.
Sortenwahl

Anpassung Klimakrisenfolgen

Viele Pflanzensorten sind an steigende Temperaturen nicht angepasst und reagieren teils sehr sensibel. Dies kann zu Ernteausfällen führen. Versucht wird Sorten, die widerstandsfähig gegen Trocken- und ⁠Hitzestress⁠ sind – wie Gewächse, die tiefer wurzeln oder kräftigere Stängel haben – einzusetzen.

Karlsruher Akteurinnen und Akteure des Fairen Handels

Wo kann ich in Karlsruhe in der Gastronomie fair gehandelten Kaffee finden? Wo kann ich einkaufen, wenn ich auf der Suche nach fair gehandelten Textilien bin? Karlsruher Cafés und Bäckereiketten mit Fairtrade-Kaffees sowie Läden, die fair gehandelte Textilien anbieten, gibt es im Folgenden zu entdecken.

Hinweis: Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wird gerne laufend ergänzt! Wir freuen uns über Hinweise zu lokale Akteurinnen und Akteure an

Darüber hinaus bietet der Konsumführer Grüner Marktplatz einen Überblick über Geschäfte, die sich auf nachhaltigen Konsum spezialisiert haben.

 

Die Auswahl bezieht sich auf das Fairtrade-Siegel, da es dabei transparente Prüfkriterien und Nachweise gibt. Beim Fairen Handel geht es darum, nachweisbar und glaubwürdig zu garantieren, dass die Rechte von Menschen und der Umwelt geachtet werden, die Produktionsbedingungen spürbar verbessert sind und ausbeuterische Kinderarbeit ausgeschlossen ist. Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir auf bloße Behauptungen ohne transparente Nachweise hin keine Empfehlung aussprechen können.

Natürlich kann es auch in anderen Läden sein, dass sich Ware findet mit Siegeln wie dem Fairtrade-Siegel, dem Fair-Wear-Siegel (FWF), dem Global-Organic-Textile-Standard (GOTS) oder dem Siegel des Internationalen Verbandes der Naturtextilwirtschaft (INVBest).

Hilfestellung im „Siegelwirrwarr“ gibt das Faltblatt 1,81 MB (PDF) zur Fairen Woche 2023. Die wichtigsten Siegel für Faire Kleidung werden kurz erklärt.
Unser Tipp:
Ausschneiden und als Gedächtnisstütze in den Geldbeutel legen oder abfotografieren.

Fairer Handel: Teil der Lösung

  • Fairer Handel trägt dazu bei, Kleinproduzentinnen und -produzenten widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen.
  • Fairer Handel tritt auf verschiedenen Ebenen für mehr Klimagerechtigkeit ein.
  • Fairer Handel wirtschaftet klimaschonend.
  • Fairer Handel kompensiert nicht vermeidbare Emissionen in Pilotprojekten mit den Handelspartnern im Globalen Süden.
  • Fairer Handel unterstützt Handelspartnerinnen und -partner bei der Anpassung an die Folgen der Klimakrise, zum Beispiel durch die Bereitstellung von klimaresistentem Saatgut sowie Beratung.
  • Fairer Handel unterstützt seine Handelspartnerinnen und -partner nach klimabedingten Naturkatastrophen.

Weitere Informationen zum Thema Fairer Handel

Karlsruhe ist Fairtrade Stadt

Die Stadt Karlsruhe erfüllte 2022 erneut alle fünf Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne und trägt für weitere zwei Jahre den Titel Fairtrade-Stadt. Die Auszeich­nung wurde erstmalig im Jahr 2010 durch TransFair e.V. an Karlsruhe verliehen.

21. Dezember 2023, Stadt Karlsruhe

Weitere Karlsruher Nachhaltigkeitsaktivitäten

Fairer Handel in Karlsruhe

Karlsruhe ist in zahlrei­chen Bereichen aktiv für einen fairen und gerechten Handel in der Einen Welt, denn die strategischen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 sind nur dann erreichbar, wenn ein Umdenken im Konsumverhalten der Menschen stattfindet.

Nachhaltigkeit

Karlsruhe will sich als nachhal­tige Stadt weiter­ent­wi­ckeln. Sie setzt dabei auf ökolo­gi­sche und sozial verant­wor­tungs­volle und ge­rechte Konzepte bei gleich­zei­ti­gem Ausbau ihrer ­tech­no­lo­gi­schen und wirtschaft­li­chen Stärken, um gegen­wär­ti­gen und zukünf­ti­gen Genera­tio­nen ....

Agenda 2030

Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ist der Fahrplan für die Zukunft der Weltgemeinschaft. In 17 globalen Nachhaltigkeitszielen wurden soziale, ökologische und ökonomische Aspekte berücksichtigt.

Umweltbildung & Engagement

Es gibt viele Möglichkeiten, unser Umweltbewusstsein und das unserer Kinder zu erhöhen. Auf dieser Seite finden Sie eine kleine Übersicht zu Bildungs- und Erlebnisangeboten in unserer Stadt. Neben spannenden Erfahrungen werden praxisnahe Tipps & Ideen an die Hand geben, wie jede und jeder .....

Klimakampagne

Wir machen Klima. Und zwar ein besseres. Dafür steht die Klima­schutz­kam­pa­gne der Stadt Karlsruhe. Denn wir alle können im Alltag das Klima schützen und mit wenig ­Auf­wand einiges bewirken. Informieren Sie sich über die Ziele und Aktionen der Kampagne und machen Sie mit!

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