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Stadtgeschichte: „Ein ganz ungewöhnliches Talent“

Vor 175 Jahren geboren: Der Bildhauer Hermann Volz prägte das Karlsruher Stadtbild

Auch wenn sein Name kaum noch bekannt ist, gilt der vor 175 Jahren am 31. März 1847 geborene Künstler als der bedeutendste aus der Fächerstadt stammende Bildhauer. „Ein ganz ungewöhnliches, hervorragendes und selbständiges Talent“ nebst „vielseitiger Bildung und sicherem Urteil“ bescheinigte 1880 das Innenministerium Volz bei seiner Berufung an die Kunstakademie.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Sohn eines Arztes bereits als Künstler etabliert. Nachdem er zunächst die Architekturlaufbahn angestrebt hatte, war die Teilnahme am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 Wendepunkt. Volz entschied sich für die Bildhauerei und lebte ausgesprochen gut von ihr, denn im Deutschen Kaiserreich brach eine wahre Flut von Denkmälern aus. Hermann Volz, der in Steinbildhauerei ebenso versiert wie im Bronzeguss war, schuf eine Vielzahl von Werken mit Strahlkraft weit über seine Heimatstadt hinaus.

Zu nennen wären beispielsweise das Kaiserdenkmal in Essen oder das Bunsen-Denkmal in Heidelberg, für das er 1908 die Ehrendoktorwürde der dortigen Universität erhielt. Als er 1919 in Ruhestand ging, waren alleine in Karlsruhe mehr als 50 seiner Werke als öffentlich zugänglich gelistet. Zeit seines Lebens blieb der Bildhauer einer „tief empfundenen Leidenschaft für klare und reine Form“ treu, erklärt sein Biograph Joseph Beringer.

Besonders deutlich wird diese Formensprache an den von Volz gestalteten Sarkophagen in der Großherzoglichen Grabkapelle ebenso wie in den zahreichen Portraitbüsten, beispielweise von Hans Thoma, Beethoven oder Michelangelo. Hermann Volz, nach dem eine Straße im Mühlburger Feld benannt wurde, starb am 11. November 1941 in Karlsruhe im Alter von 94 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls. -eck-

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