„Die Ukraine darf nicht verlieren, Russland darf nicht gewinnen“. Mit diesen eindringlichen Worten erntete Oberbürgermeister Dr . Frank Mentrup auf der Kundgebung zum ersten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine großen Beifall. Mehrere Hundert Menschen, zumeist Ukrainerinnen und Ukrainer, waren am vergangenen Freitag auf den Schlossplatz gekommen, um der Sorge für ihre Heimat ebenso Ausdruck zu verleihen wie ihrem Wunsch nach mehr Unterstützung und ihrer Wut über die Aggression des Nachbarlandes. Umrahmt wurde die friedliche Demonstration durch Auftritte zahlreicher ukrainischer Künstlerinnen und Künstler.
Kampf für menschliche und europäische Werte
Viktor Serdyuk, Vorsitzender des Vereins Ukrainer in Karlsruhe, prangerte an, dass Russland „Hinterhältigkeit und Grausamkeit offenbart“ und unmenschliche Verbrechen auf dem Territorium der Ukraine begangen habe. Demgegenüber kämpfe das ukrainische Volk um seine Freiheit, „für grundlegende menschliche und europäische Werte“. Es bedürfe effektiver Schutzmittel, um den Völkermord zu stoppen, denn wenn die Ukraine verliert, „dann verliert die gesamte demokratische Welt“, warnte Serdjuk. Sein Dank galt allen, die dem Land in dieser schweren Zeit beistehen.
"Solidarische Stadt"
Darin werde man nicht nachlassen, versprach OB Mentrup. Rund 4 200 Geflüchtete aus der Ukraine habe Karlsruhe aufgenommen. Dies unterstreiche, dass „unsere Stadt eine solidarische Stadt ist. Eine Stadt, die für Recht, Demokratie und Freiheit steht. Eine Stadt der Menschlichkeit“, so der OB. Das knüpfe ein „emotionales Band zwischen den Städten und den Menschen.“ Durch die künftige Partnerschaft mit Winnyzja werde dies weiter vertieft, „wir stehen zusammen, weil wir wissen, was auf dem Spiel steht.“ Europa habe eine gemeinsame Verantwortung zur Wahrung der territorialen Integrität und der ukrainischen Kultur, betonte das Stadtoberhaupt.